(ots) - Die Trennung von Bobic kommt spät, zu spät. Doch
es scheint ein Handlungsmuster des VfB zu sein, notwendige Maßnahmen
nicht rechtzeitig einzuleiten und unliebsame Entscheidungen auf die
lange Bank zu schieben. Das war beim Bau des reinen Fußballstadions
so und ist nun bei der geplanten Ausgliederung der Profiabteilung aus
dem Gesamtverein nicht anders. Die Stuttgarter hinken der Konkurrenz
hinterher - und müssen sich deshalb nicht wundern, dass sie sportlich
abgehängt werden. Auch von Clubs, die weitaus weniger Geld zur
Verfügung haben.
Bobic die Schuld an der Gesamtmisere des Vereins anzulasten wäre
jedoch ungerecht. Er trägt vor allem die Verantwortung für einen
Kader, der wie ein Puzzle mit den falschen Teilen wirkt. Da mag die
vermeintliche Qualität der Einzelspieler noch immer den Blick auf die
Realität trüben, als Mannschaft passt das Gefüge jedenfalls nicht.
Die sportlichen Antworten muss nun Armin Veh mit einem neuen Manager
finden. Doch kurzfristig brauchbare Ergebnisse garantieren noch lange
keine langfristig verheißungsvolle Entwicklung. Der VfB braucht nicht
nur Siege, sondern ebenso einen Mann, der es versteht,
Personalpolitik mit Weitblick zu betreiben - und der in der Krise ein
Betriebsklima erzeugt, in dem Spieler besser werden. Die
Voraussetzungen in der Struktur muss aber Bernd Wahler schaffen.
Dafür wird der Präsident lange und hart kämpfen müssen.
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