(ots) - Muslime: Kopftuch-Urteil "Rückschlag für
Integrationspolitik in Deutschland"
Zentralratsvorsitzender Mazyek bedauert Richterspruch des
Bundesarbeitsgerichtes als "menschlich tragisch und sozial
bedauerlich" Osnabrück.- Der Zentralrat der Muslime in Deutschland
(ZMD) bedauert das Kopftuch-Urteil des Bundesarbeitsgerichts in
Erfurt als "Rückschlag für die Integrationspolitik in Deutschland".
Für die betroffene Krankenschwester, die gegen das Kopftuchverbot
ihres Arbeitgebers, die evangelische Kirche, geklagt hatte, sei das
Urteil "eine persönliche Tragödie", sagte Aiman Mazyek, Vorsitzender
des Zentralrats der Muslime in Deutschland (ZMD), in einem Gespräch
mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag). "Sie hat viele
Jahre für diesen Arbeitgeber gearbeitet. Dass sie dies nun nicht mehr
darf, weil sie ein Kopftuch trägt, ist menschlich tragisch und auch
sozial bedauerlich." Insgesamt sei das Urteil allerdings "erwartbar"
gewesen, stehe es doch "in einer Reihe mit weiteren Richtersprüchen,
die den Sonderstatus der Kirchen in Deutschland bestätigen", so
Mazyek. "Alles andere wäre eine echte Überraschung gewesen." Das
Urteil habe "auch eine Schlagseite, was integrationspolitische
Signale angeht". Man müsse die Frage stellen, so Mazyek weiter,
"inwiefern ein solche Rechtsprechung noch zeitgemäß" sei. "Heutzutage
ist es Aufgabe von erfolgreichen Unternehmen, sich weltoffen
aufzustellen", schloss der ZMD-Chef.
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