(ots) - Angesichts technischer Mängel kritisiert der
Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Hellmut Königshaus (FDP),
eine mangelnde Einsatzbereitschaft der Bundeswehr. Das internationale
Engagement sei nur zum Teil zu leisten, sagte Königshaus dem rbb
Inforadio am Donnerstag.
"Es gibt ja Bereiche, in denen sind wir durchaus in der Lage etwas
zu leisten, aber gerade in den Bereichen, in denen wir immer unsere
Angebote machen, also beim Lufttransport oder beim Sanitätsdienst -
die auch in der Bevölkerung eher akzeptiert werden - haben wir einen
derartigen Belastungsfaktor erreicht, dass wir nicht mehr zur
Regeneration, und zwar übrigens auch des Personals in der Lage sind."
Die Soldatinnen und Soldaten seien komplett überlastet - aber auch
das Gerät könne kaum noch gewartet werden. Vielfach sei auch neues
Material nicht geliefert worden, so Königshaus. Das sei auch ein
hausgemachtes Problem.
"Früher hat sich die Bundeswehr für einen neuen Hubschrauber
gleich die Ersatzteile mitliefern lassen. Da hat man gesagt: Die
gleichen Kosten, die ich aufwende, um das Gerät zu kaufen, muss ich
nochmal aufwenden, um Ersatzteile, Ausbildung und ähnliches gleich
mit zu kaufen. Das hat man heute bis auf zehn Prozent
zurückgefahren."
Auch die Waffen der Bundeswehr seien oft überaltert. Bei den
Gewehren, die die Bundeswehr an die Kurden im Nord-Irak liefert, habe
er aber keine Sorge, sagte Königshaus. Die Bundeswehr sei dagegen
nicht ausreichend auf die vielen Krisen in der Welt vorbereitet. Die
Engagements in Afrika, im Nahen Osten und auch im Baltikum seien
zusätzliche Belastungen, "die allerdings natürlich immer mit
eingeplant werden müssen. Dafür ist eine Bundeswehr schließlich da,
für solche Herausforderungen gerüstet zu sein. Und das war sie eben
zuletzt nicht."
Pressekontakt:
Rundfunk Berlin- Brandenburg
Inforadio
Chef / Chefin vom Dienst
Tel.: 030 - 97993 - 37400
Mail: info(at)inforadio.de