(ots) -
Eine Mehrheit von 62 Prozent aller Befragten hält die Luftangriffe
der USA und einiger arabischer Länder gegen die IS-Terrormiliz in
Syrien für gerechtfertigt. Lediglich 26 Prozent sprechen sich dagegen
aus, 12 Prozent wollen sich in dieser Frage nicht festlegen. In allen
Parteianhängergruppen gibt es hierbei eine - wenn auch
unterschiedlich starke - mehrheitliche Unterstützung.
Deutschland sollte mehr Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak
aufnehmen
Der Bürgerkrieg und der IS-Terror in Syrien und dem Irak haben
eine große Flüchtlingswelle zur Folge. 51 Prozent aller Befragten
sind der Meinung, dass Deutschland jetzt auch deutlich mehr
Flüchtlinge aus diesen Ländern aufnehmen sollte, 40 Prozent sind
dagegen (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils "weiß
nicht"). Besonders aufgeschlossen gegenüber einer verstärkten
Aufnahme von Flüchtlingen sind dabei die Anhänger der Grünen (68
Prozent), während die Zustimmung dafür bei denen der CDU/CSU und der
AfD (jeweils 49 Prozent) am niedrigsten ist.
Terrorangst auch in Deutschland
Dass es in nächster Zeit auch in Deutschland zu Terroranschlägen
kommt, glauben 60 Prozent, lediglich 37 Prozent haben diese
Befürchtung nicht. Gleichzeitig meint allerdings eine Mehrheit von 55
Prozent, dass genug getan wird, um uns vor Terrorangriffen zu
schützen, nur 28 Prozent sind damit unzufrieden.
Projektion: AfD weiter im Aufwind nach den Wahlen im Osten
Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU auf
41 Prozent (minus 1) und die SPD auf 26 Prozent (plus 1). Die Linke
könnte mit 8 Prozent (minus 1) und die Grünen mit 9 Prozent
(unverändert) rechnen. Während die FDP unverändert bei 3 Prozent
bliebe, käme die AfD jetzt auf 7 Prozent (plus 1). Die anderen
Parteien zusammen erzielten 6 Prozent (unverändert). Neben
Schwarz-Rot würde es damit auch für Schwarz-Grün reichen, während
Rot-Rot-Grün weiterhin ohne Mehrheit wäre. Rechnerisch wäre auch eine
Koalition aus CDU/CSU und AfD möglich. Eine solche Koalition ist
allerdings die unbeliebteste aller möglichen Regierungsbündnisse.
Lediglich 13 Prozent aller Befragten und nur 9 Prozent der
CDU/CSU-Anhänger fänden eine Regierung aus CDU/CSU und AfD nach der
nächsten Bundestagswahl gut, 65 Prozent bzw. 70 Prozent aber
schlecht.
AfD und der rechte Rand
Eine Mehrheit von 53 Prozent aller Befragten ist der Auffassung,
dass sich die AfD nicht genügend von rechtsextremen Positionen und
Mitgliedern abgrenzt. Nur 19 Prozent sehen da keine Defizite, und 28
Prozent können das nicht einschätzen. Lediglich die Anhänger der AfD
meinen mehrheitlich (63 Prozent), dass ihre Partei sich dabei
genügend abgrenzt (zu wenig Abgrenzung: 25 Prozent).
Top Ten fast durchweg mit verbesserten Werten
Auch in diesem Politbarometer führt Bundeskanzlerin Angela Merkel
die Liste der nach Ansicht der Befragten wichtigsten zehn
Politiker/innen an. Sie erreicht jetzt auf der Skala von +5 bis -5
einen verbesserten Durchschnittswert von 2,7 (Sept. I: 2,5). Auf
Platz zwei liegt Frank-Walter Steinmeier mit ebenfalls verbesserten
2,1 (Sept. I: 1,9). Danach folgen Wolfgang Schäuble mit 1,9 (Sept. I:
1,8), Sigmar Gabriel mit 1,2 (Sept. I: 1,1), Thomas de Maizière mit
1,1 (Sept. I: 0,9), Ursula von der Leyen mit deutlich verbesserten
1,0 (Sept. I: 0,6), Peer Steinbrück mit unveränderten 0,8, Andrea
Nahles mit 0,4 (Sept. I: 0,3), Horst Seehofer mit 0,3 (Sept. I: 0,2)
und das neue Schlusslicht Gregor Gysi mit unveränderten 0,3.
Deutschland und die Ebola-Epidemie
In dieser Woche hat Deutschland begonnen, die Bekämpfung der
Virenseuche Ebola in Westafrika zu unterstützen. Lediglich 38 Prozent
meinen, dass Deutschland genügend tut, um vor Ort Hilfe zu leisten,
47 Prozent halten das deutsche Engagement für ungenügend.
Gleichzeitig meint knapp die Hälfte (47 Prozent), dass die
Ebola-Epidemie auch Deutschland erreichen wird, 50 Prozent glauben
das nicht.
Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 23. bis 25. September 2014 bei 1184 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist repräsentativ
für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich
beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent rund +/- drei
Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent rund +/- zwei
Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 42 Prozent,
SPD: 29 Prozent, Linke: 6 Prozent; Grüne: 10 Prozent, FDP: 2 Prozent,
AfD: 8 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag,
10. Oktober 2014.
Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage unter
www.forschungsgruppe.de
www.heute.de
http://twitter.com/ZDF
Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon:
06131 - 70-16100, und über http://pressefoto.zdf.de/politbarometer
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ZDF Presse und Information
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