(ots) -
EIB-Präsident Hoyer: EU muss bei fehlender Wettbewerbsfähigkeit
aufholen - Investitionen in Innovation sind entscheidend
Zwei international renommierte europäische Wissenschaftler auf dem
Gebiet der Management- und Technologieinnovation sind mit dem
"EIB-Preis für herausragende Leistungen in der Wirtschaftsforschung"
ausgezeichnet worden. Dr. Werner Hoyer, Präsident der Europäischen
Investitionsbank, überreichte den Preis an Professor Nicholas Bloom
von der Stanford University und Professor John Van Reenen von der
London School of Economics and Political Science im Rahmen einer
Festveranstaltung gestern Abend an der Freien Universität Berlin. Dr.
Georg Schütte, Staatssekretär im Bundesforschungsministerium, sprach
von einem wesentlichen Beitrag zur Wachstumsdiskussion.
(Photo: http://photos.prnewswire.com/prnh/20140926/708679-a )
(Photo: http://photos.prnewswire.com/prnh/20140926/708679-b )
Der "EIB-Preis für herausragende Leistung" - dotiert mit EUR
40.000 - wird den beiden Wissenschaftlern in Anerkennung ihrer
zukunftsweisenden Forschung auf dem Gebiet der Auswirkungen von
Innovation auf Wirtschaftsleistung und Ungleichheit ebenso wie für
ihren Einfluss auf Politikgestaltung vergeben.
In seiner Ansprache lobte EIB-Präsident Werner Hoyer die
bedeutende Forschung der beiden Wissenschaftler auf dem Gebiet der
Faktoren, die Produktivität innerhalb von Unternehmen vorantreiben.
"Die Arbeit von Professor Bloom und Professor Van Reenen zeigt, dass
die positiven technologischen Spillover-Effekte bei weitem mögliche
negative Effekte übertreffen, etwa wenn operatives Geschäft an
Wettbewerber verloren geht. Das ist ein ganz wesentliches Ergebnis
und es impliziert, dass Unternehmen, wenn sie auf sich gestellt sind,
zu wenig in Forschung und Entwicklung investieren könnten. Daraus
lässt sich direkt eine starke finanzielle Unterstützung von
Forschungs- und Entwicklungsprojekten begründen - von Seiten der Bank
und/oder der Mitgliedstaaten, wie es hier in Deutschland der Fall
ist." Präsident Hoyer hob die Relevanz von Innovation und Management
für Wachstum und den Wohlstand der Nationen hervor. "Forschung, die
uns dabei hilft zu verstehen, welche Innovationsanreize auf
Unternehmensebene erforderlich sind, ist deshalb von grösster
Bedeutung."
Die Aufgabe der EU-Bank, die im Auftrag ihrer Anteilseigner, der
28 EU-Mitgliedstaaten , tätig ist, würde genau diese Verlagerung
widerspiegeln: nämlich von der Bewältigung der Wettbewerbslücke
zwischen europäischen Regionen, entstanden aufgrund mangelnder
Basisinfrastruktur, hin zur Bewältigung der Kluft zwischen Europa und
dem Rest der Welt, verursacht durch zu geringe Investitionen in
Forschung und Innovation.
Professor John Van Reenen, Träger des EIB-Preises für
herausragende Leistungen, stellte in seiner anschliessenden Vorlesung
die Herausforderungen dar, mit denen Europa konfrontiert ist. Die
Erfolge der europäischen Integration - die EU ist der grösste
Binnenmarkt der Welt - würden durch anhaltend langsames Wachstum
unterlaufen werden. Jedoch könnten Produktivität und Innovation
Wachstum wieder neu beleben. "Erhebliche Verbesserungen sind möglich
und wünschenswert, wenn Gelegenheiten mit Hilfe struktureller
Reformen wahrgenommen werden. Diese Strukturreformen müssen
allerdings von Geld- und Fiskalpolitischen Massnahmen begleitet
werden", betonte Van Reenen.
In seinen abschliessenden Bemerkungen nannte Dr. Georg Schütte,
Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft, die
angewandte Forschung der beiden Preisträger zeitgemäss und wichtig:
"Ihre Ergebnisse verdeutlichen die enge Wechselbeziehung zwischen
Wachstum und Innovation. Das entspricht genau dem, was wir als
qualitatives Wachstum bezeichnen - Wachstum, dessen Grundlagen
Bildung, Forschung und Innovation sind. Der EIB-Preis hebt diese
qualitative Dimension hervor. Zugleich verweist er auf die Fülle und
die Errungenschaften europäischer Forschung."
Hintergrundinformationen:
Die Europäische Investitionsbank ist die Bank der Europäischen
Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Eigner sind die
EU-Mitgliedstaaten. Aufgabe der EIB ist es, die Ziele der EU durch
die langfristige Finanzierung tragfähiger Projekte zu fördern.
http://www.eib.org
Das EIB Institut (EIBI) wurde 2012 gegründet, um europäische
Initiativen für das Gemeinwohl zu unterstützen und so die Ziele der
Europäischen Union zu fördern. Das Institut verfolgt drei
strategische Programme: das Wissensprogramm, das Sozial- und das
Kunstprogramm. Das Wissensprogramm ist darauf ausgerichtet, die
Förderung der akademischen Bildung und der Forschung in Europa zu
bündeln. Philippe de Fontaine Vive Curtaz ist Vorsitzender des
EIBI-Aufsichtsrates.
Der EIB Preis ist eine Wirtschaftsauszeichnung. Er wurde im Jahr
2013 vom EIB-Institut ins Leben gerufen, um herausragende Leistungen
in der Wirtschafts- und Sozialforschung zu fördern. Der Preis
berücksichtigt Forschung, die von besonderer Relevanz für die
europäische Entwicklung und Integration ist.
Die Jury, unter Leitung von Sir Christoher Pissarides, Professor,
London School of Economics and Political Science, Nobelpreisträger in
Wirtschaftswissenschaften 2010, setzt sich zusammen aus: Professor
Philippe Aghion, Professor of Economics, Harvard University; Sir
James Alexander Mirrlees, Nobel Memorial Prize Laureate in Economic
Sciences; Professor Gianmarco Ottaviano, Professor of Economics,
London School of Economics and Political Science, und Direktor des
"Globalisation Programme" am Centre for Economic Performance (LSE),
sowie Professor Reinhilde Veugelers, Professorin, KU Leuven (BE),
Department of Management, Strategy and Innovation.
Professor John Van Reenen
[http://cep.lse.ac.uk/_new/staff/person.asp?id=1358 ] ist seit 2003
Direktor des führenden europäischen Zentrums für angewandte
Wirtschaftsforschung, dem Centre for Economic Performance (CEP). Er
ist ausserdem Wirtschaftsprofessor an der London School of Economics
and Political Science (LSE) und Fellow an der British Academy.
Professor Nicholas Bloom [http://web.stanford.edu/~nbloom ], ist
Senior Fellow am Stanford Institute for Economic Policy Research
(SIEPR) und Professor of Economics an der Universität Stanford. Er
ist ausserdem Associate des Centre for Economic Performance, London
School of Economics and Political Science, und Ko-Direktor des
"Productivity, Innovation and Entrepreneurship Programme", National
Bureau of Economic Research (NBER).
Photo:
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