(ots) - Angesichts der Ausrüstungsmängel bei der Bundeswehr
hat der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr und frühere
Vorsitzende des NATO-Militärausschusses, Harald Kujat, gefordert, die
Ausgabenkürzungen zu stoppen und den Verteidigungsetat mittelfristig
zu erhöhen.
Dem rbb-Inforadio sagte Kujat am Montag, dass er insofern die
Position von Verteidigungsministerin von der Leyen unterstütze. Der
aktuelle Zustand bei der Bundeswehr sei über Jahre hinweg entstanden:
"Der hat im Grunde genommen drei Ursachen, das sollte man nicht
vergessen dabei. Die eine Ursache ist natürlich, dass wir sehr bei
dem Material, das wir eingekauft haben, gespart haben; wir haben die
Stückzahlen reduziert, gleichzeitig haben wir einen sehr hohen
Verschleiß in den Einsätzen, insbesondere im Afghanistan-Einsatz; und
drittens haben wir noch die Materialerhaltungskosten runtergefahren."
Wenn man diese drei Faktoren zusammen nehme, dann brauche man sich
über das Ergebnis nicht zu wundern, so Kujat weiter.
Die anderen NATO-Partner "fordern seit langem, dass wir unsere
Zusage, nämlich zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes für die
Verteidigung aufzuwenden, erfüllen. Das ist eine Zusage, die wir vor
Jahren gemacht haben. Aber wir liegen mit 1,29 Prozent an 14. Stelle.
Das ist für eine so große Volkswirtschaft, für so ein großes Land wie
Deutschland blamabel."
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