(ots) - Selten hat ein Thema so polarisiert wie die
Veränderungen, die das Internet dem Journalismus aufzwingt. (Wie)
funktioniert Qualitätsjournalismus auch im Netz? "Medien radikal neu
denken", das regt Zeit Online-Chefredakteur Jochen Wegner an.
"Journalismus löst sich endlich spürbar von seinem Substrat. Was
viele Jahre eher Theorie war, ist heute alltägliche Praxis: Unsere
wichtigen Geschichten denken wir nicht mehr für eine, sondern für
viele Plattformen und Kanäle, für Print, Desktop, mobil, nativ,
social. Das befreit uns in der Wahl der Darstellungsformen - und ist
ziemlich kompliziert.", so Wegner. Er diskutiert in Panel 113 mit
weiteren Experten über das Thema "Journalismus in Zeiten des Netzes".
Wie man Persönliches über Social Media mit dem journalistischen
TV-Arbeitsalltag verbinden kann, hat Claus Kleber in diesem Jahr
gezeigt. Sein Tweet "After-thought: Heute bisschen viel persönliche
Betroffenheit in die Moderationen gelassen. War wenigstens ehrlich.
Morgen wieder sachlicher" erhielt 131 Favorisierungen. Wenn wie
derzeit Bilder von Krieg und Terror die Schlagzeilen beherrschen,
kommt den Anchor-Leuten von Nachrichtensendungen schließlich viel
Verantwortung für die Bewertung von Themen zu. Claus Kleber
diskutiert auf dem Content-Gipfel, der Abschlussveranstaltung der
MEDIENTAGE.
"The world is a mess", wie kürzlich auch Ex-US-Außenministerin
Madeleine Albright sagte. Zur Lage in Afghanistan titelt die
Süddeutsche Zeitung "Brandherd am Hindukusch". Wie sich die Situation
für Medienvertreter in der angespannten Konfliktregion gestaltet und
wie besonders Journalistinnen vor Ort mit den Einschränkungen
umgehen, schildert aus erster Hand Farida Nekzad. Die Journalistin
hat ihr Land nach wiederholten Bedrohungen für ein Jahr verlassen.
"Die Situation für weibliche Journalistinnen ist wesentlich
gefährlicher als für Männer. Es ist für manche unglaublich schwierig,
zu akzeptierten, dass eine junge Frau Reportagen und Berichte
schreibt und veröffentlicht." sagte sie in einem Interview. Generell
verschlechtere sich die Situation für die Presse seit 2007
kontinuierlich: "Journalisten können immer schwerer über kritische
Themen wie Schmuggel, Korruption oder illegale Geschäftsmethoden
schreiben." Farida Nekzad berichtet in Panel 224 über Alltag und
Arbeit von Journalistinnen in Afghanistan.
Die 28. MEDIENTAGE MÃœNCHEN finden vom 22. bis 24. Oktober im ICM
der Messe München unter dem Motto "Kein Spaziergang - Wege zur
digitalen Selbstverständlichkeit" statt. Das laufend aktualisierte
Programm mit rund 90 einzelnen Veranstaltungen finden Sie unter
www.medientage.de.
Pressekontakt:
Medientage München
Anja Kistler
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