(ots) - Zwei Professoren entwickeln im
Rahmen eines ESF-Projekts ein strategisches Bewertungsverfahren für
die Finanzierung in der mittelständischen Wirtschaft
Das Information Management Institut (IMI) an der Hochschule
Aschaffenburg hat ein neues Bewertungssystem für Unternehmen
vorgestellt, das neben den "harten Zahlen" wie Umsatz und Gewinn auch
die "weichen Faktoren" - von der Zukunftsfähigkeit des
Geschäftsmodells bis zum Betriebsklima - einbezieht. Ziel ist es, vor
allem mittelständische Firmen zu unterstützen, mit Hilfe dieser
"weichen", aber strategisch wichtigen Erfolgsfaktoren ihre
Kreditwürdigkeit zu stärken und damit ihre Finanzierungskosten zu
senken. Das mehrdimensionale, hierarchische, gewichtete
Aschaffenburger Rating-Modell umfasst rund 100 Kriterien und Aspekte,
wie Märkte und Produkte, Management und Personal, Organisation und
Prozesse sowie Rechnungswesen und Controlling.
Das IMI befindet sich nach eigenen Angaben mit mehreren
mittelständischen Organisationen und Verbänden in Gesprächen über den
weitflächigen Einsatz des Aschaffenburger Verfahrens. Das Global
Small and Medium-sized Enterprises Forum ("Mittelstandsforum") des
Diplomatic Council hat sich demzufolge bereits für die weltweite
Einführung eines standardisierten Mittelstands-Ratings auf Basis der
Aschaffenburger Methodik entschieden.
Die beiden Hochschulprofessoren Dr.-Ing. Georg Rainer Hofmann und
Dr.-Ing. Wolfgang Alm entwickelten das neue Aschaffenburger
Rating-Modell für die mittelständische Wirtschaft im Rahmen eines
18-monatigen Forschungsprojekts des Europäischen Programms ESF
("KaRaBonita" für "Kapital, Rating, Bonität"). Wie beide
Wissenschaftler betonen, soll das "weiche Rating" die übliche
Firmenbewertung anhand der Bilanzzahlen nicht verdrängen, sondern
ergänzen, um ein besseres Gesamtbild eines Unternehmens zu schaffen.
Die höhere Transparenz komme den Kapitalgebern wie den
mittelständischen Betrieben sowohl bei Kreditentscheidungen als auch
bei Kapitalbeteiligungen gleichermaßen zugute.
Prof. Dr.-Ing. Georg Rainer Hofmann erläutert: "Durch die
Fokussierung auf die Bilanzzahlen ist der 'Kapitalvergabemarkt' in
den letzten Jahren geradezu erstarrt. Unser Verfahren wirkt dieser
Starre entgegen, weil es eine umfassende, systematische und
standardisierte Bewertung des Unternehmertums ermöglicht. Daran sind
die Banken ebenso interessiert wie die mittelständischen Unternehmer,
wie das starke Interesse an dieser Thematik zeigt."
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Alm, erklärt: "Die üblichen Verfahren zur
Firmenbeurteilung durch Banken stellen die Zahlen der Vergangenheit
wie Umsätze und Gewinne in den Mittelpunkt der Bewertung. Unsere
Methode hingegen legt den Schwerpunkt auf diejenigen Faktoren, die
für die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens von ausschlaggebender
Bedeutung sind."
RA Ralf Schulten, Chairman des weltweit tätigen Mittelstandsforum
des Diplomatic Council, sagt: "Die Standardisierung der Bewertung
weicher Faktoren durch das neue Verfahren aus Aschaffenburg schafft
bei Kapitalgebern ebenso wie bei Kapitalnehmern Vertrauen."
Ãœber IMI und ZeWiS: Mit der Errichtung von Instituten wie dem
Information Management Institut (IMI) und dem Zentrum für
Wissenschaftliche Services und Transfer (ZeWiS) hat die Hochschule
Aschaffenburg praxisorientierte Schnittstellen zwischen Wirtschaft
und Forschung geschaffen. Die Forschungsbereiche der Institute und
des ZeWiS haben langjährige Kooperationen mit regionalen Unternehmen
etabliert, von denen auch die Studierenden profitieren. Sie können in
den Forschungseinrichtungen im Rahmen von Bachelor- und
Masterarbeiten oder Promotionen aktuelle Themen der Angewandten
Forschung bearbeiten.
Weitere Informationen:
Zentrum für Wissenschaftliche Services und Transfer (ZeWiS) der
Hochschule Aschaffenburg, c/o Industrie Center Obernburg (ICO),
Glanzstoffstr. 1, Geb. Wa 07, 63784 Obernburg, Germany,
Tel. +49 6022 81-3628, Fax: +49 6022 81-3626,
Web: http://zewis.h-ab.de
Kontakt: Andrea Steinfeld, E-Mail: andrea.steinfeld(at)h-ab.de,
Tel. +49 6022 81-3628, Fax +49 6022 81-3626
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