(ots) - DRK-Präsident nach Misshandlungen von
Flüchtlingen: Fälle strafrechtlich verfolgen
"Auch im Einzelfall nicht akzeptabel" - Appell zu konsequentem
Eingreifen der Behörden
Osnabrück. Der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, Rudolf
Seiters, hat nach Misshandlungen von Flüchtlingen in
Asyl-Unterkünften die nordrhein-westfälische Landesregierung zu
konsequentem Eingreifen aufgefordert. In einem Gespräch mit der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstag) erklärte Seiters, offenbar
handele es sich um Einzelfälle. "Aber jeder Einzelfall ist nicht
akzeptabel", sagte der frühere Bundesinnenminister. Er forderte
schnellstmögliche Gegenmaßnahmen. Dass der nordrhein-westfälische
Innenminister Ralf Jäger (SPD) den Wachdienst sofort von seinen
Aufgaben entbunden habe, sei ein erster und richtiger Schritt. Die
angekündigten strafrechtlichen Konsequenzen müssten umgehend folgen.
"Diejenigen, die sich strafbar gemacht haben, müssen zur Rechenschaft
gezogen werden", forderte Seiters.
Grundsätzlich müsse die Überlastung vieler Einrichtungen zur
Erstaufnahme von Flüchtlingen mit Hochdruck abgebaut werden.
Angesichts des aktuellen Flüchtlingsstroms habe die angemessene
Unterbringung der Menschen auch in Wohnungen Vorrang. "Es ist eine
gemeinsame politische und gesellschaftliche Aufgabe, Flüchtlinge, die
nach Deutschland kommen, menschenwürdig zu behandeln", sagte er.
Allerdings sei der gegenwärtige Flüchtlingsstrom mit dem von 1992
nicht vergleichbar. Damals seien 440 000 Asylbewerber nach
Deutschland gekommen. 2014 würden 200 000 erwartet.
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