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Knie-Arthrose wirksam behandeln

ID: 1115200

StĂ€ndig Schmerzen – erst nur bei Bewegungen, dann auch im Ruhezustand. Knie-Arthrose kann die LebensqualitĂ€t stark einschrĂ€nken. Die gute Nachricht: Zahlreiche Behandlungsmethoden stehen heute Patienten mit Knie-Arthrose zur VerfĂŒgung. Sind konservative Therapien ausgereizt, kann ein kĂŒnstliches Knie eine Alternative sein. Jedes Jahr werden in Deutschland 175.000 Knieprothesen eingesetzt.

(firmenpresse) - Das Kniegelenk ist eines der kompliziertesten Gelenke des Körpers – und im Laufe des Lebens großen Belastungen ausgesetzt: Es muss Belastungen und StĂ¶ĂŸe bis zum siebenfachen des Körpergewichtes auffangen und dĂ€mpfen. TĂ€glich beugen wir es bis zu 1.500 Mal.

Drei Knochen treffen am Knie aufeinander und bilden das Gelenk: der Oberschenkelknochen, das Schienbein und die Kniescheibe. Diese Knochen sind mit glattem Knorpel ĂŒberzogen. Er ermöglicht die geschmeidige Bewegung und dĂ€mpft die ErschĂŒtterungen. Wird die Knorpelschicht immer dĂŒnner, kann Knie-Arthrose entstehen, auch Gonarthrose genannt. Die Gelenke reiben direkt aufeinander. Der Patient leidet unter Schmerzen und BewegungseinschrĂ€nkungen.

Knie-Arthrose kann verschiedene Ursachen haben. Oft entsteht sie durch chronische Überlastung des Kniegelenks oder durch natĂŒrliche Abnutzung bei zunehmendem Alter. Dr. Konrad Scheuerer, Leiter der Abteilung OrthopĂ€die und Endoprothetik der Wolfart-Klinik in GrĂ€felfing: „Auch rheumatische Erkrankungen kommen als Ursache in Frage. Aufgrund einer EntzĂŒndung der Gelenkschleimhaut kann der Gelenkknorpel angegriffen und zerstört werden.“ Angeborene oder erworbene Fehlstellungen (O-Bein oder X-Bein) können ebenfalls eine Arthrose auslösen, da sie mitunter zu einer einseitigen Fehlbelastung fĂŒhren. Eine sehr hĂ€ufige Ursache von KnorpelschĂ€den sind Sportverletzungen oder UnfĂ€lle mit Kreuzband- und MeniskusschĂ€den. Vor allem bei Sportarten wie Fußball, Handball oder beim Skifahren können durch eine Überbelastung oder Unfall unterschiedliche Strukturen des Gelenkes verletzt werden, so dass ein vorzeitiger Verschleiß des Kniegelenkes entstehen kann.

Ein Knieschaden sollte möglichst frĂŒh behandelt werden. Unbehandelt wird der Knorpelschaden immer grĂ¶ĂŸer. Es gibt viele gute Methoden, um Knie-Arthrose zu behandeln. BewĂ€hrt haben sich:

● Physiotherapie. Durch die Krankengymnastik werden die Muskeln langfristig gestĂ€rkt und das Kniegelenk entlastet. Der Patient lernt sich im Alltag Knie schonend zu bewegen.





● Schmerzstillende Medikamente. Um akute Schmerzen zu bekĂ€mpfen, können vorĂŒbergehend Schmerzmittel genommen werden.

● Bandagen. OrthopĂ€dische Hilfsmittel wie Bandagen stabilisieren das Kniegelenk.

● Injektionen. Spritzen ins Gelenk mit HyaluronsĂ€ure, einem Baustein des Knorpels, können Schmerzen und Beweglichkeit bessern.

● Knorpelaufbau. In speziellen FĂ€llen kann versucht werden, Knorpelzellen wieder aufzubauen. So können zum Beispiel Knorpelzellen gezĂŒchtet werden (Autologe Chondrozyten-Transplantation)

● Arthroskopie. Bei der Gelenkspiegelung saniert der Arzt defekte Menisken, trĂ€gt kaputtes Knorpelgewebe ab und „spĂŒlt“ das Gelenk.

Bessert sich der Zustand des Patienten nicht, kann die Implantation eines kĂŒnstlichen Kniegelenkes eine gute Alternative sein. „Die Prothese bringt bei fortgeschrittener Knie-Arthrose in der Regel zĂŒgig die gewĂŒnschte Schmerzminderung. Der Patient erlangt seine LebensqualitĂ€t zurĂŒck“, sagt Dr. Scheuerer.


Es gibt drei unterschiedliche Typen von Knie-Prothesen:

1. Teilweiser Gelenkersatz („Uni-Schlittenprothese“)

Diese Prothese kommt zum Einsatz, wenn nur ein Teil des Kniegelenks kĂŒnstlich ersetzt werden soll. Die restlichen Bereiche des Kniegelenks sind noch unbeschĂ€digt. Je nachdem, welcher Bereich des Gelenks verschlissen ist, setzt der Arzt die Teilprothese auf die innere oder die Ă€ußere Oberschenkelrolle. Auf der angrenzenden Seite des Kniegelenks (am Schienbeinplateau) werden ein Kunststoffblock und ein Metallunterteil angebracht. Bewegt der Patient das Knie, gleitet die Prothese wie ein Schlitten auf dem Kunststoffblock hin- und her. Deshalb bezeichnet man diese Prothesenart auch als „Schlittenprothese“.

2. Totalendoprothese („Doppelschlitten“)

Sind mehrere Gelenkabschnitte des Knies von Arthrose betroffen, kommt der vollstĂ€ndige Gelenkersatz zum Einsatz. Hierbei wird die gesamte GelenkoberflĂ€che ersetzt. Der totale OberflĂ€chenersatz Ă€hnelt einer Überkronung des Gelenks. „Die BĂ€nder, die die AchsfĂŒhrung des Kniegelenks sicherstellen, wie zum Beispiel das Innen- und Außenband, mĂŒssen jedoch bei dieser Prothesenart noch funktionsfĂ€hig sein“, betont Dr. Scheuerer. Der komplette OberflĂ€chenersatz – auch Doppelschlitten oder Knie-TEP genannt – ist die am hĂ€ufigsten eingesetzte Knieprothese.

3. AchsgefĂŒhrte Knieprothese

Ein vollstĂ€ndiger Gelenkersatz mit AchsfĂŒhrung wird notwendig, wenn das Kniegelenk soweit beeintrĂ€chtigt ist, dass neben dem Knochen und Knorpel auch die BĂ€nder zerstört sind. Eine Stabilisierung des Kniegelenks mit einer „normalen Prothese“ ist in diesem Fall kaum möglich, sie wĂŒrde bei jeder Bewegung verrutschen. Die achsgefĂŒhrte Knieprothese wird auf einer etwas lĂ€ngeren Strecke im Knochen verankert. Sie verhindert eine seitliche Verschiebung des Unterschenkelknochens gegenĂŒber dem Oberschenkelknochen.


Vorbeugen ist möglich: RegelmĂ€ĂŸige Bewegung schĂŒtzt Knochen und Knorpel. Genauso wichtig: Gesunde ErnĂ€hrung, wenig oder kein Alkohol trinken und aufs Rauchen verzichten. Wer Übergewicht hat, sollte abnehmen. Denn jedes Kilo zu viel belastet das Knie mehr als nötig und fördert EntzĂŒndungen im Gelenk.

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Datum: 30.09.2014 - 14:32 Uhr
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