(PresseBox) - Nach Veränderungen bei seiner Funktion innerhalb des Mitgliedsunternehmens Versatel hat Peer Knauer satzungsgemäß sein Amt als Präsident des VATM zum 1. Oktober 2014 zur Verfügung gestellt. Das Präsidium des größten TK-Wettbewerberverbandes hat Martin Witt, Vorstand Access der United Internet AG und Vorstandsvorsitzender der 1&1 Telecommunication AG, einstimmig zum Nachfolger gewählt. Er ist seit 2013 Mitglied des VATM-Präsidiums.
"Die Übernahme von Versatel durch United Internet ist erfolgreich abgeschlossen und bedeutet, dass ich als Investor und Beiratsmitglied der Versatel GmbH ausscheide. Da sich die VATM-Präsidentschaft stets durch die Verbindung mit einer aktiven Rolle in einem Mitgliedsunternehmen auszeichnet, habe ich dem Präsidium die Wahl von Martin Witt als neuen Präsidenten vorgeschlagen. Er ist hervorragend geeignet, alle VATM-Mitglieder bestens zu vertreten", erläutert Peer Knauer, der rund zwei Jahre an der Spitze des Verbandes stand. Knauer hatte sich bereits von 2007 bis 2009 und seit Anfang 2012 als Präsidiumsmitglied im VATM für Investitions- und Qualitätswettbewerb engagiert.
"Der Zusammenschluss gibt Versatel eine außerordentlich gute Perspektive und zeigt, wie viel Dynamik in unserer Branche herrscht", sagt Knauer. "Der Wettbewerbsdruck und das Zusammenwachsen der Technologien wird zu weiterer Konsolidierung führen. Dies führt aber auch zu mehr Engagement, insbesondere aus dem Bereich der Finanzinvestoren, und damit zu weiterem Wachstum", so Knauer weiter. "Um den Breitbandausbau und die moderne Kommunikationsgesellschaft weiter voranzubringen, ist dabei einerseits ein lebendiger Wettbewerb ohne Monopolstrukturen notwendig, andererseits aber auch eine Bündelung der gemeinsamen Interessen und der politischen Vertretungsarbeit der innovativen Anbieter: Wenn ein Ex-Monopolist wie die Telekom weiterhin Kontrolle über die Zukunft der Telekommunikation ausübt, so wird es eine Zukunft ohne echten Fortschritt sein."
Der VATM, dessen Mitgliedsunternehmen 80 Prozent aller Festnetzkunden und nahezu alle Mobilfunkkunden außerhalb der Telekom repräsentieren, hat unter Knauers Führung die Zusammenarbeit mit den anderen Verbänden der TK-Branche deutlich verstärkt und perspektivisch die Gründung eines Dachverbands angeregt. "Von einer zersplitterten Verbandslandschaft würde nur die Deutsche Telekom profitieren", ist Knauer überzeugt. "Auch die Verbände müssten sich einer ständig verändernden Wettbewerberlandschaft anpassen", sagt er weiter.
Der neue VATM-Präsident Martin Witt dankt Peer Knauer für die erfolgreiche Verbandsarbeit: "Peer Knauer hat durch seine Erfahrung im TK-Markt und seine große Kompetenz als Investor glaubwürdig vermittelt, welche Rahmenbedingungen für Investitionen und einen erfolgreichen Breitbandausbau wichtig sind", hebt Witt hervor. Dies müsse nun mit besonderer Berücksichtigung auch der europäischen Ebene fortgeführt werden: Die bisherige EU-Kommission setze unter dem Einfluss der früheren Staatsunternehmen europaweit einseitig auf die Ex-Monopolisten.
"Die Politik droht hier den falschen Weg einzuschlagen. Sie setzt damit bisherige, aber auch zukünftige Milliardeninvestitionen der privaten Wirtschaft aufs Spiel. Wir brauchen ein Nebeneinander von großen und kleinen Unternehmen, damit Investitionen und Innovationen den Wirtschaftsstandort Deutschland stärken können", fordert der neue VATM-Präsident. "Auch im Sinne der Verbraucher müssen der zuständige Digital-Kommissar Günter Oettinger sowie Kommissions-Vizepräsident Andrus Ansip daher eine Kurskorrektur vornehmen und zum Leitbild der wettbewerbsfördernden Regulierung zurückkehren. Die Frage des Zugangs zum Internet ist auch eine Frage der Qualität und Bezahlbarkeit der Anschlüsse - gerade hier liegt die große Stärke der Wettbewerber."
Auch die in Deutschland für die Digitale Agenda zuständigen Minister müssten die Chance nutzen, dass in Deutschland so viele Unternehmen wie in kaum einem anderen europäischen Land den Breitbandausbau vorantreiben, so Witt. Sowohl der Erfolg im Wettbewerb um Investitionen als auch der funktionstüchtige Wettbewerb der Dienste seien für die Zukunft einer digitalen Gesellschaft unverzichtbar.
Mit dem Ausscheiden von Peer Knauer aus dem Präsidium rückt Andreas Griehl, Geschäftsführer der Telemark Telekommunikationsgesellschaft Mark mbH, bis zur nächsten ordentlichen Mitgliederversammlung im Frühjahr 2015 in das VATM-Präsidium nach.
Peer Knauer (Jahrgang 1966) beteiligt sich seit seinem Ausscheiden aus dem Versatel-Vorstand 2009 aktiv an Unternehmen mit Schwerpunkt im Handels- und Dienstleistungssektor. Er ist u. a. Beiratsmitglied und Gesellschafter des Kabelnetzbetreibers pepcom GmbH und sitzt auch im Aufsichtsrat der WMF AG. Bis zum 1. Oktober 2014 war er stellvertretender Beiratsvorsitzender der Versatel GmbH. Der Bankkaufmann und Diplom-Kaufmann war von 1991 bis 1996 Geschäftsführer und Gesellschafter der CAPE Vertriebs-GmbH. Nach dem Verkauf seines Unternehmens ging er 1997 als Vorsitzender der Geschäftsführung zu TeleBeL. Im Jahr 2000 gründete Knauer mit Apax Partners die Tropolys GmbH. Mit dem Zusammenschluss der Tropolys GmbH und der Versatel Deutschland GmbH im Jahre 2005 wurde Knauer CEO der Versatel-Gruppe, die er im Jahre 2007 an die Börse führte.
Martin Witt (Jahrgang 1955) ist seit 1. Oktober 2014 Vorstand Access der United Internet AG und seit April 2014 Vorstandsvorsitzender der 1&1 Telecommunication AG. Vorher war er als Vorstand Access in der 1&1 Internet AG tätig, nachdem er von Juli 2009 bis Juni 2011 dort als Bereichsleiter Produktmanagement Access agierte. Witt begann seine berufliche Karriere als Entwicklungsingenieur für Telekommunikation bei der Siemens AG. Nach Stationen bei Microsoft verantwortete er unter anderem das Produktmanagement für Geschäftskunden bei T-Mobile. 2005 übernahm Witt bei Debitel die Leitung für Produkte & Innovationen, bevor er 2008 Leiter Vertrieb Fachhandel bei der freenet AG wurde. Martin Witt hat Physik an der Universität Heidelberg studiert.
Andreas Griehl (Jahrgang 1964) wurde zum 1. Juni 2009 zum Geschäftsführer der Telemark Telekommunikationsgesellschaft Mark mbH berufen. Seine Hauptaufgabe liegt dabei in der Entwicklung von qualifizierten Wachstumsmöglichkeiten für den Regionalcarrier, der bis dahin schwerpunktmäßig für seine Gesellschafter, drei Stadtwerke, tätig war. Hier hat er mit seinen Mitarbeitern Businessmodelle für die Vermarktung von Vorleistungsprodukten auf Basis von Open Access entwickelt. Nach Abschluss eines wirtschaftswissenschaftlichen Studiums, absolvierte Griehl den größten Teil seines Berufsweges bei der Avaya GmbH & Co und seinen deutschen Vorgängerunternehmen (Bosch Telecom GmbH, Telenorma GmbH, Tenovis GmbH), wo er zum Zeitpunkt seines Ausscheidens die Gesamtverantwortung für das Ergebnis der Vertriebsregion West innehatte.