(ots) - Im Fall der Misshandlungen an Flüchtlingen durch
private Sicherheitsdienste gerät der Heimbetreiber European Homecare
zunehmend unter Druck. Ein Security-Mitarbeiter, der bis vergangenen
Freitag in der Einrichtung in Burbach gearbeitet hat, erhob live bei
stern TV schwere Vorwürfe gegen die Betreiberfirma: "Da ist nichts an
Recht und Ordnung", sagte Steven Kieslich zu den Zuständen vor Ort.
Der Wachmann warf European Homecare "grobe Fahrlässigkeit beim Schutz
von Asylsuchenden" vor.
Mit Blick auf die Bilder, die in den letzten Tagen für
Schlagzeilen gesorgt haben, räumte auch Renate Walkenhorst von
European Homecare Versäumnisse ein. "Dass wir nicht in der Lage
waren, das zu verhindern, ist unsere Schuld", sagte sie im Gespräch
mit Steffen Hallaschka.
Wussten Heimbetreiber von Freiheitsberaubung?
stern TV hatte zuvor über die aktuellen Nachrichten der letzten
Tage berichtet: In verschiedenen Unterkünften für Flüchtlinge sollen
Wachleute die Bewohner misshandelt und gedemütigt haben. Auslöser für
die Schlagzeilen war ein Handy-Video, das einen Fall aus Burbach
dokumentiert: Darin war ein Mann zu sehen, der neben Erbrochenem auf
einer Matratze sitzt und unter Androhung von Schlägen gezwungen wird,
sich dort hineinzulegen. Das alles geschah im sogenannten
Problemzimmer, in dem der Asylbewerber stundenlang eingesperrt war.
Ein internes Dokument, das stern TV vorliegt, belegt, dass die
Heimleitung von dieser Freiheitsberaubung wusste.
Die Vorfälle würden zeigen, dass es "keinerlei Qualitätskontrollen
vor Ort", gebe, sagte der Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die
Grünen, Volker Beck. Der Grünen-Politiker forderte in der stern
TV-Gesprächsrunde deshalb "auf Bundesebene zu klären, was die
Qualitätsanforderungen für jede Einrichtung sind."
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