(ots) - Anlässlich der
Weltbiodiversitätskonferenz im südkoreanischen Pyeongchang hat der
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) die
Staatengemeinschaft aufgefordert, mit entschlossenen Maßnahmen den
Schwund der Artenvielfalt zu stoppen.
"Der in Südkorea veröffentlichte Zwischenbericht zum Stand der
biologischen Vielfalt auf unserem Planeten zeigt, dass die
Weltgemeinschaft weit davon entfernt ist, den Schwund der Arten und
Lebensräume aufzuhalten", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.
Bei der Ausweisung von Schutzgebieten oder der Erstellung von
nationalen Naturschutzplänen gebe es zwar Fortschritte. In den
meisten Bereichen seien jedoch verstärkte Anstrengungen notwendig.
"Um den Verlust der Arten und Lebensräume zu stoppen, ist nicht
weniger als ein Paradigmenwechsel erforderlich. Weg von der
Zerstörung der Natur, hin zum schonenden Umgang mit Wasser, Land,
Energie, Rohstoffen, Pflanzen und Tieren", sagte Weiger.
Die BUND-Expertin für internationale Biodiversitätspolitik, Nicola
Uhde, appellierte an die deutsche Regierungsdelegation: "Die
Bundesregierung muss ihre Position und ihren Einfluss nutzen, damit
die Europäische Union sich in Pyeongchang für den Erhalt der
biologischen Vielfalt stark macht und einen ambitionierten und
verbindlichen Aktionsplan zum Schutz der Arten durchsetzt." Bei der
Bereitstellung von Geldern für den Arten- und Lebensraumschutz spiele
Deutschland inzwischen eine Vorreiterrolle. Die Bundesregierung müsse
dies nutzen, um säumige Industriestaaten dazu zu bringen, ihre
Finanzmittel bis 2015 zu verdoppeln, sagte Uhde.
Auch für den Schutz der Meere sei die Konferenz in Pyeongchang von
herausragender Bedeutung. So gebe es Pläne zur Ausweisung von 160
Hochseeschutzgebieten. "Europäische Länder wie Portugal und Island
bremsen die Ausweisung von Schutzgebieten, die deutsche
Regierungsdelegation sollte diese Länder beim Artenschutz stärker in
die Pflicht nehmen", forderte Uhde.
Im sogenannten High-Level-Segment mit den anwesenden Staats- und
Regierungschefs werde der BUND Deutschlands und Europas
Naturschutz-Anstrengungen entlang des ehemaligen Eisernen Vorhangs,
dem "Grünen Band", vorstellen, kündigte Uhde an. Dieser
Biotopverbund, der im früheren innerdeutschen Grenzgebiet entstanden
sei, könne Korea als "Blaupause" für ein ähnliches Schutzgebiet in
der sogenannten demilitarisierten Zone zwischen Nord- und Südkorea
dienen.
Weitere Informationen zur 12. UN-Biodiversitätskonferenz in
Pyeongchang finden Sie im Internet unter
www.bund.net/Pyeongchang_COP12
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