(ots) - Zwei von drei deutschen Unternehmen, die in Afrika
engagiert sind, wirtschaften dort nach eigener Einschätzung
erfolgreich - sei es über den Export oder durch einen
Produktionsstandort. Dies gilt insbesondere für die
Dienstleistungsbranche und den Handel. Dennoch hegen weiterhin 91
Prozent der Unternehmen, die noch nicht auf dem afrikanischen
Kontinent aktiv ist, weiterhin keine Pläne, sich dort zu engagieren.
Dies sind die wichtigsten Ergebnisse einer repräsentativen
KPMG-Studie unter mehr als 400 Vorständen und Geschäftsführern
deutscher Unternehmen. Die Hälfte der Befragten pflegt bereits
wirtschaftliche Beziehungen zu oder in Afrika. Kooperationspartner
der Studie sind das Handelsblatt Research Institut und der
Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft e.V.
Karl Braun, Mitglied des Vorstands bei der Wirtschaftsprüfungs-
und Beratungsgesellschaft KPMG: "Deutsche Unternehmen zieht es vor
allem wegen der Absatzmärkte auf diesen Kontinent. Besonders die
traditionell starken Branchen wie der Maschinenbau, die
Automobilindustrie und die Energietechnikbranche sehen dort gute
Chancen. Doch immer noch sind viele deutsche Unternehmen noch sehr
zurückhaltend. Dadurch wird manche Chance verpasst. Denn viele Länder
Afrikas erleben einen dramatischen Aufschwung und überspringen sogar
technologische Entwicklungsstufen. Für den nächsten Schritt fehlen
jetzt allerdings Maschinen und Anlagen, Infrastruktur, smarte
Energietechnik und Know-how. Hier könnten deutsche Unternehmen als
Lieferant von Investitions-, aber auch Konsumgütern eine deutlich
gewichtigere Rolle spielen."
Die Umfrage zeigt, dass sich bereits in einem afrikanischen Land
etablierte Unternehmen verstärkt neuen Märkten zuwenden. Für
diejenigen, die schon länger als zehn Jahre in Afrika aktiv sind,
verliert Südafrika an Bedeutung, bleibt aber dennoch klar auf Platz
eins. Dafür sind diese weitaus stärker als die erst seit kurzer Zeit
in Afrika tätigen Unternehmen in Nigeria, Ghana, Kenia, Angola und
den nordafrikanischen Ländern vertreten. Auffällig ist zudem, dass
die erfolgreichen Unternehmen in besonderem Maße auf Länder wie
Ghana, Kenia und Angola setzen.
Rund zwei Drittel der Unternehmen, die über einen Standort in
Afrika verfügen, wollen dort in den kommenden Jahren ihr Engagement
ausweiten. Für sie hat sich vor allem eine maßgeschneiderte
Afrika-Strategie ihres Geschäfts ausgezahlt. Ungeachtet des
Vordringens asiatischer Unternehmen sehen 61 Prozent der Befragten
immer noch westliche Konzerne als Haupt-Wettbewerber an. Der Kreis
der nicht in Afrika engagierten Unternehmen äußert anstelle konkreter
ökonomischer Bedenken vor allem pauschale Ablehnungsgründe.
KPMG-Vorstand Karl Braun: "Viele Erfolgsbeispiele zeigen, dass
eine pauschale Ablehnung gegenüber einem Markteintritt in Afrika
unbegründet ist. Unternehmen, die sich gut vorbereiten und ihr
Afrika-Engagement vernünftig organisieren, können die
Herausforderungen gut meistern. Das zeigt auch die wachsende
Konkurrenz aus anderen westlichen Industrienationen und aus China.
Gerade der deutsche Mittelstand entdeckt den Kontinent derzeit neu."
Dr. Stefan Liebing, Vorsitzender des Afrika-Vereins der deutschen
Wirtschaft e.V.: "In Afrika stehen alle Zeichen auf Aufbruch. Die
Wirtschaft ist bereit, viele Herausforderungen anzunehmen. Jetzt
sollte auch die Politik die Weichen stellen, um diesen Prozess durch
eine effiziente Außenwirtschaftsförderung sowie Kooperationen in der
Entwicklungszusammenarbeit anzustreben und zu befördern."
Ãœber die Studie:
Die vorliegende Studie, die unter diesem Link: http://ots.de/HuA5L
abrufbar ist, basiert auf einer Datenanalyse, Interviews mit
Afrika-erfahrenen Managern deutscher Unternehmen und Experten aus
Verbänden und Organisationen sowie einer repräsentativen
Meinungsumfrage unter je 200 in Afrika engagierten und nicht in
Afrika engagierten deutschen Unternehmen. Die Studie ist vom
Handelsblatt Research Institut für KPMG erstellt worden. Die
Meinungsumfrage wurde von Forsa durchgeführt
Pressekontakt:
KPMG AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Marita Reuter/Thomas Blees
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