(ots) - Yvonne, Uta, Stefanie, Anni und Daniela gehen
putzen, in einer Putzkolonne in Castrop-Rauxel. Fast jede hatte
früher andere berufliche Pläne: Floristin, Kindergärtnerin oder
Friseurin wollten sie werden, doch irgendwie hat es damit nicht so
geklappt. Die Gründe sind so unterschiedlich wie die Frauen selbst.
Uta Wunderlich betreibt eigentlich eine Spedition, fährt LKW. Vor
einigen Jahren liefen die Geschäfte schlechter und sie wollte durch
das Putzen Geld dazu verdienen, um ihr Eigenheim nicht zu verlieren.
Stefanie Kurek hatte immer viel Zeit für ihre Familie eingeplant und
sich deshalb gegen eine berufliche Karriere entschieden. Die
Italienerin Daniela Geri hatte noch vor ein paar Jahren ein
florierendes Modegeschäft in ihrer Heimat. Wegen der Wirtschaftskrise
dort musste sie schließen. Nun sucht sie als Putzfrau im fremden
Deutschland ihr neues Glück.
Die Frauen sind jeden Tag woanders. "Am Schlimmsten ist es, wenn
man nicht weiß, was auf einen zukommt: Schimmel, Dreck, meterhoch
Müll, Staub oder vielleicht Ungeziefer. Aber da müssen wir durch!"
Heute ist ein Neubau dran: Die Frauen müssen Schutzfolien von den
neuen Treppengeländern kratzen und den staubigen Boden wischen.
Morgen wartet eine verdreckte Sanitäranlage in einer Fabrik, die
Jahre leer stand und nun blitzblank wieder in Betrieb gehen soll.
Eine anstrengende Arbeit, abends sind sie alle ziemlich kaputt. Doch
das Arbeiten in der Truppe macht auch Spaß und gibt Geborgenheit.
Viele der Frauen sind befreundet, können sich auf die Hilfe der
anderen verlassen, auch privat. Während der Arbeit erzählen sie sich
von ihren Reisen und träumen schon vom nächsten Urlaub.
"Du gehst ja bloß putzen!" haben sich die Frauen schon oft anhören
müssen und die Bezahlung orientiert sich nur am Mindestlohn. Trotzdem
klagt keine von ihnen - das passt einfach nicht zu ihnen.
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laenzend100.html ist die 30-minütige Reportage schon jetzt online
anzuschauen.
Redaktion Emanuela Penev
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