(ots) - Grüne zu Stromtrassen-Streit: "Gabriel muss
Seehofer zur Vernunft bringen"
Energiepolitische Sprecherin Verlinden wirft Regierung
Verschleppungstaktik bei Netzausbau und Energiewende vor
Osnabrück.- Julia Verlinden, Sprecherin für Energiepolitik der
Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, bezweifelt, dass die
schwarz-rote Koalition es mit der Energiewende ernst meint. Zudem
wirf sie ihr Untätigkeit vor. Mit Blick auf das
Koalitions-Spitzentreffen am Dienstagabend, wo unter anderem der
Stromtrassenbau in Süddeutschland Thema war, sagte Verlinden in einem
Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag): "Die
versammelte Runde hat es nicht geschafft, die bayerischen Bremsklötze
beim Netzausbau aus dem Weg zu räumen." CSU-Chef Horst Seehofer hatte
durchgesetzt, dass bei zwei von drei strittigen Trassen in Bayern der
Verlauf erneut geprüft wird. Nun sei Bundeswirtschaftsminister Sigmar
Gabriel (SPD) in der Pflicht, forderte Verlinden: "Jetzt muss Gabriel
Ministerpräsident Seehofer zur Vernunft bringen, damit der notwendige
Netzausbau endlich vorankommt." Ein Treffen der beiden ist für
Donnerstag geplant.
Zum Netzausbau gebe es keine Alternative: "Wir brauchen neue
Leitungen von Nord nach Süd, damit in Zukunft sauberer Windstrom den
wegfallenden Atomstrom ersetzen kann", sagte Verlinden. Dabei müssten
"die Belange der betroffenen Bürgerinnen und Bürger sowie der
Naturschutz berücksichtigt werden."
Der Regierung warf Verlinden eine Verschleppungstaktik vor: "Nicht
nur der Netzausbau gerät durch die Große Koalition zunehmend ins
Stocken", sagte sie, "sondern die gesamte Energiewende". Verlinden
forderte ein "viel engagierteres Vorgehen der Regierung beim
Energiesparen und bei der Energieeffizienz". Daran werde sich messen
lassen, "ob es der großen Koalition mit der Energiewende wirklich
ernst" sei.
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