(ots) - Junge Nachwuchskräfte bringen neue Ideen und
bieten für Unternehmen ein großes Potenzial. Gleichzeitig sind sie
nicht gewillt, sich bedingungslos in bestehende Strukturen
einzufügen. Viele Unternehmen haben damit ein Problem. Auf der soeben
zu Ende gegangenen Verbandstagung der europäischen Messe- und
Eventzentren (EVVC) in Kassel räumte Event-Experte Prof. Dr. Bernd
Schabbing von der International School of Management (ISM) mit
Vorurteilen und unnötigen Ängsten bei der Einbindung der sogenannten
"Generation Y" in Unternehmen auf.
Gerade bei der Gewinnung des aktuellen Nachwuchses begleiten
häufig Vorurteile die Suche nach jungen Fachkräften. Und die
"Generation Y", wie die jüngeren Geburtsjahrgänge von 1980 bis etwa
2000 oft genannt werden, hat in der Tat einige Besonderheiten.
Besonderheiten, die auch Chancen sein können, wie Schabbing den etwa
50 Teilnehmern seines Workshops auf der EVVC-Tagung darstellte. "Der
Nachwuchs ist zwar sehr selbstbewusst und will selbstständig
arbeiten, sucht aber gleichzeitig den kontinuierlichen Austausch mit
der Führungskraft", erklärt Schabbing. "Für Lob sind die jungen Leute
empfänglich - und nehmen auch sonst - wie bei facebook - gerne
laufend Kommentare zu ihrer Arbeit entgegen." Kritik und Feedback
müssen aber konstruktiv formuliert sein, sonst sinkt die Motivation
und die Loyalität zum Unternehmen.
Für die Event- und Tagungsbranche ist noch ein weiterer Aspekt der
Generation Y wichtig: Der fließende Übergang zwischen Berufs- und
Privatleben. So sind die meisten der "Yer" permanent online und
verfolgen auch am Wochenende ihre Firmenmails oder
Whatsapp-Nachrichten. Gleichzeitig erwarten sie, auch während der
Arbeitszeit ihre privaten Netzwerke mit Hilfe der Neuen Medien
pflegen zu können. Für eine Branche, die auf Flexibilität und
High-Tech wie kaum eine andere angewiesen ist, sind das gute
Nachrichten, die aber auch zum Umdenken zwingen: So darf privates
Surfen im Büro nicht weiter verboten sein und auch die
Arbeitsplatzausstattung muss stimmen. Gleiches gilt für
Arbeitszeiten, die gern flexibel sein dürfen. Nur bei großen Aufgaben
oder besonderen äußeren Zwängen werden enge Vorgaben des Unternehmens
akzeptiert - und wenn die Nachwuchskräfte wirklich durch das Projekt
motiviert sind. Denn ohne Motivation läuft bei dieser Generation
wenig, sei es durch anspruchsvolle, neue und verantwortungsvolle
Arbeit mit großem Freiraum - oder auch durch Anreize wie Geld und
Lob.
Auch manches Andere irritiert auf den ersten Blick: Junge
Arbeitnehmer erwarten beispielsweise, dass sich Unternehmen ihren
Wertvorstellungen anpassen, wollen Kindern gleich zu Karrierebeginn
und sagen Nein zu ständiger Verfügbarkeit und fremdbestimmter Arbeit.
Damit liegt nun viel mehr Verantwortung und Steuerungsbedarf bei der
Führungskraft, die weniger "Chef" als vielmehr Coach und väterlicher
Freund für die neuen Mitarbeiter sein muss. Auch die Art der Führung
wird sich ändern: An Stelle von operativen Vorgaben erwarten die
neuen Fachkräfte klare und konkrete Ziele, aber eben auch den
Freiraum, sich den Weg zum Ziel selber zu suchen. Beides ist nicht
neu, sondern wird in Führungskräfteseminaren schon seit vielen Jahren
gepredigt - bisher aber noch nicht mit flächendeckendem Erfolg von
den Führungskräften beherzigt und umgesetzt.
"Unternehmen müssen sich darauf einstellen, dass der sogenannte
´War for Talents` Machtverhältnisse umkehren wird. Es geht längst
nicht mehr darum, die fachlich Passenden zu finden, sondern sich auch
Gedanken darum zu machen, welche Wertevorstellungen und
Motivationstreiber am besten zum Unternehmen passen", so Schabbings
abschließende Empfehlung an die Teilnehmer des Workshops. Das große
Interesse unter den Verbandsmitgliedern am Workshop zeigte einmal
mehr, dass der Umgang mit der Generation Y ein wichtiges Thema ist.
"Einfache Lösungen gibt es nicht. Deshalb ist es wichtig,
herauszufinden, welcher Typ zum Unternehmen passt und darauf
aufbauend individuell maßgeschneiderte Anreiz- und Steuerungssysteme
zu entwickeln. Und die Unternehmen müssen lernen, sich frühzeitig
beim Bewerber zu bewerben - auch das wird eine große Herausforderung
sein."
Hintergrund:
Die International School of Management (ISM) zählt zu den
führenden privaten Wirtschaftshochschulen in Deutschland. In den
einschlägigen Hochschulrankings firmiert die ISM regelmäßig an
vorderster Stelle. Die ISM hat Standorte in Dortmund, Frankfurt/Main,
München, Hamburg und ab Herbst 2014 auch in Köln. An der staatlich
anerkannten, privaten Hochschule in gemeinnütziger Trägerschaft wird
der Führungsnachwuchs für international orientierte
Wirtschaftsunternehmen in kompakten, anwendungsbezogenen
Studiengängen ausgebildet. Alle Studiengänge der ISM zeichnen sich
durch Internationalität und Praxisorientierung aus. Projekte in
Kleingruppen gehören ebenso zum Hochschulalltag wie integrierte
Auslandssemester und -module an einer der über 160
Partneruniversitäten der ISM.
Pressekontakt:
Daniel Lichtenstein
Leiter Marketing & Communications
ISM International School of Management GmbH
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