(ots) -
Mittwoch, 15. Oktober 2014, 22.25 Uhr
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Das Grauen des Krieges: Kann Krieg human sein?
Nach dem Grauen des Zweiten Weltkrieges waren sich die Deutschen
einig: Nie wieder Krieg! Eine pazifistische Grundhaltung, die bis
heute anhält. Die Mehrheit lehnt noch immer Waffenlieferungen in
Kriegsgebiete oder Bundeswehreinsätze in Krisenregionen ab. Eine zu
bequeme Haltung, meint der Bundespräsident und fordert mehr
außenpolitische Verantwortung, notfalls auch militärisch. Für das
Ãœberleben unschuldiger Menschen sei es manchmal auch notwendig, zu
den Waffen zu greifen. Krieg aus humanitären Gründen? Die Politik
rüstet nicht nur verbal auf, sondern liefert inzwischen auch Waffen
an die vom IS bedrängten Kurden. Ein richtiger Kurswechsel oder der
Einstieg in eine neue Außenpolitik, die Gutes will, aber
Schreckliches schafft?
Moderation: Wolf-Christian Ulrich und Sandra Rieß
Gäste:
Jan van Aken
Der außenpolitische Sprecher der Linksfraktion im Deutschen Bundestag
ist der festen Ãœberzeugung: "Menschenrechte lassen sich nicht
herbeibomben. Im Krieg kommt die Humanität unter die Räder."
Henning Otte
Der verteidigungspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag
stellt klar: "Krieg und Menschlichkeit sind ein Widerspruch. Die
Frage ist: Welcher Zweck heiligt das Mittel? Ich sage: Human ist, was
Unschuldige schützt."
Marc Lindemann
Marc Lindemann war zweimal als Offizier in Afghanistan und kennt die
Grauen des Krieges. Dass Deutschland sich militärisch am Kampf gegen
die Terrormiliz IS beteiligt, hält er für zwingend notwendig. "Wenn
eine Horde islamistischer Schlächter auf eine Stadt im Nordirak
zurollt, sind Konservendosen und Pferdedecken nicht gefragt."
Pressekontakt:
ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121