Beethovens einzige Oper gilt als Bestseller und Hymnus auf Treue, Freiheitsliebe und Zivilcourage. Ab 27. Mai 2015 ist sie in Wien in der bekannten Inszenierung von Otto Schenk zu sehen.
(firmenpresse) - Wien, 16.10.2014 [Opernreiseführer]. In diesem Jahr jährt sich die Uraufführung von Beethovens Fidelio zum 200. Mal. Seine einzige Oper gilt als ungebrochener Bestseller der Opernspielpläne und Hymnus auf Treue, Freiheitsliebe und Zivilcourage. Am 27. Mai 2015 kommt in der Wiener Staatsoper die Inszenierung von Otto Schenk auf die Bühne – mit Adam Fischer am Pult sowie Nina Stemme, Jochen Schmeckenbecher, Robert Dean Smith und Lars Woldt in den Hauptrollen.
Beethovens Fidelio hat in Wien Tradition. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Wiener Staatsoper mit diesem Werk wiedereröffnet und im Wiener Kärntnerthortheater hob Beethoven seine einzige Oper vor 200 Jahren aus der Taufe. Seitdem ist sein „liebstes Kind“, wie er selbst das Werk bezeichnete, zum Klassiker und Bestseller avanciert: Berühmt für seinen Gefangenenchor, amüsant in seinen kleinen Liebesgeschichten, mitreißend durch seine Musik. Doch bis zum Erfolg des Werks war es ein langer und mühseliger Weg. Die Bilanz: drei Fassungen mit insgesamt vier Ouvertüren.
Trotz allem war die Oper für den Komponisten seit jeher eine Herzensangelegenheit. Und immer war er auf der Suche nach einem passenden Stoff, den er schließlich in Jean-Nicholas Bouillys Geschichte der Leonore fand, die sich in den Wirren der Französischen Revolution zugetragen haben soll. Hier hatte Beethoven die Möglichkeit, seine persönliche Begeisterung für die Ideen der Französischen Revolution zu zeigen.
Leonore (Nina Stemme) hat nach langer Suche das Gefängnis gefunden, in dem ihr Mann Florestan (Robert Dean Smith) festgehalten wird. Es untersteht Gouverneur Pizarro (Jochen Schmeckenbecher), der Florestan einkerkerte, um zu verhindern, dass die Wahrheit über seine korrupten Machenschaften an die Öffentlichkeit dringt. In der Hoffnung, so ihren Gatten retten zu können, verkleidet sich Leonore als Mann und lässt sich unter dem Namen Fidelio als Gehilfe des Kerkermeisters Rocco (Lars Woldt) anstellen. Als der Minister von Florestans Haft erfährt, beschließt Pizarro, seinen Gefangenen zu töten. Eine einsame Trompetenfanfare, die von fern in den Zuschauerraum klingt, kündigt schließlich den erlösenden Showdown an – gemeinsam wird der Verräter des Menschenrechts zu fall gebracht.
Otto Schenks Inszenierung von 1970 zählt mittlerweile zu den bejahrten Staatsopern-Inszenierungen. Zum 225. Mal wurde sie im Dezember 2013 aufgeführt und kommt doch immer noch überraschend frisch daher – vom fast komödiantischen Beginn bis zu den zutiefst berührenden Momenten des zweiten Aktes. Eben die unverwechselbare Handschrift eines Altmeisters. Durch die Partitur führt Adam Fischer, der mit Fidelio bereits vierzig Mal in Wien zu erleben war.
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