(ots) - Der Staatsbesuch des vietnamesischen
Premierministers Nguyen Tan Dung in der Bundesrepublik Deutschland
fand unmittelbar vor dem 10. Asien-Europa-Gipfeltreffen (ASEM) in
Mailand statt. Premierminister Dung wurde von dem Gastgeber herzlich
empfangen und erzielte dabei drei wichtige Resultate.
Erstens, aus politischer Sicht konnte Dung kräftige Unterstützung
von Deutschland sowie der Europäischen Union in der Lösung der
Konflikte auf dem Südchinesischen Meer (dem vietnamesischen Ostmeer)
gewinnen. Bei hochrangigen Treffen in der Hauptstadt Berlin machte
der vietnamesische Premierminister über die Position Hanois klar,
dass die gemeinsame Lösung der Streitigkeiten im Ostmeer durch
friedliche Mittel immer gewollt ist und alle Beteiligten dazu
aufgefordert werden. Er bekräftigte, dass Vietnam nach wie vor seine
Souveränität, das Souveränitätsrecht auf Meer gemäß der
internationalen Gesetzte entschlossen verteidige. Bundeskanzlerin
Merkel versicherte, dass Deutschland die Haltung Vietnams, Konflikte
durch friedliche Maßnahmen auf Grundlage der internationalen Gesetze,
des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen von 1982 (UNCLOS)
und der Deklaration über einen Verhaltenskodex im Ostasiatischen Meer
(DOC) zu lösen, unterstütze und dies als wirksame Handlungen sehe, um
die unterschiedlichen Ansprüche zu klären. Ferner versprach Merkel,
das Thema auf die Tagesordnung des ASEM-10 zu setzen, um frei
zugängliche und sichere Seewege zu erlangen.
Zweitens konnte Premierminister Nguyen Tan Dung aus
wirtschaftlicher Sicht Unterstützungen von Deutschland (und davor von
Belgien und der Europäischen Kommission) gewinnen, zum einen für
einen zeitnahen Abschluss der Verhandlungen zum Freihandelsabkommen
zwischen Vietnam und der EU (EVFTA) und zum anderen um die
Marktwirtschaft Vietnams zum Zeitpunkt deren Unterzeichnung
anzuerkennen. Das Freihandelsabkommen zwischen Vietnam und der EU ist
ein wichtiges Abkommen, das große Perspektive für die bilaterale
Kooperation eröffnet. Dies ist auch einer der wichtigsten Punkte, um
die Beziehung zwischen Deutschland und Vietnam im Rahmen der
strategischen Partnerschaft in der Zukunft effizienter zu gestalten
und zu verstärken. Mit Deutschland als "Schlüssel" kann Vietnam
schnell den EU-Markt in effizienterer und vielseitigerer Weise
erreichen und dadurch die Abhängigkeit zu dem traditionellen, aber
risikoreichen Nachbarn reduzieren.
Drittens trägt der Staatsbesuch des vietnamesischen
Premierministers für die bilaterale Beziehung zwischen beiden Ländern
dazu bei, diese Beziehung in der strategischen Partnerschaft in einer
neuen Dimension zu intensivieren, sowohl in die Breite als auch in
die Tiefe. Vietnam und Deutschland feiern im Jahr 2015 das Jubiläum
der 40-jährigen diplomatischen Beziehung. Die kräftigen
Unterstützungen Deutschlands anlässlich des Staatsbesuchs des
Premierministers Nguyen Tan Dung werden sicherlich das sinnvollste
Geschenk für diese immer enger gewordene Beziehung.
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