(ots) -
Björn Gottstein, SWR2-Redakteur für Neue Musik, folgt im Jahr 2017
auf den jetzigen Festivalleiter der Donaueschinger Musiktage, Armin
Köhler, der dann in den Ruhestand geht. Björn Gottstein ist seit 2013
als Redakteur für Neue Musik bei SWR2 tätig und verantwortet seitdem
die Konzertreihe "attacca". Er ist außerdem einer der künstlerischen
Leiter des Stuttgarter ECLAT-Festivals.
Der 46-jährige, in Aachen geborene Musikwissenschaftler arbeitete
zunächst als freier Journalist und seit 2009 auch als Veranstalter.
In dieser Tätigkeit thematisierte er Fragestellungen wie die nach
Musik und Armut (Audio Poverty, 2009), Musik und Transzendenz (Lux
Aeterna, 2011) und nach der musikalischen Interpretation (Faithful,
2012). Als Journalist und als Kurator galt sein Interesse stets auch
den Randbereichen der Neuen Musik und dem Genre-übergreifenden
Experiment.
Gottstein war Kritiker der Tageszeitung "taz" und schrieb außerdem
für viele der maßgeblichen nationalen und internationalen
Musikzeitschriften. Als freier Autor hat er außerdem für alle großen
ARD-Anstalten, für den Deutschlandfunk und Deutschlandradio
gearbeitet. 2006 erschien sein Buch "Musik als Ars Scientia"
(Pfau-Verlag). Er unterrichtete an der TU Berlin, bei den Darmstädter
Ferienkursen, an der Hochschule für Musik Basel und an der
Universität der Künste Berlin. Er war Mitglied zahlreicher Jurys,
darunter des Giga-Hertz-Preises des ZKM und des Kompositionspreises
der Landeshauptstadt Stuttgart. Außerdem engagierte sich Gottstein
kulturpolitisch, als Vorstandsvorsitzender der "Initiative Neue
Musik" leitete er von 2009 bis 2013 die Geschicke der freien
Musikszene in Berlin.
Armin Köhler, Festivalleiter der Donaueschinger Musiktage: "Bei
Björn Gottstein sehe ich die Zukunft des Festivals in guten Händen.
Ich vertraue auf seine Innovationskraft, seinen Mut, seine Haltung
und nicht zuletzt auf seine Managementfähigkeiten."
Gerold Hug, SWR-Hörfunkdirektor: "Für den SWR sind die
Donaueschinger Musiktage ein Festival von herausragender Bedeutung.
Umso wichtiger ist uns auch die Kontinuität in der Festivalleitung
über 2017 hinaus. Ich freue mich, dass wir mit Björn Gottstein einen
ausgewiesenen Kenner zeitgenössischer Musik und ideenreichen
Festivalmacher gewinnen konnten. Ich wünsche ihm viel Glück und
Erfolg für diese verantwortungsvolle Aufgabe."
Björn Gottstein: "Die Position des künstlerischen Leiters der
Musiktage ist eine große Herausforderung. Ich freue mich auf die
Aufgaben, die in den kommenden Jahren auf mich zukommen, auf die
Zusammenarbeit mit den Komponisten, den Musikern und nicht zuletzt
meinen Kollegen beim SWR und in Donaueschingen. Dass ich diese
Aufgaben 2017 von Armin Köhler übernehmen und die Geschichte dieses
wichtigsten Festivals für Neue Musik mitgestalten darf, ehrt und
freut mich. Ich hoffe, der Neuen Musik mit vielen spannenden
Programmideen neue Impulse verleihen zu können."
Heinz Bunse, Präsident der Gesellschaft der Musikfreunde
Donaueschingen: "Der Erfolg der Donaueschinger Musiktage ist eng
verknüpft mit der Person des künstlerischen Leiters. Mit Björn
Gottstein haben wir erneut einen SWR-Redakteur gefunden, der über die
notwendigen Erfahrungen verfügt, um das Festival auch nach 2017
erfolgreich auf hohem Niveau zu halten. Die Gesellschaft der
Musikfreunde blickt optimistisch in die Zukunft."
Jürgen Walter, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft,
Forschung und Kunst Baden-Württemberg: "Die Fußstapfen, die Armin
Köhler 2017 als langjähriger Festivalleiter seinem Nachfolger
hinterlassen wird, sind riesengroß. Mit Björn Gottstein wurde aber
eine Persönlichkeit gefunden, die hervorragend geeignet ist, die
Donaueschinger Musiktage als herausragendes Festival für
zeitgenössische Musik auf gewohntem Niveau und mit der gleichen
musikalischen und intellektuellen Tiefe wie sein Vorgänger zu halten.
Ich freue mich über diese Personalentscheidung und wünsche Björn
Gottstein und den Donaueschinger Musiktagen alles Gute."
Professor Michael Roßnagl, Ernst von Siemens Musikstiftung: "Seit
2004 fördert die Ernst von Siemens Musikstiftung die Donaueschinger
Musiktage regelmäßig und bringt dadurch ihre große Verbundenheit mit
dem traditionsreichsten Autorenfestival für Neue Musik zum Ausdruck.
Das Kuratorium schätzt besonders die Offenheit der Verantwortlichen
für neue Impulse, ihr Gespür für aktuelle Tendenzen und Strömungen,
die sich in der innovativen Programmatik zeigen. Die Ernst von
Siemens Musikstiftung hat die sich verändernde personelle Situation
von Beginn an aufmerksam verfolgt und partnerschaftlich begleitet,
damit gemeinsam die große Tradition der Donaueschinger Musiktage als
Dreh- und Angelpunkt der zeitgenössischen Musik in Europa fortgeführt
werden kann."
Alexander Farenholtz, Vorstand Kulturstiftung des Bundes: "Björn
Gottstein verbindet die Neugierde und Kenntnis der aktuellen Szene
mit dem Respekt vor der Tradition. Das ist eine ideale Kombination,
um das international bedeutendste Festival für Neue Musik in die
Zukunft zu führen. Die Kulturstiftung des Bundes fördert die
Donaueschinger Musiktage seit zehn Jahren - wir wünschen Björn
Gottstein und dem gesamten Festival Fortune, großartige Musik und ein
begeistertes Publikum."
Die Donaueschinger Musiktage sind das älteste und
traditionsreichste Festival für Neue Musik weltweit. 1921 begründet,
steht es heute für alle neuen experimentellen Formen auf dem Gebiet
aktueller Musik und Klangkunst. 1950 wirkte erstmals der damalige SWF
durch die Beistellung seiner Klangkörper mit.
Die Donaueschinger Musiktage sind eine Veranstaltung der
Gesellschaft der Musikfreunde Donaueschingen in Zusammenarbeit mit
der Stadt Donaueschingen, dem Südwestrundfunk und dem
Experimentalstudio des SWR. Sie werden durch das Land
Baden-Württemberg, die Kulturstiftung des Bundes und die Ernst von
Siemens Musikstiftung gefördert.
Der SWR hat die künstlerische Leitung der Donaueschinger Musiktage
inne. Er übernimmt die gesamte künstlerische Planung, die Vergabe der
Auftragskompositionen und stellt seine Klangkörper zur Verfügung.
Sämtliche Konzerte der Donaueschinger Musiktage werden in SWR2
gesendet.
Pressekontakt:
Pressekontakt SWR: Oliver Kopitzke, Tel.: 0172/7356335,
oliver.kopitzke(at)swr.de