(ots) - Der frühere MDR-Intendant Udo Reiter, der sich vor
wenigen Tagen das Leben nahm, hat vor seinem Tod eine Erklärung
verfasst, die am Abend mit Erlaubnis der Familie erstmals bei GÃœNTHER
JAUCH verlesen wurde. "Nach fast 50 Jahren im Rollstuhl haben meine
körperlichen Kräfte in den letzten Monaten so rapide abgenommen, dass
ich demnächst mit dem völligen Verlust meiner bisherigen
Selbständigkeit rechnen muss", so Reiter in seinem Brief. Zudem habe
er ein Nachlassen seiner geistigen Fähigkeiten beobachtet und
befürchtet, dass dies in einer Demenz enden werde.
Udo Reiter hatte sich am 9. Oktober auf seiner Terrasse in Leipzig
mit einer Waffe selbst getötet. Reiter, der seit einem Unfall im
Rollstuhl saß, hatte sich in den letzten Jahren vehement für das
Recht auf einen selbstbestimmten Tod und für Sterbehilfe eingesetzt -
so auch im Januar 2014, als er in der Sendung GÜNTHER JAUCH über das
Thema diskutierte. Seine schon damals formulierten persönlichen
Absichten hat Reiter in seinem Brief abermals bekräftigt. In der von
Günther Jauch verlesenen Erklärung gab Reiter an, er habe mehrfach
erklärt, dass er nicht als ein von anderen abhängiger Pflegefall
enden möchte. "Aus diesem Grund werde ich meinem Leben selbst ein
Ende setzen."
Ãœber Reiters Freitod und die dadurch erneut angefachte Debatte um
das Für und Wider von Sterbehilfe diskutierten am Sonntagabend bei
GÃœNTHER JAUCH unter anderem sein Freund Thomas Gottschalk sowie der
früherer SPD-Chef Franz Müntefering.
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