(ots) - Die deutschen Banken halten im
Wertpapiergeschäft am Full-Service-Angebot fest und verschenken
dadurch Kostensenkungspotenziale: 84 Prozent der Institute sind der
Meinung, ein Full-Service-Angebot sei ein maßgebliches
Qualitätsmerkmal im Wertpapiergeschäft. 80 Prozent der Banken gehen
zudem davon aus, dass ihre Kunden nur Dienstleistungen aus einer Hand
akzeptieren. Dies sind Ergebnisse einer aktuellen Studie von KWF
Business Consultants unter Banken und Sparkassen zur Zukunft des
Wertpapierdepotgeschäfts. Doch die Institute überschätzen den "Alles
aus einer Hand"-Anspruch der Bankkunden.
Aufgrund steigender aufsichtsrechtlicher Anforderungen (u.a. MiFID
II, Basel III, AnsFuG), strengerer Verbraucherschutz-Richtlinien und
einem zunehmenden Verdrängungswettbewerb - etwa durch neue
Marktteilnehmer - wird der Kostendruck für die Kreditinstitute
stärker. Ein bewährtes Instrument zur Kostenreduzierung ist das
Outsourcing von Dienstleistungen. Großes Einsparpotenzial sehen die
für die KWF-Studie befragten Anbieter zum Beispiel im
Wertpapiergeschäft, und dort am meisten im Portfoliomanagement (52
Prozent). Darüber hinaus gelten die Wertpapierabwicklung/-verwahrung
(48 Prozent), die technisch-administrative Depotführung (47 Prozent)
und die juristische Depotführung (41 Prozent) als lukrative
Outsourcing-Bereiche.
Depotführung bietet lukratives und vergleichsweise risikoarmes
Outsourcing-Potenzial
"Im Bereich der Depotführung sollten die Institute unbedingt
Outsourcing-Potenziale prüfen, denn hier besteht grundsätzlich
Akzeptanz seitens der Kunden", sagt Christian Kistler, Partner von
KWF Business Consultants. "Durch die damit verbundene Zentralisierung
von Verwaltungs- und Back-Office-Leistungen lassen sich nachweisbar
Skalierungsvorteile erzielen, die sich langfristig positiv auf die
Kosten auswirken."
Wie eine aktuelle Befragung des Beratungsunternehmens unter
Bankkunden zu den wichtigsten Auswahlkriterien für Wertpapieranbieter
zeigt, sind geringe Gebühren (für 65 Prozent "sehr wichtig") und ein
fester Ansprechpartner (40 Prozent) den Kunden deutlich wichtiger als
Anlageberatung und Depotverwaltung aus einer Hand (32 Prozent).
Konkret planen 14 Prozent der für die Marktstudie befragten Institute
bereits die Auslagerung der technisch-administrativen sowie
juristischen Depotführung. 49 Prozent haben die
technisch-administrative Depotführung nach eigenen Aussagen bereits
outgesourct, 28 Prozent die juristische Depotführung. Jüngstes
Beispiel sind die Sparkassen, die aktuell prüfen, ob sie die
Wertpapierdepots ihrer Kunden künftig von der Dekabank verwalten
lassen - wobei die Deka der deutschen Sparkassen-Finanzgruppe
angehört.
"Entscheidend bei der Auslagerung von Dienstleistungen im Bereich
Depotführung ist die aktive und transparente Kundenkommunikation",
sagt KWF Outsourcing-Experte Christian Kistler. "Die Kunden müssen
informiert werden, was die neue Vertragsbeziehung bedeutet, und zwar:
gleich bleibend attraktive Konditionen, gute Produkte und Beratung,
keine Erhöhung der Risiken für das Vermögensmanagement." Konkret
befragt nach ihrer Reaktion auf ein Outsourcing ihres
Wertpapieranbieters im Bereich der Depotführung, antwortete die
Mehrheit der Bankkunden, sie würden diesen Schritt akzeptieren,
sofern ihnen keine Nachteile entstehen.
Weiterer Trend: Produktstandardisierung bei Depotvolumen unter
50.000 Euro
Die befragten Bankmanager sehen noch eine weitere Möglichkeit,
Kosten zu senken: 71 Prozent denken darüber nach, Kunden mit einem
Wertpapierdepotvolumen von unter 50.000 Euro künftig komplett
standardisierte Produkte anzubieten. 47 Prozent können sich sogar
vorstellen, dafür White Label Lösungen eines Kooperationspartners in
Anspruch zu nehmen. "Da die Rentabilität im Wertpapiergeschäft in den
nächsten Jahren voraussichtlich weiter sinken wird, sollten die
Institute zügig die Umsetzung dieser Gedankenspiele prüfen", sagt
Christian Kistler von KWF Business Consultants. "Hier kommt es darauf
an, einen verlässlichen, leistungsstarken Kooperationspartner mit
hochprofessionellen Prozessen zu finden."
Hintergrundinformationen
Die Studie "Die Zukunft des Wertpapierdepotgeschäfts für
Privatkunden" wurde im Auftrag der KWF Business Consultants im Sommer
2014 durchgeführt. Befragt wurden Führungskräfte von in Deutschland
tätigen Banken und Sparkassen. Es haben 34 Institute an der Befragung
teilgenommen.
Die parallel durchgeführte Studie "Depotführung im
Privatkundengeschäft" stellt die Ergebnisse einer
Bevölkerungsbefragung dar, die im Auftrag der KWF Business
Consultants durchgeführt wurde. Befragt wurden 1.000 Bundesbürger ab
18 Jahren, die Ergebnisse sind repräsentativ hochgerechnet.
Ãœber KWF Business Consultants
KWF steht für Kistler, Wieneke & Friends. Die Gründung der
Beratungsgesellschaft als Société Anonyme erfolgte 2005 in Luxembourg
durch Christian Kistler und Jörg Wieneke. Seit 2007 ist die Gruppe
mit der KWF Business Consultants GmbH auch am Finanzplatz Frankfurt
vertreten. Die KWF-Gruppe berät Finanzdienstleister in strategischen,
organisatorischen und geschäftsprozessbezogenen Fragestellungen.
Dabei begleiten erfahrene Berater ihre Kunden in Projekten europaweit
- vom Konzept bis zur Umsetzung auf der Basis moderner Methoden
und mit klarem Branchenfokus. KWF Business Consultants arbeitet in
Kundenprojekten zusammen mit internationalen Partnern und einem
Netzwerk von Senior Associates, um für jede Problemstellung immer die
jeweils notwendigen Erfahrungen und Fachkenntnisse bereitstellen zu
können.
Internet: www.kwf.lu und www.kwf-consultants.de
Pressekontakt:
Christian Kistler
Managing Partner
KWF Business Consultants S.A.
31, op der Heckmill
L-6783 Grevenmacher
Luxemburg
Telefon : + 352 26 35 0 333
Telefax : + 352 26 35 0 433
E-Mail : christian.kistler(at)kwf.lu
Internet : www.kwf.lu