(ots) - Christliche Arbeitgeber in der Kritik: Es häufen sich
Klagen über Arbeitsbedingungen, Bezahlung und Umgang mit den
Mitarbeitern. Wie aber sieht die Wirklichkeit in Einrichtungen aus,
die einen christlichen Träger haben? In Aachen kämpfen Mitarbeiter
der katholischen Schwertbad-Klinik seit Jahren für höhere Löhne und
bessere Arbeitsbe-dingungen. Das lässt der Markt nicht mehr zu, sagt
der Arbeitgeber, die Marienhaus Holding. Bisher verweigerte er
deshalb bessere Löhne. Der katholische Träger ist mit rund 12.000
Mitarbeitern einer der größten kirchlichen Akteure auf dem
Gesundheitsmarkt.
"Eigentlich lieben wir unseren Job", sagen die
Physiotherapeutinnen Penelope Somara-ki und Anja Nick, "aber so geht
das einfach nicht weiter. Arbeitsverdichtung und Belastung nehmen
ständig zu, die Löhne nicht." Die Löhne liegen unter dem in der
Branche üblichen Tarif. Ein Großteil der Beschäftigten ist als
Reaktion darauf in die Gewerkschaft eingetreten. Das ist völlig neu
für den katholischen Träger. Jetzt fordern die Mitarbeiter nicht nur
mehr Geld für sich, sondern auch ein besseres Management von der
Geschäftsführung. Doch mitten in den Verhandlungen rollt eine
Kündigungswelle durchs Haus, außerdem wird die Zusammenlegung mit der
benachbarten Rheumaklinik geplant, um Kosten zu sparen. "Wenn wir
nichts tun, reißt das den gesamten Träger in den Ruin" kommentiert
der Geschäftsführer die Lage. Inzwischen eskaliert der Streit: Die
Marienhaus Holding verlangt von den dazugekommenen Mitarbeitern der
neuen Klinik erheblichen Lohnverzicht und droht, das Haus komplett zu
schließen.
Auf der einen Seite stehen die um ihre Existenz kämpfenden
Arbeitnehmer, auf der anderen Seite die Marienhaus Holding. Wer sitzt
am längeren Hebel, und wer verfolgt welche Ziele? Diesen Fragen geht
der Film der Reihe "Mut gegen Macht" nach. Autor Wolfgang Minder hat
diesen beispielhaften Konflikt über ein Jahr lang intensiv begleitet.
Die Dokumentation gibt ungewöhnlich nahe Einblicke in einen
katholischen Betrieb und einen Konflikt, der üblicherweise nur hinter
verschlossenen Türen ausgetragen wird.
"Gottes Lohn ist nicht genug" ist der dritte Film der neuen
fünfteiligen Doku-Reihe "Mut gegen Macht" im WDR-Fernsehen (Start 13.
Oktober). Es geht bei "Mut gegen Macht" um Menschen, die ihr gutes
Recht durchsetzen wollen und nicht klein beigeben, obwohl sie sich
manchmal machtlos fühlen. Wie "David gegen Goliath" kämpfen sie gegen
Behörden, Institutionen oder auch große Unternehmen. Die brisanten
Fälle, die die fünfteilige Reihe präsentiert, zeigen aktuelle
gesellschaftliche und politische Missstände aus den Bereichen Justiz,
Gesundheit, Wirtschaft und Arbeit auf. Die Webseite
www.mutgegenmacht.wdr.de bietet Zusatzinformationen und Links und ist
Kommunikationsplattform für Kommentare, Fragen und Anregungen der
Zuschauer. Neuigkeiten und Bonusmaterialien rund um die Filme werden
über Facebook, Google+ und Twitter kommuniziert. Auch das WDR-Radio
begleitet "Mut gegen Macht" mit eigenen Beiträ-gen.
Redaktion: Emanuela Penev
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