PresseKat - "Die Ausgaben für Infrastruktur müssen verdoppelt werden." / 31. Deutscher Logistik-Kong

"Die Ausgaben für Infrastruktur müssen verdoppelt werden." / 31. Deutscher Logistik-Kongress in Berlin eröffnet

ID: 1125031

(ots) - Unter dem Motto "Komplexität, Kosten, Kooperation"
hat am heutigen Mittwoch der 31. Deutsche Logistik-Kongress der
Bundesvereinigung Logistik (BVL) in Berlin begonnen. Drei Tage lang
werden sich die Teilnehmer aus Industrie, Handel,
Logistikdienstleistung und Wissenschaft über aktuelle Fragestellungen
und grundsätzliche Themen von Supply Chain Management und Logistik
austauschen. Erwartet werden Gäste aus rund 40 Ländern weltweit.

"Logistik leistet in globalen Dimensionen - und die globalen
Entwicklungen wirken sich auf die europäische und die deutsche
Wirtschaft aus", sagte der Vorsitzende des Vorstands der BVL, Prof.
Raimund Klinkner, in seiner Eröffnungsrede. Er ver-wies dabei auf die
Krise in der Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen gegen
Russland, auf die Krise im Nahen und Mittleren Osten sowie auf die
Ebola-Katastrophe in Afrika.

Die BVL erwartet für das laufende Jahr einen Umsatz des
Wirtschaftsbereichs Logistik in Deutschland in Höhe von etwa 235
Milliarden Euro. Rund 2,9 Millionen Menschen sind aktuell je zur
Hälfte bei den Logistikdienstleistern und in den Logistikabteilungen
von Industrie und Handel beschäftigt. "Damit realisiert die Logistik
2014 wiederum einen stabilen Sidestep mit einem Wachstum zwischen
zwei und drei Prozent gegenüber Vorjahr", so Klinkner. Dieses
Wachstum leicht über dem Inflationsniveau stelle nicht zufrieden,
aber mehr gehe unter den aktuellen Rahmenbedingungen nicht. Zur
Verbesserung der Lage mahnte Klinkner außenwirtschaftlich einen
zügigen Abschluss des Freihandelsabkommens mit den USA an.

Mit Blick aufs Inland verwies er auf die schlechten Noten, die
Logistiker und Supply Chain Manager in der September-Umfrage des
Logistik-Indikators der Bundesregierung ausgestellt haben. "Die
Verbesserung und der Ausbau der Infrastruktur wurde mit einer




schwachen 3,9 bewertet. Ein Drittel des Panels gab hier sogar eine
glatte Fünf - mangelhaft - im wahrsten Sinne des Wortes", berichtete
der Vorstandsvorsitzende. Die BVL erwarte für die Logistikwirtschaft
und die Wirtschaft als Ganzes, dass die Ausgaben für Infrastruktur
verdoppelt werden. "Denn die Infrastruktur sichert unser aller
Wohlergehen", so Klinkner. Die Forderung umfasst nicht etwa nur die
Investitionen in die Verkehrsträger Straße, Schiene, die Wasserwege,
die Häfen und Flughäfen, sondern auch in die digitale Infrastruktur.

Zum Kongress legt die BVL das Positionspapier "Logistik und IT als
Innovationstreiber für den Wirtschaftsstandort Deutschland" vor und
formuliert für die Logistik den Anspruch, eine taktgebende
Führungsrolle in der Informatik und bei der Entwicklung von
Informationstechnologien zu übernehmen.

Programmschwerpunkte des Kongresses

Komplexität, Kosten, Kooperation - der Leitgedanke des Kongresses,
trifft den Nerv der Zeit. Das belegen Umfragen ebenso wie ein Blick
in die aktuellen Medien oder auf die Forschungsagenda. Die zunehmende
Komplexität und wie man ihr begegnen kann, darum drehen sich derzeit
viele Diskussionen. Und das ist auch der "rote Faden", der sich durch
die Inhalte des diesjährigen Kongresses zieht.

In einer Podiumsdiskussion am ersten Tag erörterten Joachim
Limberg (Thyssen-Krupp), Frank Sportolari (UPS Deutschland), Peter
Heep (Nanu Nana) und Dr. Karl-Rudolf Rupprecht (Lufthansa Cargo AG)
das Kongressthema. Wie kann die Wirtschaft der zunehmenden
Komplexität und den steigenden Kosten begegnen, wie viel Transparenz
und wie viel Kooperation sind machbar und sinnvoll? Roland Tichy,
Vorstandsvorsitzender der Ludwig-Erhard-Stiftung, leitete die
Diskussion, in der die Einschätzungen aus Industrie, Handel und
Logistikdienstleistung aufeinandertrafen.

Die Bandbreite der 14 Hauptvorträge des dreitägigen Kongresses ist
in diesem Jahr weit gespannt. Es sprechen die Vorstandsvorsitzenden
großer Unternehmen wie Dr. Frank Appel (Deutsche Post), Ronald DeFeo
(Terex), Tex Gunning (TNT) oder Jürgen Fitschen (Deutsche Bank).
Weitere Redner aus der Wirtschaft sind Jean-Jacques van Oosten (Rewe
Group), John Gerosa (Google) und Roy Perticucci (Amazon). Peter
Bakker setzt als President und CEO des World Business Council for
Sustainable Development das Thema Nachhaltigkeit auf die
Tagesordnung. Die Politik ist mit Enak Ferlemann, parlamentarischer
Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium ebenso vertreten sowie
mit Christian Lindner, dem Bundesvorsitzenden der FDP.

Die 16 Fachsequenzen teilen sich in vier Tracks: Komplexität,
Kosten, Kooperation und Branchen. Im Branchen-Track geht es um die
spezifischen Fragestellungen von Maschinen- und Anlagenbau,
chemischer Industrie, Handel und Automobilindustrie. Big Data,
Industrie 4.0 in der Praxis, Global Business und Infrastruktur 2.0
sind die Themen des Tracks zur Komplexität. Die Sequenzen des
Kosten-Tracks titeln "Transportkosten variabel gestalten",
"Kontraktlogistik im Dialog", "Personaleinsatz in volatilen Märkten"
und "Beschaffung total global". Der Track zur Kooperation umfasst
Sequenzen zur Versorgung von Ballungszentren, zu innovativen
Geschäftsmodellen und zu Chancen und Risiken von vertikalen und
horizontalen Kooperationen. Innovationen in der Logistik werden
maßgeblich von jungen Start-up Unternehmen beeinflusst. In der
Sequenz "Innovative Geschäftsmodelle" stellen Unternehmer ihre neuen
Konzepte in kurzen Vorträgen vor und stellen sich den Fragen der
Zuhörer.



Pressekontakt:
Ulrike Grünrock-Kern, Pressestelle der Bundesvereinigung Logistik
(BVL) e.V., Tel.: 0421 173 8421; Mail: gruenrock-kern(at)bvl.de; im
Internet: www.bvl.de/dlk


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Datum: 22.10.2014 - 14:00 Uhr
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