Fehmarn, 23. Oktober 2014 – Mit der Eröffnung des Seenotrettungsmuseums im Erlebnishafen Burgstaaken erweitert die Ostseeinsel Fehmarn die touristische Infrastruktur um eine zusätzliche maritime Attraktion. Im Mittelpunkt des Museums steht der ausgemusterte Seenotrettungskreuzer „Arwed Emminghaus“.
(firmenpresse) - Aufgebockt auf einer Stahlkonstruktion, schwebt das 1965 gebaute, über 26 Meter lange und 79 Tonnen schwere Schiff mit seinem vier Tonnen schweren Beiboot „Alte Liebe“ über dem Wasser. Über eine Treppe gelangen die Besucher an Bord. Die „Arwed Emminghaus“ ist der einzige Seenotkreuzer in Deutschland, der im Original-Zustand über dem Wasser schwebend ausgestellt wird. Damit gehört sie zu den Höhepunkten des Hafens, der bereits weitere Freizeiteinrichtungen wie das U-Boot-Museum, das Expeditionsmuseum „Abenteuer Übersee“ und die höchste Outdoor- Kletteranlage Europas beherbergt.
Neben dem Seenotrettungskreuzer gibt es eine kleine, aber feine Ausstellung mit maßstabsgetreuen Modellen von Rettungsschiffen, einer Kinderecke, vielen interessanten Exponaten und einem Kino, in dem kleinere Einsatzfahrten der „Arwed Emminghaus“ gezeigt werden. Die Besucher erhalten interaktiv durch Öffnen zahlreicher Schranktüren einen Eindruck der traditionsreichen Rettungstechnik und der Seenotrettung auf der Insel Fehmarn.
Bis 1993 war die „Arwed Emminghaus“ auf verschiedenen Stationen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) im Einsatz und an der Rettung von Hunderten von Menschen beteiligt. Sie wurde 1965 anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der DGzRS in Bremen getauft und ist nach einem der drei Männer benannt, die 1865 die DGzRS in Kiel gegründet hatten. Das Tochterboot „Alte Liebe“ trägt den Namen einer Kugelbake am Hafen von Cuxhaven, die im Volksmund „Ole Liev“ genannt wird. Nach der Zeit in Deutschland wurde der Rettungskreuzer an die isländischen Seenotretter verkauft und war als „Hannes Hafstein“ einige Jahre im stürmischen Atlantik im Dienst.
Die Idee für das Seenotrettungsmuseum hatten die – wie die Lokalpresse schrieb – „positiv Verrückten“ Oliver Leu, Björn und Lars Carstensen vor drei Jahren, als sie zu Besuch im Technikmuseum in Speyer waren, wo der Seenotrettungskreuzer „John T. Essberger“ an Land aufgestellt ist. Im September 2013 ersteigerten sie die „Arwed Emminghaus“, um sie als Museum der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Trio hofft, dass jährlich mindestens 25.000 Besucher das Seenotrettungsmuseum besichtigen werden.
Im Oktober ist das Museum jeden Tag von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Im November und Dezember ist es nur am Wochenende für Besucher zugänglich, im Januar bleiben die Tore geschlossen. Die neue Saison beginnt wieder im Februar. Der Eintritt kostet für Erwachsene sechs Euro. Studenten und Schüler zahlen fünf, Kinder vier Euro.
Fehmarn – Sonneninsel in der Ostsee
Fehmarn ist die einzige deutsche Ostseeinsel Schleswig-Holsteins und eine Stadt in Schleswig-Holstein, die 2003 durch Fusion aller Gemeinden der Insel gebildet wurde. Der Inselname geht auf „fe mer“, slawisch für „am Meer gelegen“, zurück. Mit einer Fläche von 185 Quadratkilometern ist Fehmarn die drittgrößte Insel Deutschlands. Als Teil der „Vogelfluglinie“, der direkten Verkehrsverbindung zwischen den Großräumen Kopenhagen und Hamburg, ist Fehmarn seit 1963 durch die Fehmarnsundbrücke im Süden an das schles-wig-holsteinische Festland angeschlossen. Ebenso gibt es eine 19 Kilometer lange Fährverbindung von Puttgarden im Norden Fehmarns bis ins dänische Rødby. Auf Fehmarn befindet sich in Staberhuk der östlichste und in Marienleuchte der nordöstlichste Punkt Schleswig-Holsteins. Etwa 2.200 Sonnenstunden im Jahr machen die Heimat der „Fehmaraner“ zu einer der sonnenreichsten Regionen Deutschlands. Das milde Reizklima veranlasst jährlich etwa 2,5 Millionen Touristen zu einem Urlaub auf der Insel – vorwiegend in Ferienwohnungen, auf Campingplätzen und Bauernhöfen. Auf dem 78 Kilometer langen Küstenstreifen wechseln sich Naturstrände, Binnenseen und Steilküsten ab. Die Strände bei Burgtiefe und dem Wulfener Hals sind die südlichsten und weißesten Sandstrände der Insel. Im Landesinneren laden Felder und Wiesen zu Radtouren oder Spaziergängen ein. Auch zum (Kite) Surfen, Segeln, Tauchen, Reiten, Golfen oder Angeln ist das im Volksmund auch „Knust“ genannte Eiland bestens geeignet. Etablierte Veranstaltungen sind u.a. der Rollei Windsurf Cup, das Finale der Kitesurf-Trophy, die Fehmarn Days of American Bikes, der Fehmarn-Marathon, der Weinsommer und das Rapsblütenfest.