Im Moment sind Rainbowloom-ArmbĂ€nder bei Kindern ja sehr beliebt und werden gerne weiterverschenkt. Im Internet zum Beispiel sind zahlreiche Videos zu sehen, in denen Kinder Schritt fĂŒr Schritt erklĂ€ren, wie man sich ArmbĂ€nder, Ketten oder AnhĂ€nger aus Gummiringen selbst hĂ€keln kann . Wir sprachen darĂŒber mit Dr. Sacha Szabo, der fĂŒr das Institut fĂŒr Theoriekultur Alltagstrends beobachtet.
(firmenpresse) - Warum sind die Kinder so von den Rainbowlooms so begeistert?
Sacha Szabo Die Rainbowlooms sind, wenn man Àhnliche Schulhofmoden betrachtet, eine eher kurzlebige Erscheinung und vermutlich weniger ein langlebiger Trend. Allerdings, wenn man das Tun in den Blick nimmt, dann gibt es seit Jahrzehnten immer Moden bei denen Kinder und Jugendliche Schmuckobjekte gebastelt haben. Man denke hier an die geflochtenen FreundschaftsbÀnder, die Wolfgang Petry zu Dutzenden zur Schau stellte oder die Scoubidou BÀnder, die schon in den achtziger Jahren aus Kabellitzen geknotet wurden. Insofern kann man dieses Basteln schon als Trend beschreiben, selbst wenn die Rainbowlooms vermutlich eine kurzlebige Erscheinung sind.
Was meinen Sie, warum sind gerade Kinder so begeistert von den "Looms", immerhin erfordert das Basteln Geduld und Fingerfertigkeit?
Sacha Szabo: Es ist vor allem eine DomĂ€ne der Kinder Dinge zu basteln, die keinem unmittelbaren Nutzen dienen. Man kann dies behavioristisch als Ăben von handwerklicher Geschicklichkeit interpretieren oder einfach auch als zwecklosen SpaĂ. Die BĂ€nder haben nun die Eigenschaft, weil es eine Mode ist, die auf dem Schulhof stattfindet, dass bestimmte Skills auch demonstriert und weitergegeben werden können. Dies befeuert die PopularitĂ€t immens.
DarĂŒber hinaus sind diese BĂ€nder auch Geschenke, die die Zuneigung ausdrĂŒcken, wofĂŒr man sich ja gerade im Schulkontext auch gerne schĂ€mt. So kann man jemandem eine symbolische Liebesgabe zukommen lassen kann.
Herr Szabo, vielen Dank fĂŒr das GesprĂ€ch!
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