(ots) -
Anmoderationsvorschlag: Am vierten November übernimmt die
Europäische Zentralbank (EZB) die Aufsicht von rund 130 Banken in der
Eurozone - darunter 24 deutsche Kreditinstitute. Damit sie die Banken
genau kennt, hat sie diese in den vergangenen Monaten auf Herz und
Nieren gecheckt. Jetzt (seit dem 26.10.) liegen die Ergebnisse dieses
sogenannten Stresstests vor. Mehr dazu kann uns Prof. Dr. Liane
Buchholz erzählen. Sie ist Hauptgeschäftsführerin vom Bundesverband
Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB), hallo.
Begrüßung: "Einen wunderschönen guten Tag!"
1. Frau Buchholz, wie genau hat die EZB die rund 130 Banken in
den vergangenen Monaten eigentlich geprüft?
O-Ton 1 (Prof. Dr. Liane Buchholz, 0:39 Min.): "Also, Sie müssen
wissen, dass wir über 6000 deutsche und europäische Bankenaufseher im
Einsatz hatten und darüber hinaus sowie Tausende von
Wirtschaftsprüfern, die die europäischen Banken in den letzten
Monaten auf Herz und Nieren untersucht haben. Dabei wurden zunächst
die Bilanzen bewertet und darauf aufbauend ein Stresstest
durchgeführt, mit der Annahme eines Konjunktureinbruchs und eines
Börsencrashs. Die Annahmen, die dabei eine entscheidende Rolle
gespielt haben, gingen deutlich über das hinaus, was wir in der
Finanzmarktkrise erlebt haben. Und bevor die EZB die Aufsicht über
die größten Banken in Europa übernimmt, wollte sie natürlich genau
wissen, wie es um die 130 größten Banken in Europa steht."
2.Was bedeutet das Ergebnis für die europäischen Institute, bei
denen Kapitalbedarf festgestellt wurde?
O-Ton 2 (Prof. Dr. Liane Buchholz, 0:24 Min.): "Da muss man
natürlich ins Detail gehen und sich die Ergebnisse dieser Banken ganz
genau anschauen. Aber das Ergebnis zeigt grundsätzlich, dass die
europäischen Banken besser dastehen, als so manche Experten es in den
letzten Wochen glauben machen wollten. Darauf können sich die Banken
aber tatsächlich nicht ausruhen. Sie müssen natürlich in den nächsten
Jahren weitere Anforderungen erfüllen und sich insbesondere auf eine
starke europäische Aufsicht einstellen. "
3.Wie haben denn die öffentlichen Banken abgeschnitten?
O-Ton 3 (Prof. Dr. Liane Buchholz, 0:22 Min.): "Alle Landesbanken
und alle Förderbanken haben den Stresstest gut bestanden und damit
ein echtes Vertrauenstestat durch die EZB erhalten. Die öffentlichen
Banken haben in den vergangenen Jahren sehr viel getan, um ihre
Eigenkapitalposition zu stärken und ihre Risiken abzubauen. Und die
Ergebnisse des Stresstests zeigen, dass die Landesbanken und
Förderbanken solide Partner für ihre Kunden sind. "
4.Was halten Sie denn generell von diesem Stresstest?
O-Ton 4 (Prof. Dr. Liane Buchholz, 0:13 Min.): "... Der Stresstest
war ein riesiger Kraftakt mit wirklich harten Anforderungen. Umso
mehr ist das Abschneiden der deutschen Banken ein echter Erfolg. Ich
bin mir sicher, dass der Stresstest dazu beitragen kann, das
Vertrauen in die Banken zurückzugewinnen."
5.Und was wird sich in Zukunft ändern, wenn die EZB ab dem 4.
November die Aufsicht über die Banken übernimmt?
O-Ton 5 (Prof. Dr. Liane Buchholz, 0:14 Min.): "Wir werden eine
starke europäische Aufsicht nach einheitlichen Maßstäben haben, die
alle Banken nach einheitlichen Kriterien entsprechend überwacht. Sie
müssen sich das so vorstellen: Der Schiedsrichter kennt nun alle
Spieler sehr genau. Das kann eigentlich nur von Vorteil sein. "
Prof. Dr. Liane Buchholz, Hauptgeschäftsführerin vom Bundesverband
Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) über die Ergebnisse des
Banken-Stresstests. Vielen Dank für das Gespräch!
Verabschiedung: "Vielen herzlichen Dank!"
Abmoderationsvorschlag: Weitere Informationen zum Thema finden Sie
auf der Homepage vom Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands
unter www.voeb.de - auch zum kostenlosen Download.
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Dominik Lamminger
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