PresseKat - NOZ: Gespräch mit Günter Burkhardt, Geschäftsführer Pro Asyl

NOZ: Gespräch mit Günter Burkhardt, Geschäftsführer Pro Asyl

ID: 1126513

(ots) - Pro Asyl fordert Öffnung der Grenzen Europas für
syrische Flüchtlinge

Geschäftsführer Günter Burkhardt für Einrichtung einer
europäischen Seenotrettung im Mittelmeer

Osnabrück.- Vor der Syrien-Konferenz der Bundesregierung an diesem
Dienstag hat Pro Asyl die Öffnung der Grenzen Europas und die
Einrichtung einer europäischen Seenotrettung im Mittelmeer gefordert.
In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montag)
verlangte Geschäftsführer Günter Burkhardt, Deutschland und die
anderen EU-Staaten müssten endlich die EU-Grenzen für Flüchtlinge aus
Syrien öffnen. In den Erstaufnahmestaaten Libanon, Jordanien und der
Türkei sinke die Bereitschaft weitere syrische Flüchtlinge
aufzunehmen. "Wer will, dass die Grenzen der Nachbarstaaten offen
bleiben, muss seine eigenen Grenzen ebenfalls öffnen", sagte
Burkhardt. Eine höhere finanzielle Unterstützung sei dringend, reiche
aber nicht aus. Der Pro-Asyl-Geschäftsführer erklärte, wegen
fehlender legaler Fluchtwege versuchten Flüchtlinge aus Syrien und
anderen Krisenregionen wie zum Beispiel Eritrea, mit seeuntüchtigen
Booten Europa zu erreichen. Mehr als 3000 Menschen seien in diesem
Jahr im Mittelmeer ertrunken, mehr als 100.000 habe die italienische
Marine im Rahmen des Rettungseinsatzes "Mare Nostrum" aus Seenot
gerettet. Ende Oktober hört "Mare Nostrum" auf. Die EU-Grenzagentur
Frontex mit ihrer Grenzschutzaktion Triton könne Mare Nostrum nicht
ersetzen, erklärte Burkhardt. Durch diesen Wechsel befürchtet Pro
Asyl eine Zunahme toter Bootsflüchtlingen im Mittelmeer. "Der Umfang
ist geringer, das Rettungsgebiet kleiner", sagte Burkhardt. Kritisch
bewertete Pro Asyl die Äußerung von Innenminister Thomas de Maiziere
(CDU) zum italienischen Rettungseinsatz. Der Minister hatte gesagt:
"Mare Nostrum war als Nothilfe gedacht und hat sich als Brücke nach




Europa erwiesen." Die Brücken für die Syrien-Flüchtlinge dürften
nicht hochgezogen werden, verlangte Pro Asyl.



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Datum: 27.10.2014 - 05:00 Uhr
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