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16. European Energy Markets Observatory: EU-Maßnahmen reichen nicht, um Europa sicher mit Energie zu versorgen

ID: 1127057

(ots) - Die europäischen Gas- und Elektrizitätsmärkte
bleiben 2014 weiterhin unruhig, insbesondere wegen des Rückgangs der
Großhandelsstrompreise. Als Gegenmaßnahme hat die EU-Kommission neue
Ziele und Vorschriften definiert, die allerdings immer noch nicht
ausreichen, um die Märkte nachhaltig zu stabilisieren. In Teilen der
EU ist eine sichere Energieversorgung in diesem Jahr gefährdet, für
das kommende Jahr wächst die Unsicherheit. Die Situation könnte sich
zusätzlich verschärfen, wenn die geopolitische Lage zwischen Russland
und der EU angespannt bleibt. Zu diesem Schluss kommt die 16. Ausgabe
des "European Energy Markets Observatory" (EEMO), die von Capgemini
in Zusammenarbeit mit Natixis, dem CMS Bureau Francis Lefebvre und
dem Think Tank VaasaETT erstellt wurde.

Die wichtigsten Ergebnisse des 16. EEMO:

1. Schnelle Änderungen der EU-Gesetze sind dringend nötig

Die EU-Kommission ist sich der Notwenigkeit von Reformen bewusst
und hat entschieden, ihre Energie und Klimapolitik zu ändern. Am 23.
Oktober 2014 entschied die Kommission, eine mindestens 40 prozentige
Reduktion der Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 zum Hauptziel
für die Mitgliedsstaaten zu festzulegen.

"Mit der Verabschiedung des aktuellen Klima- und Energiepakets
versucht die EU-Kommission bislang falsch gesetzten Marktanreizen zu
begegnen", sagt Andreas Weiler, Leiter Energiewirtschaft bei
Capgemini Consulting. "Die Effekte hieraus werden jedoch noch mehrere
Jahre auf sich warten lassen. Ohne schnelle und tiefgreifende
Änderungen werden negative Stromgroßhandelspreise weiterhin
auftreten."

2. Europäische Gasversorgung ist zu instabil

30 Prozent des in Europa verbrauchten Gases stammt aus Russland.
Da die Hälfte dieses Gases über die Ukraine fließt, haben die
Beziehungen zu Russland direkte Auswirkungen auf die Gasversorgung.




Als Konsequenz aus der Krise zwischen Russland und der Ukraine, hat
Gazprom seine Lieferungen in das Land eingestellt. Falls die
diplomatischen Beziehungen zwischen der EU und Russland gespannt
bleiben, könnte die Gasversorgung solcher EU-Länder in diesem Winter
gefährdet sein, welche ausschließlich oder hauptsächlich aus Russland
beliefert werden.

Der EEMO gibt vier Handlungsempfehlungen, um die Sicherheit der
Gasversorgung in der EU zu verbessern:
- Erlaubnis der Erforschung und Förderung von Schiefergas
- Erhöhung der Importe von flüssigem Erdgas (LNG)
- Erweiterung der Speicherkapazitäten
- Förderung von Pipelines außerhalb russischen Bodens

3. Energieversorger müssen digital denken

"Horizont 2020", das neue Rahmenprogramm für Forschung und
Innovation der EU, erkennt Datensammlung, -verarbeitung und -nutzung
als Schwerpunkte in allen Wirtschaftsbereichen, einschließlich des
Energiesektors, an.

Gerade in Zeiten der Unsicherheit sollten Energieversorger das
volle Potential der digitalen Revolution nutzen, um sich nachhaltig
zu verändern, meint Andreas Weiler. "Die Transformation zum
'Digitalen Energieversorger' ermöglicht eine weitaus höhere
Flexibilität und Wettbewerbsfähigkeit und ist Voraussetzung in
Zukunft zu Gewinnern im Markt zu gehören", so der Experte.



Pressekontakt:
Achim Schreiber
030 88703-731
achim.schreiber(at)capgemini.com

Marlene Stube
069 9515 1127
marlene.stube(at)capgemini.com


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Datum: 28.10.2014 - 08:35 Uhr
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