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Vietnams Wirtschaft auf einem stabilen und nachhaltigen Wachstumspfad / Ergebnis einer flexiblen Wirtschaftspolitik der Hanoier Regierung

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(ots) - Seit der wirtschaftlichen Öffnung des Landes mit
der sog. "Doi-Moi"-Politik auf dem Weg zu einer "sozialistischen
Marktwirtschaft" hat Vietnam einen fulminanten wirtschaftlichen
Aufschwung mit Wachstumsraten von zumeist 7 bis 8 Prozent erlebt.
Diese Wachstumsphase wurde zwar von der Wirtschafts- und Finanzkrise
2008/09 teilweise unterbrochen, jedoch hat sich Vietnam
vergleichsweise schnell davon erholt.

Schnelle Erholung von der Wirtschafts- und Finanzkrise

Seit drei Jahren hat die vietnamesische Regierung erfolgreich
einen Kurs der makroökonomischen Stabilisierung eingeleitet und
konnte seitdem beachtliche Erfolge erzielen: das Wirtschaftswachstum
der letzten Jahre blieb auf einem relativ hohen und stabilen Niveau
mit 5 bis 6 Prozent. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wuchs 2013 um
5,42 Prozent. Vietnam hat 2009 die Grenze von 1.000 USD
Jahreseinkommen pro Kopf überschritten und ist seitdem ein "Middle
Income Country", wobei das BIP im Jahr 2013 insgesamt 176 Mrd. USD
und demnach 1.960 USD pro Kopf betrug. Auch 2013 haben ausländische
Unternehmen mit Investitionen in Höhe von 23 Mrd. USD, was weit über
den Erwartungen lag, zur wirtschaftlichen Entwicklung beigetragen.
Die Inflationsrate wurde deutlich stabilisiert - von über 20 Prozent
in den Jahren 2010/11 (bedingt durch die konjunkturstützenden
Maßnahmen) auf nur 6 Prozent in 2013.

Vietnam hat 2013 mit Exporten in Höhe von 132,2 Mrd. USD und
Importen von 131,3 Mrd. USD zum wiederholten Male einen
Außenhandelsüberschuss erzielt. Wichtigste vietnamesische
Exportprodukte sind mittlerweile Textilien, Elektronikteile, Produkte
der Leichtindustrie, des Handwerks sowie meeres-, land- und
forstwirtschaftliche Produkte (Reis, Kaffee, Gewürze, Meeresfrüchte).
Die EU ist nach China zweitwichtigster Handelspartner. Exporte wie
Importe sind 2013 gegenüber dem Vorjahr stark gewachsen: die Exporte




aus Vietnam von 18,6 Mrd. EUR auf 21,3 Mrd. EUR, die Importe nach
Vietnam von 5,4 Mrd. USD auf 5,8 Mrd. EUR.

Verstärkte Integration in die Weltwirtschaft

Um die Wirtschaft anzukurbeln, mehr Investitionen aus dem Ausland
zu locken sowie die wirtschaftliche Abhängigkeit von traditionellen,
aber risikoreichen Partnern, insbesondere China, zu reduzieren, hat
Vietnam in den letzten Jahren versucht, sich mehr in die
Weltwirtschaft zu integrieren durch Mitgliedschaften in verschiedenen
Wirtschaftsgruppierungen. So ist Vietnam zum Beispiel seit Januar
2007 WTO-Mitglied. Der WTO-Beitritt galt als politisches Signal und
als wirtschaftspolitische Weichenstellung für die Einbindung Vietnams
in die Weltwirtschaft. Darüber hinaus ist Vietnam Mitglied in allen
wichtigen internationalen Wirtschaftsorganisationen, u.a. Weltbank,
Internationaler Währungsfonds, AFTA (Asia Free Trade Area), APEC
(Asia Pacific Economic Conference) und der World Customs Organization
(WCO).

Eine aktive Rolle spielt Vietnam in der ASEAN-Gemeinschaft - einer
Region, die mit insgesamt 560 Millionen Einwohnern (mehr als EU-27)
ein jährliches BIP von gut 800 Milliarden USD erwirtschaftet. Vietnam
hat sich mit den anderen ASEAN-Mitgliedern darauf verständigt, die
regionale wirtschaftliche Integration entschlossen voranzutreiben.
Bis zum Jahre 2015 soll eine "Asean Economic Community" entstehen,
die das Ziel eines gemeinsamen Wirtschaftsraums verfolgt. Außerdem
stehen Vietnam und die EU derzeit in Verhandlungen über ein
Freihandelsabkommen (EVFTA), dessen Abschluss Ende 2014 oder Anfang
2015 erwartet wird. Weiterhin verhandeln die USA und Vietnam über das
"Trans-Pacific Partnership"-Abkommen (TPP). Die Verhandlungen sind in
einem fortgeschrittenen Stadium und sollen ebenfalls bald
abgeschlossen werden.

Es sind noch Probleme zu bewältigen

Allerdings gibt es für die Wirtschaft Vietnams noch einige
Baustellen, die viel Anstrengung von den politischen Führern
erfordert. Zum einen ist es die hohe Staatsverschuldung, die noch
einmal in den letzten Jahren stark gestiegen ist. Zum anderen leidet
der Finanz- und Bankensektor unter dem der Immobilienblase bedingten
Problem mit den notleidenden Krediten. Vietnam hat zwar dafür eine
eigene "Bad Bank" gegründet (VAMC), jedoch läuft die Abwicklung der
Problemkredite nur schleppend voran aufgrund Marktineffizienzen,
steigender Staatsverschuldung und langsamer Restrukturierung bzw.
Privatisierung der maroden Staatskonzerne.

Guter Ausblick für 2014

Die Wirtschaftsdaten für die ersten neun Monate 2014 lassen
allerdings einen optimistischen Ausblick für das laufende sowie für
die nächsten Jahre zu. Bis Ende September 2014 wächst die Wirtschaft
um 5,62 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum - für das gesamte
Jahr wurde eine Wachstumsrate von 5,8 Prozent prognostiziert. Die
Inflationsrate bleibt mit 2,25 Prozent für die ersten neun Monate
sehr niedrig - der niedrigste Wert in den letzten zwölf Jahren - und
wird mit unter 5 Prozent für das gesamte Jahr erwartet, was die
Erwartung deutlich erfüllen würde.

In den ersten neun Monaten 2014 wachsen die Exporte mit 109,63
Mrd. USD um 14,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Für 2014
werden ein Ausfuhrvolumen von 148 Mrd. USD (ein Plus von 12,1
Prozent) und ein Einfuhrvolumen von 146,5 Mrd. USD (ein Plus von 11
Prozent) erwartet, was weiterhin einen Außenhandelsüberschuss
bedeutet. Des Weiteren wachsen Industrieproduktion um 6,7 Prozent und
Einzelhandel um 11 Prozent.

Andere Märkte wie der Aktien- und Immobilienmarkt haben sich
langsam aber stetig erholt. Von Januar bis September 2014 sind die
beiden wichtigsten Aktienindizes (VN-Index und HNX-Index) jeweils um
19,9 bzw. 30,4 Prozent gestiegen, was Vietnams Aktienmarkt zu den
fünf am stärksten wachsenden Märkte weltweit. Der
Immobilienhandelsvolumen hat sich verdoppelt im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum.

Vietnam hat sich auch als Standort für Investitionen stetig
verbessert. Dank der flexiblen Wirtschaftspolitik und der politischen
Stabilität gehört Vietnam zu den attraktivsten Standorten für
Investitionen und Geschäfte innerhalb der südostasiatischen
Staatengemeinschaft (ASEAN) geworden. Seit Jahren steigen direkte
Auslandsinvestitionen (FDI) sowie finanzielle Zuwendungen im Rahmen
der öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit (ODA).



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Datum: 28.10.2014 - 09:00 Uhr
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