(ots) - Heimtiere in Deutschland werden immer älter.
Bessere, artgerechte Ernährung, häufigere Tierarztbesuche sowie
systematische Gesundheitsvorsorge durch Impfungen sorgen für ein
längeres Leben. "Eine Studie der Veterinärklinik München aus den 90er
Jahren belegt, dass sich die durchschnittliche Lebenszeit beim Hund
seit Mitte der 80er Jahre um rund ein Jahr und bei Katzen sogar um
drei Jahre erhöht hat. Diese Entwicklung hat sich unserer Erfahrung
nach in den vergangenen Jahren fortgesetzt", erklärt Norbert
Holthenrich, Präsident des Zentralverbands Zoologischer Fachbetriebe
e.V. (ZZF). Heimtiere würden heute als vollwertiges Familienmitglied
behandelt. Tierhalter schenkten dem Gesundheitszustand ihrer
Vierbeiner daher mehr Aufmerksamkeit. Laut einer Erhebung, die der
ZZF gemeinsam mit dem Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) im Herbst
2013 in Auftrag gegeben hat, gehen 87 Prozent der Hundehalter und 70
Prozent der Katzenhalter mindestens einmal im Jahr zum Tierarzt, ein
Drittel der Hundehalter sogar dreimal. Die Heimtierbranche hat sich
längst auf die Bedürfnisse von älteren Tieren eingestellt und bietet
spezielle Produkte und Futter für "Senioren" an.
Hauskatzen haben eine Lebenserwartung von bis zu 20 Jahren
Auf wie viele Jahre gemeinsames Leben können Heimtierhalter sich
einstellen? Freilaufende Hauskatzen können zehn bis 15 Jahre alt,
Wohnungskatzen sogar bis 20 Jahre alt werden. Das durchschnittliche
Lebensalter von Hunden liegt etwa bei acht bis 15 Jahren. Hunde
kleinerer Rassen werden in der Regel älter als größere Hunde.
Zwergkaninchen leben fünf bis zehn Jahre, Meerschweinchen etwa sechs
bis acht. Bei Goldhamstern und Mäusen rechnet man mit einem
Lebensalter von zwei bis drei Jahren. Wüstenrennmäuse können drei bis
vier Jahre alt werden.
Reptilien und Papageien können über 50 Jahre alt werden
Bei Ziervögeln gilt die Faustregel: Je größer sie sind, desto
älter werden sie. Bei guter Pflege erreichen Papageien mit 50 und
mehr Jahren ein geradezu biblisches Alter. Wellensittiche haben eine
Lebenserwartung von zehn bis 15 Jahren, Kanarien und Finken etwa
sieben bis zehn Jahren.
Große Altersunterschiede gibt es bei den Zierfischen und
Reptilien. So werden die sogenannten Saisonfische wie Killifische
etwa ein bis zwei Jahre alt, andere Arten wie zum Beispiel Welse
dagegen bis zu 20 Jahre. Europäische Landschildkröten leben
durchschnittlich 40 bis 60 Jahre, Schlangen je nach Art fünf bis 40
Jahre. Eine Kornnatter kann beispielsweise rund 20 Jahre alt werden.
Kürzere Lebenserwartungen haben Wirbellose wie zum Beispiel Käfer.
"Da dauert das Larvenstadium teilweise länger als das Leben als
ausgewachsener Käfer", sagt Reptilienexperte und ZZF-Mitglied Jürgen
Hoch.
Anschaffung eines Tieres bedeutet Aufbau einer vertrauensvollen
Beziehung
"Potenzielle Tierhalter und alle Eltern, deren Kinder sich ein
Heimtier wünschen, sollten sich fragen: Will und kann ich mich ihm
ein Tierleben lang widmen?", rät ZZF-Präsident Norbert Holthenrich.
Bei der Anschaffung eines Tieres ginge es um den Aufbau einer
Beziehung zu einem Lebewesen, für das der Halter ein Tierleben lang
die Verantwortung trage. "Je länger Heimtier und Mensch zusammenleben
und je älter ein Tier wird, desto vertrauensvoller wird die Beziehung
und desto mehr fördert sie Wohlbefinden und Lebensqualität des
Menschen", erklärt Holthenrich. Für Halter, die sich nicht lange
binden wollen, sei jedoch ein Heimtier mit einer etwas geringeren
Lebenserwartung geeigneter.
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