PresseKat - VATM und Dialog Consult stellen Studie zum deutschen Telekommunikationsmarkt 2014 vor

VATM und Dialog Consult stellen Studie zum deutschen Telekommunikationsmarkt 2014 vor

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- Gesamtumsatz der TK-Dienste leicht rückläufig
- Wettbewerber tätigen 52 Prozent der Investitionen
- Deutliche Steigerung der Datenmenge im Mobilfunk und Festnetz
- Zahl der Breitbandanschlüsse steigt weiter auf 29,4 Millionen
- Deutsche simsen deutlich weniger und telefonieren nicht mehr ganz so viel
Die Umsätze mit Telekommunikationsdiensten in Deutschland werden 2014 voraussichtlich mit 58,3 Milliarden Euro etwas rückläufig sein (-0,7 Milliarden Euro), was im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang um 1,2 Prozent entspricht. Dabei wird der Umsatz im Mobilfunkbereich um rund 0,4 Milliarden Euro auf 24,8 Milliarden Euro (-1,6 Prozent) und im TK-Festnetzbereich um 0,6 Milliarden Euro auf 28,4 Milliarden Euro (-2,1 Prozent) zurückgehen. Der Umsatz mit Kabelnetzen hingegen kann ? mit einem Plus in Höhe von 0,3 Milliarden Euro (+6,3 Prozent) ? auf 5,1 Milliarden Euro gesteigert werden. Das sind Ergebnisse der 16. gemeinsamen TK-Marktstudie, die Dialog Consult und VATM heute in Düsseldorf vorgestellt haben.
Im Festnetz-Segment verbuchen die alternativen TK-Anbieter aufgrund von Kundenabwanderungen und einem anhaltend scharfen Preiswettbewerb insgesamt ein leichtes Umsatzminus in Höhe von 1,3 Prozent auf 15,0 Milliarden Euro (-0,2 Milliarden Euro). Der Umsatz der Telekom sinkt 2014 in diesem Bereich aus den gleichen Gründen um 3,0 Prozent auf 13,4 Milliarden Euro. Im Mobilfunkbereich erzielen die Wettbewerber einen Umsatz von insgesamt 17,3 Milliarden Euro (-0,4 Milliarden Euro).
Die Höhe der Investitionen in TK-Sachanlagen steigt auch in diesem Jahr trotz der erneut rückläufigen Umsätze insgesamt um 7,8 Prozent an und liegt bei 6,9 Milliarden Euro (2013: 6,4 Milliarden Euro). Die Wettbewerber tragen mit 3,6 Milliarden Euro erneut mehr als die Hälfte (mehr als 52 Prozent) des Investments. Seit der Marktliberalisierung haben sie in Deutschland 61,9 Milliarden Euro investiert.




Die Zahl der Mitarbeiter verringert sich 2014 sowohl bei den alternativen Anbietern (-1.200 auf 52.600) als auch bei der Deutschen Telekom (-1.300 auf 115.300).
Die Zahl der Festnetz-Breitbandanschlüsse steigt in diesem Jahr erneut: Sie nimmt um rund 0,7 Millionen auf 29,4 Millionen zu. Etwa 1,6 Millionen Haushalte (+250.000) werden in Deutschland Ende 2014 an Glasfasernetze mindestens bis zum Gebäudekeller (FTTB/FTTH) angeschlossen sein. Demgegenüber nimmt die Zahl der Haushalte, die diesen Anschluss auch tatsächlich buchen, im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig um 4,9 Prozent auf 385.000 zu ? hiervon werden sogar rund ein Viertel nur für TV genutzt werden. Das Gesamtdatenvolumen des Breitband-Internetverkehrs im Festnetz wird um rund 31 Prozent auf 9,3 Milliarden Gigabyte zunehmen. Das aus Mobilfunknetzen abgehende Gesamtdatenübertragungsvolumen steigt laut Schätzung um 48 Prozent auf 395 Millionen Gigabyte. 2014 werden die Datendienste 86 Prozent der Non-Voice-Umsätze im Mobilfunk ausmachen, während der Umsatz mit SMS deutlich um 38 Prozent sinkt. Einen Höchstwert gibt es bei der Anzahl der SIM-Karten der Netzbetreiber: Ende 2014 wird es rund 117,5 Millionen SIM-Karten geben (2013: 115,2 Millionen). SMS versenden die Mobilfunknutzer in diesem Jahr deutlich weniger: Pro Tag tippen sie nur noch 73,8 Millionen Kurznachrichten ? 2013 waren es noch 101,3 Millionen, so Prof. Dr. Torsten J. Gerpott, der die TK-Marktstudie wie in den Vorjahren mit der Dialog Consult GmbH im Auftrag des VATM erstellt hat.
VATM-Präsident Martin Witt bewertete die Lage in der Branche: ?Der deutsche TK-Markt bleibt ein Vorbild für Europa in Sachen funktionierender Wettbewerb. Für die Verbraucher heißt das: Bessere Qualität zu stabilen Preisen.? Witt wies in diesem Zusammenhang zugleich auf die Notwendigkeit der Regulierung hin: ?Trotz des Wettbewerbsniveaus hat die Telekom Deutschland nach wie vor eine dominante Stellung. Selbst in den Ballungszentren mit hohem Wettbewerberanteil ist der Wettbewerb regulierungsgetrieben. Schaffen wir ? wie von der Telekom gewünscht ? die Regulierung hier ab, schaffen wir auch den Wettbewerb ab.?
?Die intensiven Diskussionen um die Versorgung mit schnellem Breitband in Deutschland zeigen, welch große Bedeutung die TK-Branche für den Wirtschafts- und Investitionsstandort Deutschland auch zukünftig haben wird. Gerade in bislang unterversorgten Gebieten spielen die Wettbewerber hierbei eine entscheidende Rolle in Sachen Netzausbau. Wenn es um die `vernünftige Mischung´ für die digitale Zukunft Deutschlands geht, sind wir uns in Sachen `Frequenzen´ und `Förderung´ mit der Bundeskanzlerin einig ? als entscheidende dritte Zutat bleibt `Fairer Wettbewerb´ weiter unerlässlich?, erklärte VATM-Präsident Witt mit Blick auf die Debatte beim IT-Gipfel in der vergangenen Woche.
Die Ergebnisse der Studie im Einzelnen (pdf-Datei im Anhang):
I. Gesamtmarkt für Telekommunikationsdienste in Deutschland
Von den Gesamtumsätzen in Höhe von rund 58,3 Milliarden Euro, die 2014 in Deutschland mit Telekommunikationsdiensten erzielt werden, entfallen 33,5 Milliarden Euro (57,5 Prozent) auf Festnetze und 24,8 Milliarden Euro (42,5 Prozent) auf die Mobilfunknetze (Abb. 1). Der Umsatz des Gesamtmarktes sinkt damit um 0,7 Milliarden Euro (-1,2 Prozent). Telekom Deutschland und die Wettbewerber verlieren in diesem Jahr im Festnetzgeschäft aufgrund von Kundenabwanderungen und einem anhaltend scharfen Preiswettbewerb 0,6 Milliarden Euro ? die Kabelnetzbetreiber legen um 0,3 Milliarden Euro zu (Abb. 3). Die Telekom bleibt aber im reinen TK-Festnetzmarkt (ohne Kabelnetzbetreiber) mit 47 Prozent Umsatzanteil der marktbeherrschende Anbieter. Bezieht man die Kabelnetzbetreiber mit ein, kommt der Ex-Monopolist immer noch auf 40 Prozent des im Festnetz erzielten Umsatzes.
Im Teilmarkt Mobilfunk erreicht die Telekom fast ein Drittel des Umsatzes (30,2 Prozent, 7,5 Milliarden Euro), die Wettbewerber erzielen mit Netzbetreibern und Providern 69,8 Prozent (17,3 Milliarden Euro) (Abb. 2). Damit sinkt ihr Umsatz 2014 um 0,4 Milliarden Euro. ?Der Umsatzrückgang im Mobilfunk resultiert aus sinkenden Einnahmen im Sprachbereich und Absenkungen der Roaming- sowie Terminierungsentgelte, die nicht durch den Anstieg der Erlöse mit mobilen Datendiensten kompensiert werden?, erläutert Prof. Dr. Torsten J. Gerpott.
Trotz rückläufiger Festnetzumsätze kann die Telekom Deutschland die Quote ihrer Großhandelsumsätze leicht auf mittlerweile 25,4 Prozent steigern (Abb. 4). 2009 waren es noch 22,3 Prozent. ?Die Wholesale-Umsätze stellen für die Telekom Deutschland damit einen wichtigen Umsatzbaustein dar?, so Prof. Gerpott, Gesellschafter des Beratungsunternehmens Dialog Consult GmbH und Inhaber des Lehrstuhls für Unternehmens- und Technologieplanung mit dem Schwerpunkt Telekommunikationswirtschaft an der Universität Duisburg-Essen.
Den erneut leicht sinkenden Gesamtumsätzen zum Trotz investieren die Wettbewerber auch in diesem Jahr in besonderem Maße in TK-Sachanlagen. Sie tragen 3,6 Milliarden der insgesamt 6,9 Milliarden Euro (Abb. 5) und damit mehr als Hälfte. Die alternativen TK-Anbieter investieren dabei insbesondere in den Breitbandausbau auf dem Land. ?Was für die Kunden durchweg gut ist, entwickelt sich für die TK-Unternehmen aber zunehmend zu einer kritischen Situation mit hohen Investitionen und stetig steigenden Leistungsmengen bei gleichzeitig sinkenden Umsätzen?, verdeutlicht Prof. Gerpott.
Während der Stellenabbau der Telekom Deutschland abgeschwächt fortschreitet (-1.300), müssen auch die Wettbewerber den rückläufigen Umsatzzahlen Rechnung tragen und die Anzahl der Stellen reduzieren. Die Zahl der Beschäftigten bei den TK-Wettbewerbs-unternehmen sinkt daher 2014 auf 52.600 Mitarbeiter (-1.200) (Abb. 6).
II. Festnetzmarkt
2014 telefonieren die Kunden der Wettbewerber durchschnittlich rund 228 Millionen Minuten täglich. Der Anteil von Call-by-Call und Preselection nimmt dabei zwar weiter ab, die Verbindungsminuten gehen um 12 Prozent zurück, dennoch macht dies in 2014 immer noch circa 10 Prozent des Sprach-Minutenvolumens bei den Wettbewerbern aus (Abb. 7). ?Der Hauptgrund für diesen Rückgang liegt in der abnehmenden Zahl der Telekom-Sprachanschlüsse und der zunehmenden Zahl von Festnetzkunden der Telekom Deutschland mit Flatrates?, merkt Prof. Gerpott an. Betrachtet man die Nutzung der Sparvorwahlen in Relation zu den Telekom-Anschlüssen ohne Flatrates, so zeigt sich seit 2011 eine Stabilisierung der Nutzung bei 82 Verbindungsminuten pro Anschluss und Monat (Abb. 8).
Die Gesamtzahl der herkömmlichen stationären Telefonanschlüsse wird 2014 im Vergleich zum Vorjahr voraussichtlich um rund 0,3 Millionen zurückgehen. Dabei dominiert ? trotz eines leichten Rückgangs in Höhe von 0,8 Millionen Anschlüssen ? die Telekom weiterhin mit einem Anteil von 56 Prozent und 20,6 Millionen Anschlüssen. Knapp zwei Drittel der Nicht-Telekom-Kunden beziehen 2014 ihren Sprachanschluss bei alternativen TK-Netzbetreibern (10,5 Millionen), gut ein Drittel (5,7 Millionen) bei Kabelnetzbetreibern (Abb. 9). Der Marktanteil der Kabelnetzbetreiber wächst dabei zulasten der anderen Marktteilnehmer kontinuierlich (2014: +0,7 Millionen). ?Diese Entwicklung folgt allerdings nur der Verschiebung bei der Vermarktung von Breitbandanschlüssen, bei denen die Kabelnetzbetreiber ebenfalls deutliche Zuwächse erzielen?, erläutert Prof. Gerpott.
Bei der Technologie hingegen zeigt sich die Effizienz der Wettbewerberunternehmen. Während diese bereits knapp 70 Prozent ihrer Telefonanschlüsse (7,3 Millionen) auf kostengünstiger VoIP-Basis betreiben, hat die Telekom erst knapp 20 Prozent (4,0 Millionen) ihrer Anschlüsse auf VoIP-Technik umgestellt ? das heißt, bei ihr müssen noch 16,6 Millionen Kundenanschlüsse von PSTN auf VoIP migriert werden (Abb. 10).
Während die Zahl der Breitbandanschlüsse 2014 um 0,7 Millionen (+2,4 Prozent) zunimmt, ist die Zahl der DSL-Zugänge seit drei Jahren leicht rückläufig. Diese Abnahme wird von den Wettbewerbsunternehmen getragen. Der Anteil der Telekom bleibt konstant. Bei der Vorleistungsvariante Resale legt die Telekom um 0,3 Millionen Anschlüsse zu (Abb. 11). Bei den stationären Breitbandanschlüssen, die nicht auf Kabelnetze zurückgreifen (23,5 Millionen), dominiert die Telekom mit einem Endkundenanteil von 53 Prozent immer noch den Markt (Abb. 12).
Auch wenn man die Kabelnetzbetreiber miteinbezieht, hielt die Telekom auch Mitte 2014 mit 42,8 Prozent Endkunden-Anteil die Spitzenposition am Breitbandmarkt. Nach der Telekom wird Vodafone/Kabel Deutschland der zweitgrößte Anbieter sein. Rechnet man die Zahlen beider Unternehmen zusammen, liegt ihr Anteil mit 5,2 Millionen Endkunden bei 17,9 Prozent. Knapp dahinter folgt mit 4,3 Millionen Endkunden und 14,8 Prozent Marktanteil United Internet (1&1/)Versatel, die erst kürzlich ihren Zusammenschluss vollzogen haben. Dahinter liegen Unitymedia KabelBW (9,3 Prozent) und Telefónica (7,6 Prozent) (Abb. 13).
An Glasfasernetze bis zum Gebäudekeller werden in Deutschland laut Studie bis Ende 2014 rund 1,6 Millionen Haushalte angeschlossen sein. Aber nur knapp jeder vierte dieser Haushalte nutzt auch tatsächlich diese Hochgeschwindigkeitsanschlüsse und kann von Carriern als zahlende Kunden auf einen Glasfaseranschluss überführt werden (Abb. 14).
Welche Bandbreiten nutzen die Verbraucher in Deutschland in erster Linie? Bei 63,5 Prozent der gebuchten DSL- und FTTB/H-Anschlüsse wird die Übertragungsgeschwindigkeit aus dem Netz Ende des Jahres zwischen mehr als 6 und 50 Mbit/s betragen. Die Nachfrage im mittleren Bereich steigt also deutlich an, im höchstbitratigen über 50 Mbit/s ist nur ein geringer Zuwachs zu verzeichnen (+0,4 Prozentpunkte) (Abb. 15).
Dabei rasen immer mehr Daten über die Datenautobahnen: Das pro Breitbandanschluss und Monat erzeugte Datenvolumen nimmt dieses Jahr deutlich um mehr als ein Viertel (+27,8 Prozent) auf etwa 26,7 Gigabyte zu. Das Gesamtvolumen wird sich ? mit einer Steigerung um 31 Prozent ? auf voraussichtlich 9,3 Milliarden Gigabyte belaufen (Abb. 16). Mittlerweile werden im Festnetz von drei Vierteln der DSL- und FTTB/H-Anschlüsse jeweils Verkehrsmengen von mehr als 5 Gigabyte pro Monat erzeugt (Abb. 17).
III. Mobilfunkmarkt
303 Millionen Minuten pro Tag werden 2014 (2013: 301 Millionen) in Deutschland per Mobilfunk telefoniert. Die Entwicklung weg vom Festnetz hin zum Mobilfunk schwächt sich aber bei den Sprachverbindungsminuten insgesamt ab. Während die Anzahl der in Festnetzen generierten Minuten weiter auf 452 Millionen Minuten pro Tag abnimmt (-11 Millionen Minuten täglich), stagniert mittlerweile auch das in Mobilfunknetzen erzeugte Sprachvolumen ? es wird insgesamt etwas weniger telefoniert (-9 Millionen Minuten täglich; -1,2 Prozent). ?Offensichtlich wirken sich andere Kommunikationsdienste wie E-Mail und Instant Messaging auch auf die Sprachtelefonie aus?, so Studienautor Prof. Gerpott (Abb. 18).
Zum Jahresende wird es rund 117,5 Millionen SIM-Karten der Netzbetreiber in Deutschland geben ? und damit einen neuen Höchstwert (Abb. 19). Der Wert entspricht einer Steigerung von 2,3 Millionen zum Vorjahr ? und einer Marktdurchdringung von ca. 144 Prozent. Dabei können laut Schätzung Telefónica/E-Plus (+0,6 Prozent) sowie die Telekom (+0,5 Prozent) ihren SIM-Kartenanteil etwas erhöhen (Abb. 19), umsatzbezogen werden aber laut Studie die Telekom (7,5 Milliarden Euro) und Vodafone (7,1 Milliarden Euro) weiter vorne liegen (Abb. 20). Freenet verzeichnet mit der Vermarktung von Mobilfunkkarten aus allen Netzen 11,3 Prozent der Umsätze des Mobilfunkmarktes.
Der Trend eines deutlich steigenden Anteils der Non-Voice-Diensteumsätze im Mobilfunkmarkt hält an. Die Mobilfunknutzer gehen gerne drahtlos online. Der Non-Voice-Anteil an den Umsätzen im Mobilfunk wächst 2014 im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Milliarden Euro und macht 38,3 Prozent des gesamten Mobilfunkumsatzes aus. 86,3 Prozent dieser Non-Voice-Umsätze resultieren aus der Datenübertragung (Abb. 21). ?Für das Wachstum der Non-Voice-Diensteumsätze ist ausschließlich die reine Datenübertragung verantwortlich, die in 2014 um 22,4 Prozent zugenommen hat?, so TK-Experte Prof. Gerpott.
Das Datenübertragungsvolumen im Mobilfunkbereich steigt auch in 2014 wieder deutlich an ? ein Plus in Höhe von 48 Prozent auf 395 Millionen Gigabyte. Damit hat sich das Gesamtvolumen seit 2011 nahezu um das Vierfache gesteigert (Abb. 22). Das durchschnittliche Datenvolumen pro Nutzer beträgt 2014 mit 283 MB pro Monat voraussichtlich 45 Prozent mehr als 2013. 2011 lag dieser Wert noch bei 76 Megabyte. Das Volumen wird voraussichtlich auch weiterhin stark zunehmen, da durch LTE wesentlich mehr Daten transportiert werden können. Aktuell werden durch LTE-Netze circa 45 Prozent des mobilen Datenvolumens übertragen. Momentan erzeugt im Mobilfunk ein Drittel der Kunden monatlich ein Datenvolumen von mehr als 250 Megabyte (Abb. 23).
Die Zahl der verschickten SMS sinkt erneut deutlich und erreicht in 2014 nur noch etwa 45 Prozent des 2012 erreichten Wertes. ?Der Grund hierfür liegt in der zunehmenden Nutzung von netzbetreiberunabhängigen IM-Diensten wie WhatsApp oder Facebook Messenger?, erklärt Prof. Gerpott. Jeden Tag werden in Deutschland aktuell noch durchschnittlich 73,8 Millionen Kurznachrichten verschickt (Abb. 24).
IV. Markt der Mehrwertdienste in Fest- und Mobilfunknetzen
Täglich rund 4,0 Millionen Minuten telefonieren Bürger mit Auskunfts- und Mehrwertdiensten der TK-Wettbewerber. Die seit 2012 geltenden neuen Warteschleifenregelungen führen zu einer deutlichen Verschiebung der verwendeten Rufnummerngassen. Auch in 2014 hält dieser Trend zu geografischen Nummern an. Geografische Nummern verfügen mittlerweile über einen Marktanteil in Höhe von 32,5 Prozent. Die 0180- und 0800-Nummern erreichen ? zusammengenommen ? 57,5 Prozent. Die übrigen Rufnummerngassen machen zusammen nur 10 Prozent der Verbindungsminuten aus (Abb. 25). Bei den Umsätzen mit Auskunfts- und Mehrwertdiensten reichen alle Wettbewerber zusammengenommen mit 49,1 Prozent des Gesamtumsatzes in Höhe von rund 613 Millionen knapp an das Volumen der Umsätze des Ex-Monopolisten Telekom heran (Abb. 26).
V. Ausblick 2015
Prof. Gerpott geht mit Blick auf die weitere Marktentwicklung davon aus, dass im Jahr 2015 bei den Gesamtumsätzen im TK-Markt erneut mit einem Rückgang um schätzungsweise 1,5 bis 2 Prozent zu rechnen ist. ?Im Mobilfunkbereich wird zukünftiges Wachstum im Bereich mobiler Datennutzung auch im kommenden Jahr voraussichtlich durch sinkende Sprachumsätze sowie sinkende nationale und EU-weite Roamingentgelte aufgezehrt werden?, lautet seine Prognose. ?Die Endkundenpreise im Mobilfunksegment werden aus unserer Sicht 2015 wiederum etwas sinken, schätzungsweise etwa um 0,7 Prozent. Auch im Festnetz/Breitband werden sie leicht zurückgehen. Mit etwa 0,3 Prozent fällt der Rückgang aber geringer aus als im Mobilfunkbereich?, so Prof. Gerpott. Bedeutende Trends der Branche im kommenden Jahr sind aus seiner Sicht der fortschreitende Vectoring-Rollout, die weitere Marktkonsolidierung nach den großen Fusionen dieses Jahres sowie das Thema Mobile Payment.
Auch der VATM misst dem Vectoring-Ausbau Bedeutung zu. Er ist ein wichtiger Zwischenschritt zum teuren und nicht kurzfristig umsetzbaren Glasfaserausbau bis ins Haus. ?Erfreulicherweise ist inzwischen auch mit der EU eine Lösung für die Förderfähigkeit von Vectoring in bestimmten Gebieten gefunden worden?, sagt VATM-Präsident Martin Witt. Zugleich machen zunehmende Bandbreite und immer mehr mobile Anwendungen den Mobilfunknetzausbau immer attraktiver.
Gleichzeitig wächst die Konkurrenz zum Festnetz mit LTE und zukünftig LTE Advanced. ?Politisch stehen wir für den Mobilfunk erneut vor einer immens wichtigen Weichenstellung ? wir brauchen bei der Digitalen Dividende eine rasche und vernünftige Einigung?, so Witt: ?Aus Wettbewerbssicht kommt es aber auch darauf an, dass die Erlösverwendung und die geplante Frequenzversteigerung nicht zu einer Benachteiligung einzelner Marktteilnehmer führen. Es kann nicht sein, dass letztlich allein die Telekom als mit Abstand größter Fördermittelbezieher ihren Festnetzausbau mit Steuergeldern subventioniert bekommt.?
Besonders wichtig wird 2015 auch die Arbeit der neuen EU-Kommission sein. ?Wir brauchen dringend Investitionswettbewerb, wenn in Europa der Netzausbau vorankommen soll?, betont der VATM-Präsident. Es müsse daher gelingen, den großen Marktplayern verbesserte Rahmenbedingungen zu schaffen, ohne gleichzeitig die Innovationskraft und Flexibilität regionaler und mittelständischer Anbieter zu verlieren. Nur wenn diese Balance gehalten werde, würden Deutschland und Europa im internationalen Vergleich hinsichtlich Innovation, Breitbandausbau und volkswirtschaftlichem Wachstum nicht zurückfallen. ?Wir wollen daher keine neuen Monopolisten als `europäische Champions´?, unterstreicht Witt.
Das starke Wachstum bei den Datenvolumina belege eindeutig die Bedeutung der Dienste und ihre Rolle als Treiber des Breitbandausbaus, sagte Witt: ?Es gilt, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, wenn wir nicht gegenüber den USA weiter ins Hintertreffen geraten wollen.? Bundeswirtschaftsminister Gabriel habe beim IT-Gipfel gegenüber der Presse betont, dass er bei neuen Qualitätsklassen keinen Regulierungsbedarf sehe, solange es keine Probleme gebe. ?Das unterstützen wir. Natürlich müssen Diskriminierungspotenziale genau beobachtet werden und im Zweifelsfall muss gehandelt werden?, sagt der VATM-Präsident.
Martin Witt ist Präsident des Verbandes der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e. V. (VATM) und Vorstand Access der United Internet AG sowie Vorstandsvorsitzender der 1&1 Telecommunication AG.
Prof. Dr. Torsten J. Gerpott ist Gesellschafter des Beratungsunternehmens Dialog Consult GmbH und Inhaber des Lehrstuhls für Unternehmens- und Technologieplanung mit dem Schwerpunkt Telekommunikationswirtschaft an der Universität Duisburg-Essen.
Die VATM-Marktstudie sowie Fotos von VATM-Präsident Martin Witt und Prof. Torsten J. Gerpott stehen im Internet unter www.vatm.de für Sie zum Download bereit. Sollten Sie eine der Grafiken im druckfähigen Format wünschen, wenden Sie sich bitte an fs(at)vatm.de oder Tel. 0221/376 77 31.
Die Vorstellung der TK-Marktstudie in Düsseldorf fand mit freundlicher Unterstützung der Vodafone GmbH statt.

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Datum: 28.10.2014 - 10:56 Uhr
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