Berlin, 28. Oktober 2014. Den Preis für Technikjournalismus und Technikfotografie PUNKT erhalten in diesem Jahr Christoph Kucklick für seine Reportage „Der vermessene Mensch“ (GEO) und Tim Schröder für seinen Beitrag „Renaissance für einen alten Werkstoff“ (Neue Zürcher Zeitung). Im zehnten Jahr seines Bestehens verzeichnet der PUNKT einen neuen Einsenderekord – die Preisträger setzen sich in den Sparten Magazin und Tageszeitung gegen rund 140 Mitbewerber durch. Der von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften ausgelobte Preis ist mit jeweils 5.000 Euro dotiert.
(firmenpresse) - Der freischaffende Wissenschaftsjournalist Tim Schröder wollte ursprünglich einen Artikel über naturnahen Waldumbau in Deutschland schreiben. Fasziniert von den Möglichkeiten des traditionellen Rohstoffs Holz änderte der Diplom-Biologe seine Pläne und rückte das Naturmaterial in den Mittelpunkt seiner Arbeit. Unter dem Titel „Renaissance für einen alten Werkstoff“ zeichnet Schröder fundiert und zugleich anschaulich nach, wie Holz mittels raffinierter Fertigungs- und Veredelungsverfahren in Laboren und Werkstätten in einen multifunktionalen und zukunftsfähigen „Highend-Werkstoff“ verwandelt wird. Sein Beitrag in der Neuen Zürcher Zeitung löse einen Aha-Effekt aus, so die unabhängige Jury in ihrer Begründung. Sie hebt sowohl die verständliche Sprache als auch die Techniktiefe des Beitrags hervor.
Für seine beispielgebende Analyse der Auswirkungen von Big Data wird Christoph Kucklick in der Sparte Magazin/Zeitschrift/Wochenzeitung geehrt. Anhand zahlreicher alltagsnaher Beispiele zeigt der Autor auf beeindruckende Weise, was das Sammeln und Vernetzen großer Mengen individueller Daten ermöglicht. In seiner sprachlich hervorragenden, aufwendig bebilderten Reportage „Der vermessene Mensch“ versäumt Kucklick nicht, auch auf Risiken hinzuweisen, die er bereits in der ambivalenten Überschrift zum Ausdruck bringt. Die Jury zeigt sich beeindruckt von der Tiefe und Klarheit des Beitrags. Inspirierend nennt sie Christoph Kucklicks Ausführungen zu den Folgen von Big Data: Einerseits werde Individualität vernichtet – die Datenfülle zerstöre die Illusion der Einzigartigkeit. Andererseits entstehe aber auch eine Hyper-Individualität, da Big Data Analysen bis ins feinste Detail, bis zur einzelnen Person ermögliche.
Bereits im zehnten Jahr prämiert acatech mit dem Preis für Technikjournalismus und Technikfotografie PUNKT herausragende Text-, Bild- und Multimediabeiträge. In diesem Jahr werden exzellente Arbeiten in der Kategorie Text ausgezeichnet. Mit insgesamt rund 140 Bewerbungen in den Sparten Tageszeitung und Magazin/Zeitschrift/Wochenzeitung verzeichnete der Wettbewerb 2014 einen neuen Einsenderekord. Die Preisvergabe findet im Rahmen der acatech Festveranstaltung am 4. November in Berlin statt.
Alle bisherigen Preisträger sowie weitere Informationen zum acatech PUNKT finden Sie auf www.journalistenpreis-punkt.de und Facebook.
 
Die Mitglieder der Text-Jury:
Lilo Berg, Geschäftsführerin, Lilo Berg Media und ehem. Leitende Redakteurin, Berliner Zeitung
Heidi Blattmann, Wissenschaftspublizistin und ehem. Ressortleiterin Wissenschaft,
Neue Zürcher Zeitung
Prof. Dr. Utz-Hellmuth Felcht, Mitglied des acatech Präsidiums
Dr. Patrick Illinger, Ressortleiter Wissen, Süddeutsche Zeitung
Prof. Dr. Andreas Kablitz, Institutsdirektor Romanisches Seminar, Universität zu Köln
Prof. Dr. Klaus Kornwachs, ehem. Lehrstuhlinhaber Technikphilosophie, BTU Cottbus
Dr. Norbert Lossau, Ressortleiter Wissenschaft, Die Welt
Helmut Markwort, Herausgeber, Focus
Joachim Müller-Jung, Ressortleiter Natur und Wissenschaft, Frankfurter Allgemeine Zeitung
Prof. Dr.-Ing. Günther Schuh, Direktor Werkzeugmaschinenlabor, RWTH Aachen
Über acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften
acatech vertritt die deutschen Technikwissenschaften im In- und Ausland in selbstbestimmter, unabhängiger und gemeinwohlorientierter Weise. Als Arbeitsakademie berät acatech Politik und Gesellschaft in technikwissenschaftlichen und technologiepolitischen Zukunftsfragen. Darüber hinaus hat es sich acatech zum Ziel gesetzt, den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu unterstützen und den technikwissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern. Zu den Mitgliedern der Akademie zählen herausragende Wissenschaftler aus Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen. acatech finanziert sich durch eine institutionelle Förderung von Bund und Ländern sowie durch Spenden und projektbezogene Drittmittel. Um die Akzeptanz des technischen Fortschritts in Deutschland zu fördern und das Potenzial zukunftsweisender Technologien für Wirtschaft und Gesellschaft deutlich zu machen, veranstaltet acatech Symposien, Foren, Podiumsdiskussionen und Workshops. Mit Studien, Empfehlungen und Stellungnahmen wendet sich acatech an die Öffentlichkeit. acatech besteht aus drei Organen: Die Mitglieder der Akademie sind in der Mitgliederversammlung organisiert; das Präsidium, das von den Mitgliedern und Senatoren der Akademie bestimmt wird, lenkt die Arbeit; ein Senat mit namhaften Persönlichkeiten vor allem aus der Industrie, aus der Wissenschaft und aus der Politik berät acatech in Fragen der strategischen Ausrichtung und sorgt für den Austausch mit der Wirtschaft und anderen Wissenschaftsorganisationen in Deutschland. Die Geschäftsstelle von acatech befindet sich in München; zudem ist acatech mit einem Hauptstadtbüro in Berlin und einem Büro in Brüssel vertreten.