(ots) -
Mittwoch, 29. Oktober 2014, 22.25 Uhr
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Thema:
Die neuen Nazis: Wie können wir den Hass bekämpfen?
Hassparolen, Gewalt und Rassismus. Trotz Verboten und polizeilichen
Ermittlungen lebt die rechtsextreme Szene. Eine global vernetzte
Welt, in der alles Fremde bekämpft wird. Methode und Taktik wechseln
ständig, von plumper Ausländerhetze bis subtiler Stimmungsmache im
Netz. Eine ständige Herausforderung für Gesellschaft und Staat, der
noch immer mit sich ringt, wie man die rechte Szene am besten
bekämpfen kann. NPD-Verbot und härtere Gesetze oder doch mehr Geld
für Präventiv- und Aussteigerprogramme? "log in" redet darüber unter
anderem mit der Moderatorin und Regisseurin Mo Asumang, die sich in
der Doku "Die Arier" auf die Suche nach den Ursachen des
rassistischen Hasses macht.
Moderation: Wolf-Christian Ulrich und Sandra Rieß
Gäste:
Mo Asumang
Die Filmemacherin und Moderatorin recherchierte für ihre Doku "Die
Arier" unter Rassisten und in der Neo-Nazi Szene. Sie ist überzeugt:
"Es lohnt sich, um die Mitläufer zu kämpfen. Man muss sie erwischen,
bevor sie sich die Springerstiefel anziehen!"
Felix Benneckenstein
Als Teenager kam er mit der rechten Szene in Berührung. Schnell stieg
er in der Szene auf, machte sich als Liedermacher einen Namen und
gründete sogar seine eigene Kameradschaft. Heute hilft er anderen
beim Ausstieg aus der Szene und weiß: "Die Nazi-Ideologie ist sehr
arrogant gegenüber Opfern. Man setzt sich definitiv überhaupt nicht
auseinander, man empfindet keine Empathie."
Paul Ziemiak
Der Bundesvorsitzende der Jungen Union Deutschlands fordert: "Um
Rechtsextremismus zu bekämpfen, brauchen wir Aufklärung und
Prävention. Aber dringend auch repressive Maßnahmen: Wer sich gegen
unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung stellt, muss hart
bestraft werden."
Toralf Staud
Der Buchautor und Journalist stellt fest: "Die Krawalle in Köln
zeigen eindeutig: Rechtsextremismus wird von den Behörden immer noch
unterschätzt."
Erich Rettinghaus
Der Landesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft in
Nordrhein-Westfalen hatte schon vor den Ausschreitungen in Köln
gewarnt, dass bestimmte Hooligans Ängste in der Bevölkerung bezüglich
islamistischer Extremisten ausnutzten: "Wir beobachten eine
Radikalisierung bei den Hooligans - meistens geht das in die rechte
Richtung."
Pressekontakt:
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