(ots) - Wehrbeauftragter zu Bundeswehrreform: Im
Vergleich zu anderen Arbeitgebern "nicht unbedingt ein
Attraktivitätsgewinn"
Königshaus lobt Offensive der Verteidigungsministerin als "im
Prinzip richtig", zeigt sich jedoch "skeptisch", ob die Maßnahmen
genügen
Osnabrück.- Der Wehrbeauftragte des Bundestags, Hellmut
Königshaus, begrüßt die von Verteidigungsministerin Ursula von der
Leyen (CDU) vorgestellte Attraktivitätsoffensive für die Bundeswehr
als "im Prinzip richtig". Allerdings hoffe er auf weitere
Verbesserungen. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Donnerstag) sagte Königshaus: "Die Reform ist ein Schritt in die
richtige Richtung, auch wenn man sich mehr hätte wünschen können. So
sind einige Punkte, die ursprünglich im Konzept standen, nun leider
nicht mehr zu finden."
Grundsätzlich sei es lobenswert, Mängel zu erkennen und
abzustellen, sagte Königshaus. Jedoch sei er "skeptisch", dass "mehr
Teilzeitarbeit, bessere Bezahlung und geregeltere Arbeitszeiten
genügen" würden, um die Bundeswehr "zu einem der attraktivsten
Arbeitgeber Deutschlands" zu machen, wie es von der Leyen formuliert
hatte. "Wenn bestehende Nachteile beseitigt werden, ist das zwar gut.
Doch kann das im Vergleich zu anderen Arbeitgebern, die schon sehr
viel weiter sind, nicht unbedingt ein Attraktivitätsgewinn sein", so
Königshaus. Auch sei der "Beruf des Soldaten grundsätzlich mit
Belastungen verbunden", gab der Wehrbeauftragte zu bedenken. Dies
werde sich durch die Reform kaum ändern.
Einige Regelungen seien bisher zu starr, sagte Königshaus, und
nannte als Beispiel die dauerhafte Wahlfreiheit zwischen
Trennungsgeld und Umzugskostenvergütung. Positiv sei es jedoch, dass
man sich jetzt mit akuten Problemfeldern der Soldaten, etwa die
bisher unzureichende Kinderbetreuung, beschäftige. "Vermeidbare
Belastungen vermeiden ist sinnvoll", sagte er. Dabei dürfe es aber
nicht bleiben, schloss er.
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