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Bilanz des Berufsberatungsjahres 2013/2014: Günstigere Entwicklung bei weiterhin großen Herausforderungen

ID: 1128401

(ots) - Nach den Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA)
blieb die Bewerberzahl stabil, während es etwas mehr gemeldete
Ausbildungsstellen gab. Nach wie vor gibt es mehr gemeldete Bewerber
als Ausbildungsstellen. Bei der Vorstellung der Bilanz des
Berufsberatungsjahres 2013/2014 fasste BA-Vorstand Heinrich Alt
zusammen: "Die Situation am Ausbildungsmarkt ist für Bewerber etwas
günstiger als im Vorjahr. Trotzdem zeigte sich auch in diesem Jahr,
dass es schwieriger geworden ist, Bewerber und Ausbildungsstellen
zusammen zu bringen."

Von Oktober 2013 bis September 2014 wurden dem Arbeitgeberservice
der BA und den Jobcentern in gemeinsamen Einrichtungen insgesamt
511.600 Ausbildungsstellen gemeldet, 4.400 mehr als im
Vorjahreszeitraum. Der Zuwachs bei den gemeldeten Ausbildungsstellen
geht auf mehr betriebliche Stellen zurück. So haben die Arbeitgeber
mit insgesamt 481.100 Ausbildungsstellen 6.200 mehr Stellen gemeldet
als im Vorjahreszeitraum. Dieser Anstieg verdeutlicht das Bemühen der
Betriebe, sich durch Ausbildung den eigenen Fachkräftenachwuchs zu
sichern.

Die von den Kammern bereits veröffentlichten Daten zu den 2014 neu
geschlossenen Ausbildungsverträgen weisen ein leichtes Minus aus.
Nach den Angaben des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, des
Handwerkskammertages sowie der Kammern der Freien Berufe wurden bis
zum 30. September 2014 insgesamt 473.400 Verträge geschlossen, 9.100
weniger als vor einem Jahr.

Seit Beginn des abgeschlossenen Beratungsjahres am 1. Oktober 2013
haben insgesamt 559.400 Bewerber die Ausbildungsvermittlung der
Agenturen und der Jobcenter bei der Suche nach einer
Ausbildungsstelle in Anspruch genommen. Das waren ähnlich viele wie
vor einem Jahr (-1.700). Dass die Zahl der Bewerber trotz des
demografischen Wandels nahezu konstant bleibt, hängt damit zusammen,




dass aktuell mehr Bewerber gemeldet waren, die bereits in früheren
Jahren eine Ausbildungsstelle suchten. Die Zahl dieser oftmals auch
als "Altbewerber" bezeichneten Personen ist im Vergleich zum Vorjahr
leicht gestiegen (+6.100 auf 186.700). Dies liegt zum einen an der
schwächeren Bilanz des vergangenen Jahres und zum anderen an der in
den letzten Jahren höheren Zahl an Abiturienten aufgrund der
doppelten Abiturjahrgänge. Auch mehr Studienabbrecher spielen eine
Rolle.

Bis zum Ende des Beratungsjahres am 30. September 2014 gelang es
nicht allen Bewerbern, einen Ausbildungsplatz zu finden. Gleichzeitig
blieben auch zahlreiche Ausbildungsstellen unbesetzt. Die Gründe
liegen in erster Linie darin, dass das Angebot und die Nachfrage in
berufsfachlicher, qualifikatorischer oder regionaler Hinsicht
differieren.

So waren am Ende des Berufsberatungsjahres 20.900 Bewerber noch
unversorgt. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein leichter Rückgang von
200. Damit blieben deutschlandweit 3,7 Prozent der gemeldeten
Bewerber ohne Ausbildungsstelle oder alternatives Angebot. Der Anteil
der Bewerber, die bis 30. September 2014 eine Berufsausbildung
fanden, lag mit 51 Prozent leicht unter dem Vorjahreswert (52
Prozent). 17 Prozent der Bewerber haben sich für einen weiteren
(Berufs-)Schulbesuch, ein Praktikum oder ein Studium und 4 Prozent
für eine weitere Qualifizierung (zum Beispiel eine
berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme oder eine
Einstiegsqualifizierung) entschieden. Weitere 5 Prozent haben eine
Arbeit aufgenommen. Der Verbleib ist damit ähnlich wie im Vorjahr.

Ende September waren 37.100 Ausbildungsstellen noch unbesetzt.
Gegenüber dem Vorjahr waren das 3.400 mehr. Die Zahl der noch freien
Ausbildungsstellen fällt damit das 5. Jahr in Folge höher aus als im
vorangegangenen Jahr.

Die Zahl der noch unbesetzten Ausbildungsstellen übersteigt die
Zahl der noch unversorgten Bewerber um 16.200 Stellen. Damit ergibt
sich das siebte Jahr in Folge am Ende des Beratungsjahres ein
Stellenüberhang. Dieser fällt größer aus als im letzten Jahr und
ähnlich hoch wie im vorletzten Jahr (2013: 12.700; 2012: 17.600).

Das Ende der Beratungsjahres bedeutet nicht das Ende der
Vermittlungsaktivitäten. Vielmehr melden sich auch jetzt noch
Jugendliche, die z. B. keinen Studienplatz erhalten oder ihre
Ausbildung bzw. eine weiterführende Schule abgebrochen haben und nun
ab sofort eine duale Berufsausbildung anstreben. Darüber hinaus gibt
es noch Jugendliche, die sich für eine Alternative zur Ausbildung
entschieden, aber ihren Vermittlungswunsch aufrechterhalten haben.
Auch Betriebe melden noch freie Ausbildungsstellen für das bereits
begonnene Ausbildungsjahr.

Die bisherigen Erfahrungen sprechen dafür, dass im so genannten
"fünften Quartal" von Oktober bis Dezember eine große Anzahl der
derzeit noch unbesetzten Stellen mit Auszubildenden besetzt werden
kann und im Gegenzug bislang noch unversorgte Bewerber einen
Ausbildungsplatz oder eine Alternative finden.

Weitergehende statistische Informationen finden Sie im Internet
unter statistik.arbeitsagentur.de > Ausbildungsstellenmarkt

Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.

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Datum: 30.10.2014 - 09:55 Uhr
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