Die dunkle Jahreszeit geht vielen auf GemĂŒt und Konzentration, bis hin zur Depression. Was hilft und wann Ă€rztlicher Rat nötig ist, erklĂ€rt Psychotherapeutin
Dr. Britta Anke Skoeries vom Beruflichen Trainingszentrum der SRH in Wiesloch.
(firmenpresse) - Die dunkle Jahreszeit geht vielen auf GemĂŒt und Konzentration, bis hin zur Depression. Was hilft und wann Ă€rztlicher Rat nötig ist, erklĂ€rt Psychotherapeutin
Dr. Britta Anke Skoeries vom Beruflichen Trainingszentrum der SRH in Wiesloch.
Morgens dunkel, abends dunkel: Nach den hellen Sommermonaten drĂŒckt der Herbst mit seinen Grautönen und der frĂŒhen DĂ€mmerung auf die Psyche. Laut Bundespsychotherapeutenkammer fĂŒhlt sich dann jeder Dritte zeitweise mĂŒde, schlapp und antriebslos. Bei etwa fĂŒnf Prozent treten diese Anzeichen so stark auf, dass Fachleute von einer âsaisonal abhĂ€ngigen Depressionâ sprechen, der Herbstdepression.
Doch nicht immer muss es dieser Ernstfall sein. âHĂ€ufiger ist eine harmlose Verstimmung in den dunklen Monaten. Erst wenn die Symptome lĂ€nger als zwei Wochen anhalten, sollte ein Arzt die Anzeichen abklĂ€renâ, rĂ€t Dr. Britta Anke Skoeries, Psychotherapeutin im Beruflichen Trainingszentrum Rhein-Neckar (BTZ) der SRH in Wiesloch.
Im BTZ lernen Menschen, nach psychischen Erkrankungen wieder FuĂ zu fassen. Sie entwickeln Strategien, im Arbeitsleben gesund zu bleiben. Aus dieser Erfahrung kennt Dr. Skoeries die Anzeichen einer Herbstdepression: âWĂ€hrend bei einer normalen Depression die Betroffenen unter Schlaflosigkeit leiden und wenig Appetit haben, sorgt die Herbstdepression fĂŒr HeiĂhunger und ein höheres SchlafbedĂŒrfnis. Weitere Symptome sind eine verminderte KonzentrationsfĂ€higkeit und nicht erklĂ€rbare negative Emotionen.â
FĂŒr das herbstliche Tief gilt Lichtmangel als eine mögliche Ursache. In der Regel hilft schon, bewusst Zeit im Freien in den Arbeitsalltag zu integrieren. âSelbst ein bewölkter Himmel strahlt sehr viel helles Licht aus, ohne dass wir es bewusst wahrnehmen. Deshalb lohnt es sich immer, in der Mittagspause vor die TĂŒr zu gehen und Tageslicht zu konsumieren. Bewegung an der frischen Luft hilft zusĂ€tzlichâ, rĂ€t Dr. Skoeries.
Warum allerdings bei manchen Menschen aus dem Herbstblues eine Herbstdepression wird, ist nicht vollstĂ€ndig geklĂ€rt. Persönliche UmstĂ€nde, genetische Voraussetzungen oder UmwelteinflĂŒsse können eine Rolle spielen. Bei sehr lichtsensiblen Menschen wirkt sich vermutlich Lichtentzug auf bestimmte Botenstoffe im Gehirn aus. âUntersuchungen haben gezeigt: Lichttherapie hilft hier am meisten. Schon eine halbe Stunde im hellen Licht steigert das Wohlbefinden. Spezielle Lampen können bei einer Depression vom Arzt verordnet werden und sind in der Apotheke erhĂ€ltlich.â
Unter der Lampe oder zum Herbstspaziergang helfen vielleicht zusĂ€tzlich schöne Gedanken an den FrĂŒhling. Denn wie die Jahreszeiten vergeht wohl auch der Herbstblues â spĂ€testens wenn die Tage wieder lĂ€nger werden.
SRH Berufliches Trainingszentrum
Neue berufliche Perspektiven erhalten Menschen mit psychischen Problemen im Beruflichen Trainingszentrum (BTZ) der SRH in Wiesloch. Individuelle Trainingsprogramme bereiten die Teilnehmer auf die RĂŒckkehr ins Arbeitsleben vor. Psychosoziale Beratung hilft dabei, im Arbeitsalltag mit der Krankheit umzugehen. Mehr als zwei Drittel der Absolventen gehen anschlieĂend erfolgreich in den Beruf oder eine Ausbildung. Gesellschafter des BTZ sind die SRH Holding, eine unabhĂ€ngige Stiftung mit Sitz in Heidelberg, und die Stadt Wiesloch.