(ots) - Diabetes, Übergewicht, Bluthochdruck. Die großen
Zivilisationskrankheiten sind auf dem Vormarsch - und schuld ist der
Lebensstil. Patienten, Ärzte und Krankenkassen gleichermaßen sehen
dringlichen Handlungsbedarf. Und auch das Gesundheitsministerium
setzt das Thema mit dem Referentenentwurf eines Präventionsgesetzes -
der vierte bislang - jetzt erneut auf die Agenda. Doch wen sehen die
Menschen in Deutschland überhaupt als Ansprechpartner in
Präventionsfragen? Die repräsentative Umfrage Meinungspuls 2014 der
Techniker Krankenkasse (TK) gibt Antworten.
Ansprechpartner Nummer eins für die Menschen in Deutschland sind
ihre Ärzte: Fast neun von zehn Befragten würden sich an sie wenden.
Sieben von zehn sehen aber auch ihre Krankenkasse oder
Krankenversicherung als Experten, wenn es um eine gesunde
Lebensführung geht - gesetzlich Versicherte mit 73 Prozent deutlich
stärker als privat Versicherte (53 Prozent). Staatliche Stellen wie
etwa Gesundheitsämter gelten nur vier von zehn Befragten (42 Prozent)
als vertrauenswürdige Informationsquellen, private Anbieter wie
Fitnessstudios nur jedem Vierten (24 Prozent).
"Es ist gut, dass der Gesetzgeber mit einem Präventionsgesetz
einen Rahmen vorgeben will, so dass ein verlässliches Finanzvolumen
für Gesundheitsförderung garantiert zur Verfügung steht. Ich bin
durchaus dafür, auch den Beitrag der Krankenkassen für Prävention
hochzusetzen, allerdings nur dann, wenn die Beitragsgelder der
Versichertengemeinschaft auch sinnvoll eingesetzt werden. Die
Finanzierung einer nachgelagerten staatlichen Behörde gehört nicht
dazu", erklärt Dr. Jens Baas, Vorsitzender des Vorstands der TK. Dem
Referentenentwurf zufolge sollen die Krankenkassen künftig insgesamt
35 Millionen Euro an die Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung überweisen.
Großer Zuspruch für Prävention in Lebenswelten
Der Richtwert der gesetzlichen Kassen für Prävention soll von gut
drei auf sieben Euro je Versicherten und Jahr angehoben werden, der
größte Teil in sogenannte Settings fließen. Zwei Euro sind davon für
die Lebenswelten Kindertagesstätte und Schule vorgesehen, zwei Euro
für die Betriebliche Gesundheitsförderung.
Großen Zuspruch für Prävention in den Lebenswelten zeigt auch der
TK-Meinungspuls. 90 Prozent der Menschen in Deutschland halten den
Setting-Ansatz für sinnvoll, also Präventionsangebote und
gesundheitsförderliche Strukturen dort zu etablieren, wo sich
Menschen in ihrem Alltag ohnehin aufhalten.
Baas: "Beitragszahler können finanzielle Last nicht allein
schultern."
Baas: "Wir müssen das große Vorhaben 'Mehr Prävention' auf eine
breite gesellschaftliche Basis stellen, die Beitragszahler der
gesetzlichen Krankenversicherung können die finanzielle Last nicht
praktisch allein schultern."
Auch der TK-Verwaltungsrat begrüßt das Vorhaben der Regierung,
Prävention nachhaltig auszurichten. In zehn Thesen macht das Gremium
unter anderem deutlich, dass Gesundheitsförderung eine breite
gesellschaftliche Basis braucht. Alle Träger müssten in gleichem Maße
"ins Boot" geholt werden. Vor dem Hintergrund fast 15-jähriger
praktischer Erfahrungen fordert der TK-Verwaltungsrat zudem in seinem
Thesenpapier, "dass die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF)
weiterhin in den Händen und in der Verantwortung der Krankenkassen
liegen muss".
TK-Vorstandsvorsitzender Dr. Jens Baas abschließend: "Prävention
ist richtig, weil sie Leiden verhindern kann, wenn Menschen gar nicht
erst krank werden. Das ist unterm Strich auch Aufgabe der
Krankenkassen, hier ist jeder Euro gut investiert. Die große
politische Hoffnung, dem Gesundheitssystem dadurch Geld zu sparen,
ist wissenschaftlich jedoch nicht belegt."
Hinweis für die Redaktion: Für den TK-Meinungspuls 2014 hat das
Meinungsforschungsinstitut Forsa bevölkerungsrepräsentativ 2.001
Erwachsene in Deutschland befragt. Der 48-seitige Studienband mit
allen Ergebnissen, Infografiken und Pressefotos zum Thema Prävention
sowie die Thesen des TK-Verwaltungsrats stehen auf einer
Positionsseite zum Präventionsgesetz unter www.presse.tk.de (Webcode:
669032) bereit
Pressekontakt:
TK-Pressestelle, Teresa Urban
Tel. 040-6909 2121
E-Mail: teresa.urban(at)tk.de