PresseKat - Umfrage: "Generation Mitte" sieht digitalen Wandel mit Unbehagen (VIDEO)

Umfrage: "Generation Mitte" sieht digitalen Wandel mit Unbehagen (VIDEO)

ID: 1130597

(ots) -
Die 30- bis 59-Jährigen beurteilen den digitalen Wandel eher
skeptisch. Die Gefahr von Datenmissbrauch und die Angst vor
Überwachung prägen ein diffuses Unbehagen, das die "Generation Mitte"
beim Gedanken an die fortschreitende Digitalisierung begleitet. Das
ist das zentrale Ergebnis einer repräsentativen Allensbach-Studie im
Auftrag des GDV, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde.

"Trotzdem kauft die 'Generation Mitte' häufig online ein, gibt
ihre Daten an Kunden- und Bonusprogramme, ist Mitglied in den
sozialen Netzwerken und treibt den digitalen Wandel aktiv voran",
sagte die Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach,
Renate Köcher. Die Studie "Generation Mitte - Zukunftsmacher wider
Willen" zeichne somit ein widersprüchliches Bild der 30- bis
59-Jährigen: Sie nehmen die Gratifikationen des digitalen Wandels
laut Köcher immer stärker an, misstrauen jedoch generell der
Entwicklung.

Zwiespältiges Verhältnis zur Digitalisierung

Das zwiespältige Verhältnis der "Generation Mitte" zum Thema
Digitalisierung sollte nach Überzeugung von GDV-Präsident Alexander
Erdland Ansporn sein, mehr für Sicherheit und Vertrauen im Netz zu
tun: "Das Nutzen von Daten ist per se nichts Schlechtes - wenn die
Menschen darauf vertrauen können, dass mit ihren Daten
verantwortungsvoll umgegangen wird. Deshalb hat sich die
Versicherungswirtschaft in den vergangenen Jahren aktiv für
bundesweite Sicherheitsstandards im Internet eingesetzt."

Die rund 35 Millionen Männer und Frauen der "Generation Mitte"
sind die Leistungsträger der Gesellschaft, die mit ihren
Entscheidungen die gesellschaftliche Zukunft entscheidend
beeinflussen. Sie stehen mitten im Berufsleben, finanzieren die
sozialen Sicherungssysteme und sind dabei auch die Generation, die
sich mittlerweile nicht nur um die Kindererziehung, sondern zunehmend




auch um die eigene Elterngeneration kümmert. Sie wurde nach 2013 zum
zweiten Mal im GDV-Auftrag von Allensbach befragt.

Weiteres wichtiges Ergebnis der aktuellen Untersuchung: Keine
andere gesellschaftliche Entwicklung bewegt die Menschen zwischen 30
und 59 Jahren so sehr wie die zunehmende Digitalisierung des
täglichen Lebens. 70 Prozent der Befragten sehen dies als starken
Treiber für Veränderungen.

Teilhabe an digitalem Wandel schichtabhängig

"Unsere Untersuchung zeigt aber auch, dass der digitale Wandel in
den verschiedenen sozialen Schichten in höchst unterschiedlichem Maße
bei der 'Generation Mitte' angekommen ist", sagte Köcher. Je höher
der soziale Status, desto stärker kauften die Befragten Produkte
online und nähmen Internet-Dienstleistungen in Anspruch. Auch habe
die Nutzung von digitaler Technik die Kommunikation mit Freunden,
Familie sowie Kollegen und Geschäftspartnern in mittleren und höheren
sozialen Schichten stärker geprägt als in einkommensschwächeren.

Aus Sicht von GDV-Präsident Erdland ist das eine
besorgniserregende Entwicklung: "Wir dürfen nicht einen Teil der
Gesellschaft abhängen und aus den Augen verlieren." Die Frage "Online
oder Offline?" könne nur mit "Online und Offline!" beantwortet
werden. "Wir Versicherer müssen nicht nur im Internet und auf dem
Smartphone, sondern weiterhin auch vor Ort im Schwarzwald und in der
Uckermark präsent sein", sagte Erdland.

Wissen um demografischen Wandel folgen keine Konsequenzen

Den zweitgrößten Motor für gesellschaftliche Veränderungen sieht
die "Generation Mitte" in der zunehmenden Alterung der Gesellschaft.
68 Prozent der Befragten glauben, dass sich das Land durch mehr
ältere und immer weniger jüngere Menschen stark verändern wird. "Auch
in Bezug auf die demografischen Veränderungen zeigt sich die
'Generation Mitte' widersprüchlich", sagte Köcher.

Die 30- bis 59-Jährigen seien zwar sehr gut über die Konsequenzen
der Alterung der Gesellschaft informiert und rechneten mit vielen
Folgen, die eigentlich alle Menschen betreffen. "In ihrem eigenen
Alltag erwarten die meisten aber kaum Konsequenzen und sind zumindest
zurzeit unbesorgt", ergänzte Köcher. Nur 36 Prozent der Befragten
glauben, dass der demografische Wandel starke Auswirkungen auf das
persönliche Umfeld haben wird.

Für Erdland fehlt die Bereitschaft der "Generation Mitte", aus dem
Problembewusstsein Konsequenzen zu ziehen. "Diese Zögerlichkeit bei
der Altersvorsorge ist aus unserer Sicht auch klar Folge des
gegenwärtigen Nichtstuns der Politik im Bereich Eigenvorsorge", sagte
Erdland.

Ãœber die Umfrage

Für die repräsentative Untersuchung "Die Generation Mitte" hat das
Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des GDV vom 1. bis 20.
August 2014 insgesamt 1.245 Männer und Frauen im Alter zwischen 30
und 59 Jahren befragt.



Pressekontakt:
Christian Ponzel
Tel.: 030/ 2020-5901
Mail: c.ponzel(at)gdv.de
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Datum: 04.11.2014 - 15:00 Uhr
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