(ots) -
Anmoderationsvorschlag:
Wer zurzeit beim Spazierengehen mal nach oben in den Himmel
schaut, wird dort nur noch wenige Vögel sehen. Kein Wunder, denn die
meisten sind schon längst in ihrem Winterquartier im sonnigen Süden.
Ein paar überwintern aber auch in unseren Breitengraden, darunter zum
Beispiel einige Wanderfalken. Und die nisten teilweise sogar auf
Hochhäusern mitten in der Stadt oder an so ungewöhnlichen Plätzen wie
am Kamin des Kraftwerks Brunsbüttel. Warum sie das machen, verrät
Ihnen Oliver Heinze.
Sprecher: Wanderfalken nisten bereits seit 20 Jahren am Kraftwerk
Brunsbüttel, erklärt Uwe Robitzky von der Arbeitsgemeinschaft
Wanderfalkenschutz Schleswig-Holstein.
O-Ton 1 (Uwe Robitzky, 0:31 Min.): "Die Wanderfalken sind über die
Küste Niedersachsens von Süden langsam Richtung Schleswig-Holstein
nach Norden gekommen, haben sich ausgebreitet. Und als wir die ersten
Vögel hier bei uns gesehen haben, haben wir dann in 1994 den ersten
Kasten am Kraftwerk in Brunsbüttel angebracht, der dann auch gleich
´96 mit der ersten Brut belohnt wurde. Und ich hab´ mal geschaut:
Insgesamt haben die 57 Eier gelegt und 41 Junge großgezogen."
Sprecher: Dass die Tiere diesen Brutplatz in der Nähe der Elbe so
gut annehmen, hat verschiedene Gründe.
O-Ton 2 (Uwe Robitzky, 0:25 Min.): "Die Höhe spielt dabei eine
ganz große Rolle, weil die Falken über die jahrhundertelange
Verfolgung durch den Menschen Menschen gegenüber sehr scheu geworden
sind und deswegen auf Bäumen nicht mehr brüten können. Und auf Wasser
beispielsweise lassen sich die Vögel ganz leicht greifen für den
Falken. Deswegen lieben die Gewässernähe, was ihre Brutplätze und
ihre Jagdplätze angeht."
Sprecher: Dazu kommt, dass die Wanderfalken und ihr Nachwuchs sich
dort besonders sicher fühlen können.
O-Ton 3 (Uwe Robitzky, 0:17 Min.): "Von Anfang an hat sich die
Firmenleitung von Vattenfall besonders für den Wanderfalkenschutz
stark gemacht. Sie passen auf, dass die Brut erfolgreich wird und den
Jungvögeln kein Haar gekrümmt wird - und nur deswegen haben wir diese
hohe Nachwuchsrate an diesem Kraftwerk."
Sprecher: Und davon profitiert natürlich der gesamte
Wanderfalken-Bestand, denn es ist noch gar nicht lange her, da
standen die hierzulande kurz vor dem Aussterben.
O-Ton 4 (Uwe Robitzky, 0:26 Min.): "Es hatten nur etwa 40 Paare
überlebt in Deutschland. Mittlerweile sind nach den letzten
Rechnungen wieder 1.200 Paare vorhanden, sodass man sagen kann: Der
Wanderfalke ist über den Berg. In Ländern aber wie beispielsweise
Schleswig-Holstein mit nur etwa 30 Brutpaaren hier, das ist noch zu
wenig. Wir müssen also noch ein Stück arbeiten, um auf vergleichbare
Verhältnisse wie Bayern und Baden-Württemberg zu kommen."
Abmoderationsvorschlag:
Mehr über die Arbeit der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz
Schleswig-Holstein, die sich auch um die Falken am Vattenfall
Kraftwerk Brunsbüttel kümmert, finden Sie im Internet unter
www.agw-sh.de.
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