(ots) - +++ Massive Folgen der Diskriminierung / Unter dem
wirtschaftlichen Druck nun auch Gratis-Lizenz für die verbliebenen
vier Titel des Axel Springer-Portfolios +++
Seit dem 23. Oktober 2014 sind die Suchergebnisanzeigen von
welt.de, computerbild.de, sportbild.de und autobild.de bei Google nur
noch sehr eingeschränkt dargestellt. Foto- und Videoangebote waren
vollständig ausgelistet worden. Hintergrund war die Entscheidung der
Axel Springer SE, dass die Rechteverwertungsgesellschaft VG Media für
diese vier Titel Google zunächst keine Gratis-Lizenz erteilt.
Ziel dieser Maßnahme ist, die Folgen der verschlechterten
Suchergebnisse für die laufenden Gerichtsverfahren zur Durchsetzung
des bestehenden Presseleistungsschutzrechts zu dokumentieren. Google
missbraucht seine marktbeherrschende Stellung, um Verlage zu einer
unentgeltlichen Lizenz zu zwingen und das am 1. August 2013 in Kraft
getretene Gesetz ins Leere laufen zu lassen. Wer dies nicht
akzeptiert, wird durch empfindlichen wirtschaftlichen Druck zum
Einlenken gezwungen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen dieses
Marktmissbrauchs durch Google sind nun präzise dokumentiert. Nach
knapp zwei Wochen schließt Axel Springer mit dem heutigen Tag die
Datenerfassung ab. Die verschlechterte Darstellung führte bei der
Suche zu einem Traffic-Minus von fast 40 Prozent. Auf der Google
Oberfläche "Google News" brach der Traffic um fast 80 Prozent ein.
Diese beträchtlichen Einbußen nach kurzer Zeit verteilten sich in
unterschiedlichem Ausmaß auf die vier betroffenen Marken. Als Folge
dieser Diskriminierung würde welt.de in den Rangfolgen der IVM und
AGOF hinter Wettbewerbern zurückfallen und computerbild.de ihren
Platz unter den Top 10 aller AGOF-Angebote in Deutschland einbüßen
müssen. Auf Basis der aktuellen Rückgänge beziffert die Axel Springer
SE den drohenden finanziellen Schaden durch entgangene
Vermarktungsumsätze im siebenstelligen Bereich pro Marke bezogen auf
das Gesamtjahr.
Axel Springer hat die VG Media inzwischen beauftragt, Google mit
Wirkung zum 5. November 2014 auch für die vier genannten Titel eine
Gratis-Lizenz zu erteilen. Dies erfolgt nicht freiwillig, sondern
weil die Axel Springer SE wegen der Marktbeherrschung Googles und des
daraus folgenden wirtschaftlichen Drucks keine andere Möglichkeit
sieht.
In einer Telefonpressekonferenz zur Vorstellung des
Quartalsfinanzberichts Januar bis September 2014 kommentierte der
Vorstandsvorsitzende der Axel Springer SE, Dr. Mathias Döpfner, die
Ergebnisse der Dokumentation: "Das ist vielleicht der erfolgreichste
Misserfolg, den wir je hatten. So traurig es ist, aber wir wissen
jetzt sehr präzise, wie massiv die Folgen der Diskriminierung sind,
wie sich die Marktmacht von Google tatsächlich auswirkt und wie
Google jeden bestraft, der ein Recht wahrnimmt, das der Deutsche
Bundestag ihm eingeräumt hat."
Pressekontakt:
Edda Fels
Tel: +49 30 2591 77600
edda.fels(at)axelspringer.de