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Der Generali Engagementatlas 2015, dessen Ergebnisse der Generali
Zukunftsfonds und das Institut für wissenschaftliche Analysen und
Beratung (ISAB) heute im Wissenschaftszentrum Berlin vorgestellt
haben, liefert erstmals empirische Daten zu Anzahl, Profil,
Ausstattung und Wirkung von Engagement unterstützenden Einrichtungen
in Deutschland. Die Studie diagnostiziert "Wildwuchs" in der
Engagementförderung und zeigt Wege daraus auf. Einige Ergebnisse:
- Bundesweit gibt es rund 3.400 Engagement unterstützende
Einrichtungen - in großer Vielfalt und regional unterschiedlich
verteilt, kein Modell ist "Best Practice"
- Die große Mehrheit der Einrichtungen klagt über finanzielle und
personelle Engpässe
- Weder arbeiten die Einrichtungen in ausreichendem Maße zusammen,
noch finden in befriedigender Weise Kooperationen mit Verwaltung
und Unternehmen statt
Der Generali Zukunftsfonds leitet als Mitherausgeber der Studie
Handlungsempfehlungen aus den Ergebnissen ab: "Besonders wichtig ist
aus unserer Sicht der Hinweis darauf, dass die vorherrschende, auf
einzelne Einrichtungstypen bezogene Projektförderung beendet werden
sollte", sagt Loring Sittler, Leiter Generali Zukunftsfonds. "Wir
finden, es ist an der Zeit, den einzelnen Kommunen und Regionen
Mittel zur Verfügung zu stellen, damit sie vor Ort mit allen Akteuren
nachhaltige Engagementstrategien und eine wirksame Engagementstruktur
mit gemeinsam festgelegten Prioritäten und Aufgaben aufbauen können."
BALLUNGSGEBIETE UND BLINDE FLECKEN
Um 130 Prozent ist in den letzten 15 Jahren bundesweit die Anzahl
der Engagement unterstützenden Einrichtungen gestiegen - auf aktuell
3.400 an 1.289 Standorten. Die regionale Verteilung der
unterschiedlichen Typen variiert stark: So sind beispielsweise
Bürgerstiftungen in hohem Maße in Nordrhein-Westfalen anzutreffen,
kaum aber in Bayern oder den östlichen Bundesländern. So konnten sich
zum Beispiel Freiwilligenagenturen und Seniorenbüros, die durch
Bundesmodellprogrammförderung entstanden sind, nicht flächendeckend
etablieren. Der Generali Engagementatlas 2015 zeigt deutlich:
Bundesweit konnte sich kein bevorzugtes Modell der
Engagementförderung durchsetzen.
FINANZIELLE ABHÄNGIGKEIT VON DER ÖFFENTLICHEN HAND
Fast zwei Drittel (64 Prozent) der befragten Einrichtungen geben
an, dass für die Budgetplanung kommunale Mittel ausschlaggebend sind
(Landesmittel: 28 Prozent, Mittel des Bundes: 18 Prozent) - damit ist
die Mehrheit der Engagement unterstützenden Einrichtungen finanziell
abhängig von der öffentlichen Hand. Unternehmenszuwendungen spielen
ebenso wie Stiftungsgelder eine vergleichsweise geringe Rolle. Fast
allen Einrichtungstypen mangelt es an Planungssicherheit und an
finanziellen Mitteln, wofür in erster Linie auslaufende
Projektförderungen und der allgemeine Rückgang öffentlicher
Unterstützung verantwortlich gemacht werden. (Befragt wurden die
ermittelten 3.400 Engagement unterstützenden Einrichtungen. Die
ausgewiesenen Ergebnisse basieren auf dem Rücklauf von 655
ausgefüllten Fragebögen.)
Der Engagementatlas 2015 belegt außerdem, dass sich die Anzahl der
Engagement unterstützenden Einrichtungen nicht auf die
Engagementquote der Bevölkerung auswirkt. Im Saarland etwa gibt es
bei einer niedrigen Anzahl von Einrichtungen, durchschnittlich 2,6
pro 100.000 Einwohner, mit 39 Prozent eine vergleichsweise hohe
Engagementquote. Umgekehrt sind in Thüringen mit 8,4 Einrichtungen
pro 100.000 Einwohner 31 Prozent der Bevölkerung bürgerschaftlich
engagiert.
ZEIT ZU HANDELN: STUDIE GIBT EMPFEHLUNGEN
Wichtiger Bestandteil des Generali Engagementatlas 2015 sind
Handlungsempfehlungen der Herausgeber an Bund, Länder und Kommunen -
etwa die, die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements als
kommunale Pflichtaufgabe festzulegen, da das bürgerschaftliche
Engagement eine immer wichtigere Ressource der Daseinsvorsorge werde.
Engagement unterstützende Einrichtungen werden aufgefordert, sich
unabhängiger von öffentlichen Fördergeldern zu machen, etwa durch
Unternehmenskooperationen, sich stärker für die Nutzung von Synergien
zu öffnen und sich als treibende Kraft in die Schaffung von
Engagementregionen einzubringen.
Der Generali Engagementatlas 2015 basiert auf einer vom Generali
Zukunftsfonds mitgestalteten Erhebung des Instituts für
sozialwissenschaftliche Analysen und Beratung (ISAB). Neben den
quantitativen Ergebnissen über Anzahl und Verteilung der bundesweit
bestehenden unterschiedlichen Einrichtungstypen liefert die Studie im
qualitativen Teil Auswertungen von Angaben aus 655 Fragebögen und
damit Informationen über Leistungsbereiche, Zielgruppen,
Ressourcenausstattung und Budgets der Engagement unterstützenden
Einrichtungen. Die Studie folgt auf den Engagementatlas 2009, hat
aber einen anderen Fokus als dieser: Der Engagementatlas 2009
betrachtete die Engagementquoten der Bürgerinnen und Bürger in
unterschiedlichen Regionen.
GENERALI ZUKUNFTSFONDS
Unter dem Leitthema "Der demografische Wandel - unsere gemeinsame
Herausforderung" bündelt die Generali Deutschland Holding AG seit
2008 die Aktivitäten ihres gesellschaftlichen Engagements im Generali
Zukunftsfonds. Der Generali Zukunftsfonds steht unter der Leitung von
Christoph Zeckra, Uwe Amrhein sowie Loring Sittler und unterstützt
jährlich rund 40 Projekte mit dem Schwerpunkt "Förderung des
Engagements von und für die Generation 55plus". Darüber hinaus ist
der Zukunftsfonds als Change-Manager, Vernetzer und Initiator im
Bereich des bürgerschaftlichen Engagements tätig. Wurden in der
Aufbauphase besonders wirksame Best-Practice-Initiativen gefördert,
erfolgen heute zunehmend Investitionen in die Infrastruktur von
Freiwilligenarbeit.
GENERALI DEUTSCHLAND GRUPPE
Die Generali Deutschland Gruppe ist mit rund 18,1 Mrd. EUR
Beitragseinnahmen und mehr als 13,5 Millionen Kunden der zweitgrößte
Erstversicherungskonzern auf dem deutschen Markt. Zur Generali
Deutschland Gruppe gehören unter anderem Generali Versicherungen,
AachenMünchener, CosmosDirekt, Central Krankenversicherung, Advocard
Rechtsschutzversicherung, Deutsche Bausparkasse Badenia und Dialog
sowie die konzerneigenen Dienstleistungsgesellschaften Generali
Deutschland Informatik Services, Generali Deutschland Services,
Generali Deutschland Schadenmanagement und die Generali Deutschland
SicherungsManagement.
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