(ots) - Verband: Bahn trägt Mitschuld an festgefahrenen
Tarifverhandlungen
Private Wettbewerber schließen Tarifverträge parallel mit GDL und
EVG ab
Osnabrück.- An den festgefahrenen Tarifverhandlungen mit der
Lokführergewerkschaft GDL trägt die Deutsche Bahn nach Ansicht ihrer
Wettbewerber eine gewisse Mitschuld. In einem Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) sagte Engelbert Recker,
Hauptgeschäftsführer des Verbands Mofair: "Das Problem der Deutschen
Bahn ist, dass sie nicht zwei Tarifverträge für eine Berufsgruppe
dulden will." Die Organisation vertritt die Interessen der privaten
Wettbewerber des Staatskonzerns. Im Jahr 2013 hatten sie einen Anteil
von 26,5 Prozent an den Verkehrsleistungen im Personennahverkehr.
In dem aktuellen Tarifkonflikt fordert die Gewerkschaft GDL einen
Tarifvertrag auch für Zugbegleiter ein, was die Deutsche Bahn unter
Verweis auf bestehende Regelungen mit der Verkehrsgewerkschaft EVG
ablehnt. Bei privaten Wettbewerbern des Konzerns seien parallele
Tarifverträge von GDL und EVG, die sogenannte Tarifpluralität, jedoch
eher die Regel denn eine Ausnahme, erklärte
Mofair-Hauptgeschäftsführer Recker: "Man kann alles regeln - wenn man
kein Prinzip aus seiner Haltung macht", sagte er in Richtung der
Deutschen Bahn. "Wenn die DB immer wieder an ihrem Standpunkt
festhält, dann kommt so eine Situation dabei heraus." Die aktuelle
Konfrontation sei "für keinen der Beteiligten angenehm". Probleme in
der Umsetzung konkurrierender Tarifverträge, etwa durch abweichende
Arbeitszeiten und Pausenregelungen in den Tarifverträgen, gebe es in
der Praxis keine: "Das ist nur eine Frage der betrieblichen
Organisation", sagte Recker.
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