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- Operative Sanierung verzeichnet bereits deutliche Erfolge
- Genussrechtsinhaber können künftig Eigentümer werden
- Parallel wird in einem M&A-Prozess ein Investor gesucht
In dem Insolvenzverfahren über das Vermögen der PROKON
Regenerative Energien GmbH ("PROKON") verläuft die Sanierung
weiterhin nach Plan. In den drei Kerngeschäftsfeldern -
Betriebsführung von Bestandswindparks, Projektierung künftiger
Windparks und Endkundenstromversorgung - wird motiviert gearbeitet.
Gemeinsam mit der engagierten Belegschaft erfolgt eine konsequente
Umsetzung der eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen: So konnten
u.a. ein angemessenes Berichtswesen, eine umfassende
Projektierungsdatenbank und diverse Instrumente für ein wirksames
Controlling eingeführt werden. Während des Insolvenzverfahrens sind
zwei Windparks in Deutschland und Polen errichtet und erfolgreich in
Betrieb genommen worden. Die Projektierungsteams in Deutschland,
Polen und Finnland treiben die Entwicklung einer Vielzahl von
Windparkprojekten intensiv voran.
Der Insolvenzverwalter Dr. Dietmar Penzlin kommentiert: "Der
bisherige Verlauf des Sanierungsprozesses ist sehr positiv zu
bewerten. Wir konnten den EBITDA von PROKON per Ende September 2014
auf knapp 35 Prozent der Gesamtleistung des Unternehmens steigern und
liegen damit bei der leistungswirtschaftlichen Sanierung über Plan.
Das ist nur möglich gewesen, weil sich die Belegschaft von PROKON mit
großem Einsatz in den herausfordernden und komplexen
Sanierungsprozess einbringt."
Auch die Verkaufsprozesse für diejenigen Unternehmensbereiche und
Beteiligungen, die nicht zu den Kerngeschäftsfeldern gehören,
verlaufen planmäßig. Für das Biodieselwerk in Magdeburg liegen
mehrere Angebote vor; für die Wälder in Rumänien wird derzeit mit
zwei Interessenten verhandelt; für die PROKON-eigene
Windenergieanlage sind Interessenbekundungen eingereicht worden. Die
drei Transaktionen - Biodiesel, Wälder und P 3000 - sollen möglichst
in den nächsten drei Monaten abgeschlossen werden. Die Sanierung des
Paletten-Werkes in Torgau verläuft ebenfalls nach Plan.
Dr. Penzlin weiter: "Bei der finanzwirtschaftlichen Sanierung von
PROKON sehen wir noch eine Vielzahl von Herausforderungen. Dennoch
bin ich zuversichtlich, dass wir die Sanierung im ersten Halbjahr
2015 erfolgreich abschließen können."
Die finanzwirtschaftliche Sanierung von PROKON wird im Rahmen
eines Insolvenzplans erfolgen. Durch den Insolvenzplan wird eine
Fortführung von PROKON in den vorgenannten Kernbereichen
sichergestellt; Eigen- und Fremdkapital werden restrukturiert. Dabei
verfolgt der Insolvenzverwalter zwei alternative Sanierungsvarianten.
Die erste Variante sieht vor, dass die Genussrechtsinhaber Eigentümer
von PROKON werden können. In Variante zwei würden alternativ die
Anteile an PROKON an einen Investor veräußert werden.
In beiden Sanierungsvarianten ist für alle Genussrechtsinhaber
vorgesehen, dass ein Teil ihrer Forderungen in eine handelbare
Anleihe gewandelt wird. Die Zins- und Tilgungszahlungen für diese
Anleihe werden durch die Bestandswindparks von PROKON in Deutschland
und Polen erwirtschaftet. Durch eine Börsennotierung im Freiverkehr
werden die Genussrechtsinhaber zudem die Möglichkeit erhalten, die
Anleihe über die Börse zu veräußern. Mit der Strukturierung der
Anleihe hat der Insolvenzverwalter das Bankhaus M.M.Warburg & CO und
die internationale Rechtsanwaltssozietät Clifford Chance beauftragt.
Die beiden Sanierungsvarianten weisen im Ãœbrigen allerdings
grundlegende Unterschiede auf. Die erste Variante setzt voraus, dass
eine ausreichende Zahl an Genussrechtsinhabern bereit ist, auf
Barauszahlungen zu verzichten und sich stattdessen als Gesellschafter
in einer noch festzulegenden Form an PROKON zu beteiligen. Der
Insolvenzverwalter befindet sich hierzu mit verschiedenen
Gläubigergemeinschaften, insbesondere dem FvP Die Freunde von Prokon
e.V., der SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V. sowie der
DSW Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. in engem
Austausch. Sobald die weiteren Einzelheiten dieser Sanierungsvariante
festgelegt sind, wird der Insolvenzverwalter die Genussrechtsinhaber
anschreiben, um deren Bereitschaft zu einer unternehmerischen
Beteiligung abzufragen.
Wenn die Genussrechtsinhaber nicht in ausreichender Zahl bereit
sind, sich unternehmerisch zu beteiligen, ist als alternative
Variante eine Veräußerung der Anteile an PROKON an einen Investor
möglich. In diesem Fall würden sämtliche Genussrechtsinhaber neben
der Anleihe eine Barzahlung erhalten. Die Investoren werden in einem
strukturierten M&A-Prozess ermittelt, mit dem der Insolvenzverwalter
ebenfalls das Bankhaus M.M.Warburg & CO beauftragt hat. Die
Investorenansprache wird kurzfristig erfolgen.
"Beide Sanierungsvarianten werden parallel verfolgt, um in jedem
Fall einen zügigen Abschluss des Insolvenzverfahrens sowohl im
Unternehmens- als auch im Gläubigerinteresse zu gewährleisten.
Wichtig ist, dass PROKON in beiden Varianten im Rahmen eines
Insolvenzplans saniert und dauerhaft fortgeführt werden wird" betont
Dr. Penzlin.
Es ist davon auszugehen, dass Anfang des Jahres 2015 Klarheit
darüber besteht, welcher der beiden Sanierungswege beschritten werden
soll. Dieser Weg wird dann durch den Insolvenzplan umgesetzt. Der
Insolvenzplan wird nach jetzigem Planungsstand im Februar/März 2015
beim Insolvenzgericht eingereicht. Der Insolvenzverwalter wird den
Insolvenzplan allen Gläubigern per Post übersenden.
Über den Insolvenzplan wird in einer zweiten Gläubigerversammlung
entschieden werden. Hierzu wird - wie bisher - eine Abstimmung Ende
April 2015 angepeilt. Mit rechtskräftiger Bestätigung des
Insolvenzplans wird das Insolvenzverfahren aufgehoben werden.
Sollten diejenigen Unternehmensbereiche und Beteiligungen, die
nicht zu den Kerngeschäftsfeldern gehören, nicht bis zum Frühjahr
2015 vollständig verwertet sein, wird die Verwertung im Rahmen einer
sog. Planüberwachung fortgesetzt.
Um nach Beendigung des Insolvenzverfahrens eine qualifizierte
Unternehmensleitung von PROKON sicherzustellen, hat der
Insolvenzverwalter bereits die renommierte Personalberatung Russell
Reynolds mit der Suche nach einer qualifizierten Führungscrew
beauftragt.
Pressekontakt:
Tina Mentner
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