(ots) - Schwarzfahren: Ein Hier und Heute-Film von
Susanne Jäger
Rund 10 Milliarden Menschen nutzen jährlich Bus und Bahn.
Schätzungsweise 3,5 % von ihnen fahren ohne gültigen Fahrausweis. Der
33-jährige Stefan (Namen von der Redaktion geändert) ist schon
mehrfach erwischt worden. Bereits zum zweiten Mal sitzt er wegen
Schwarzfahrens in der Justizvollzugsanstalt. Da er seine Strafe in
Höhe von 1.300 Euro nicht bezahlt hat, leistet er eine
Ersatz-Freiheitsstrafe. "Die Nachbarn hingen alle an den Fenstern,
als die Polizei frühmorgens lautstark an meine Rollladen klopfte, um
mich abzuholen", erzählt der arbeitslose Industriekaufmann. Er ist
kein Einzelfall. Allein in Nordrhein Westfalen betrifft jede zwölfte
Verurteilung einen Fall von Schwarzfahren.
Doch nicht alle verurteilten Schwarzfahrer, die ihre Strafe nicht
bezahlen können, kommen in das Gefängnis. Sebastian leistet
stattdessen Sozialstunden auf einem Sportplatz. 756 Stunden muss er
Rasen mähen, Erdlöcher ausheben und Spielerkabinen aufräumen. Fünfmal
wurde er erwischt, allein viermal auf der Hin-und Rückfahrt zur
Beerdigung seines Großvaters. "Ich hatte kein Geld, um mir ein Ticket
zu kaufen, und da bin ich einfach eingestiegen", sagt der
Wuppertaler.
Geldnot ist nicht das einzige Motiv, warum Menschen ohne
Fahrausweis unterwegs sind. Für Angela (50), die erfolgreich im
Berufsleben steht und bereits drei erwachsene Kinder hat, ist
Schwarzfahren eine Form des Protestes gegen Bahnpreise. "Außerdem
macht es meinen Alltag spannender", erzählt die attraktive Frau, die
ein Jahr konsequent schwarzgefahren ist.
In ihrem Film trifft Autorin Susanne Jäger unterschiedlichste
Menschen, die ihr einen sehr persönlichen Einblick in ihr Leben als
Schwarzfahrer gewähren.
Redaktion Dorothee Pitz
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