(ots) -
Mittwoch, 3. Dezember 2014, 22.45 Uhr
ZDFzoom
Tickende Zeitbomben
Wie gefährlich sind Speicher unter Tage?
Es sind Bilder, wie man sie sonst nur von Öltankerkatastrophen kennt:
Als vor wenigen Monaten mitten in Nordrhein-Westfalen Öl aus dem
Boden sickert, ahnt niemand, dass es aus einem gigantischen
Ölspeicher in der Tiefe stammt.
Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit sind in den letzten
Jahrzehnten weit über 100 dieser Speicher in Deutschland entstanden -
befüllt mit Öl oder Erdgas. Für die Energieversorgung spielen sie
mittlerweile eine zentrale Rolle, um Versorgungsengpässe zu
überbrücken: 23 Milliarden Kubikmeter Gas können unter Tage gelagert
werden, das entspricht rund einem Viertel des gesamtdeutschen
Jahresverbrauchs. Hinzu kommen 25 Millionen Tonnen Öl als nationale
Reserve für Krisenzeiten. Für Energiekonzerne ist es ein lukratives
Geschäft. Denn mit dem Ein- und Ausspeichern verdienen sie Millionen
Euro.
Eine Technologie ganz ohne Risiko? Kritiker warnen, dass in der Tiefe
eine Zeitbombe tickt. In den USA gibt es im Zusammenhang mit
Untertagespeichern bereits zahlreiche Unglücke: Explosionen, Brände,
Kraterseen. Auch hierzulande mehren sich die Warnhinweise: Probleme
mit Rohrleitungen, Technik und undichten Ventilen.
Trotz bekannter Risiken ist ein weiterer Ausbau von
Untertage-Speichern geplant: Sie sollen das Rückgrat für die
Energiewende bilden und gleichzeitig die Unabhängigkeit von
russischem Gas sichern. Betreiber und Behörden versichern, alles im
Griff zu haben. ZDFzoom fragt: Schützen die Gesetze wirklich vor den
Gefahren? Und reichen die bisherigen Kontrollen aus?
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