(ots) - Obwohl die meisten Mieter die Einführung der
Mietpreisbremse und des Bestellerprinzips begrüßen, fühlt sich die
Mehrheit von der Politik im Stich gelassen und ist der Meinung, dass
diese vorrangig die Interessen der Vermieter vertritt. Das geht aus
einer aktuellen Umfrage hervor, die ImmobilienScout24 zusammen mit
dem Marktforschungsinstitut Innofact durchgeführt hat.
Politische Bemühungen nicht ausreichend, um Preissteigerungen zu
verhindern
Grundsätzlich befürworten die meisten Mieter die Vorstöße der
Bundesregierung, in den Wohnungsmarkt einzugreifen und damit die
Mieterinteressen zu stärken. Die befragten Mieter sind sich
allerdings uneinig, ob die geplanten Maßnahmen ausreichen, um die
Situation auf den hart umkämpften Wohnungsmärkten zu entspannen. So
finden 48 Prozent der befragten Mieter die geplante Einführung einer
Mietpreisbremse gut und glauben, dass man damit einen weiteren
Anstieg der Mieten verhindern kann. 44 Prozent der Umfrageteilnehmer
finden den Ansatz, Mietpreiserhöhungen einzudämmen, prinzipiell
richtig, halten das Gesetz aber für zu lasch.
Etwas mehr Zustimmung erhält das so genannte Bestellerprinzip. 64
Prozent der Mieter finden es fair, dass anfallender Maklergebühren in
Zukunft vom Auftraggeber - also meistens dem Vermieter - gezahlt
werden sollen. Jeder fünfte Mieter ist aber auch der Ansicht, dass
stärker berücksichtigt werden müsste, dass auch die Mieter als
Auftraggeber für Makler fungieren können.
Trotz dieser Maßnahmen sind nur 22 Prozent der Mieter mit den
Anstrengungen der Politik zufrieden, mehr als die Hälfte fühlt sich
eher allein gelassen. Und 17 Prozent der Mieter sind der Meinung,
dass die Politik nicht verhindern kann, dass aufgrund des
Nachfrageüberhangs in bestimmten Regionen die Preise auf dem
Wohnungsmarkt weiter steigen werden.
Das fordern die Mieter: Neuberechnung des Mietspiegels und mehr
Sozialwohnungen
Fragt man die Mieter danach, welche weiteren Maßnahmen sie
begrüßen würden, um ihre Interessen zu unterstützen, erhält man
folgende Antworten:
1. Neuberechnung des Mietspiegels (50 Prozent Zustimmung)
2. Mehr Sozialwohnungen (49 Prozent)
3. Ausweitung Millieuschutzgebiete, um Luxussanierungen zu
verhindern (46 Prozent)
4. Stärkere Förderung des Wohnungsneubaus (46 Prozent)
5. Erhöhung des Wohngeldes (39 Prozent)
6. Gerechtere Verteilung der Kosten für energetische Sanierungen (39
Prozent)
Schärfere Zugangsbeschränkungen für Makler erwünscht
Darüber wünschen sich 77 Prozent der Mieter schärfere
Zugangsbeschränkungen für Makler, zum Beispiel über Prüfungen,
berufliche Mindestanforderungen und Pflichtversicherungen. Das würde
dem Image dieser Branche gut tun und für einheitliche
Qualitätsstandards sorgen.
Für die aktuelle Mieterumfrage befragte das
Marktforschungsinstitut Innofact im Auftrag von ImmobilienScout24
1.040 Personen, die hinsichtlich ihres Alters und Geschlechts
bevölkerungsrepräsentativ sind. Die Befragung wurde im Oktober 2014
durchgeführt. Die ausführlichen Umfrageergebnisse können unter
http://www.immobilienscout24.de/unternehmen/presse.html
heruntergeladen werden.
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Katja Hemme
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