(ots) - Bundesregierung fördert Krim-Deutsche nicht mehr
Begründung: Zahlungen in Rubel könnten wie eine Anerkennung der
Legitimität wirken
Osnabrück.- Die Bundesregierung hat ihre Förderung der auf der
Krim lebenden deutschen Minderheit eingestellt. Das bestätigte das
zuständige Bundesinnenministerium der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Donnerstag). Grund sei, dass der Geldfluss über den in Kiew
ansässigen "Rat der Deutschen in der Ukraine" mittlerweile "faktisch
nicht mehr möglich" sei. "Ein weiteres Problem ist, dass Zahlungen in
Rubel als Anerkennung der Legitimität des Anschlusses der Halbinsel
an Russland gesehen werden könnten", erklärte ein Sprecher.
Die Gelder aus Deutschland flossen bis zur Jahresmitte für Sprach-
und Kulturarbeit, aber auch für soziale Unterstützung. Zur deutschen
Minderheit zählen sich offiziell rund 2500 Bewohner der Krim. Real
sind es vermutlich deutlich mehr. Nach dem Anschluss der Halbinsel
hatte Russlands Präsident Wladimir Putin die deutsche wie auch
tartarische Minderheit offiziell rehabilitiert. Russland sicherte
beiden Gruppen im Sommer auch Rechte zu wie etwa die Schulbildung in
eigener Sprache.
Das Bundesinnenministerium betonte, es prüfe, wie die Förderung
der Krim-Deutschen fortgesetzt werden könne. Allerdings werde mit
Russland nicht darüber verhandelt, da Deutschland die russischen
Behörden dafür nicht als legitimen Ansprechpartner betrachte. Anders
als der "Rat der Deutschen in der Ukraine" hatten sich die
Krim-Deutschen im Frühjahr klar für einen Anschluss der Halbinsel an
Russland ausgesprochen und die neue Regierung in Kiew kritisiert.
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