(PresseBox) - .
- Wirtschaft profitiert von zentralem Zugang und elektronischer Angebotserstellung
- Vergabesoftware vereinfacht Abläufe in Verwaltungen
- Hohe Beteiligung quer durch die Rhein-Neckar-Region
- Neustart mit dem Staatsanzeiger-Ausschreibungsdienst
Ein Ziel der gemeinschaftlichen Regionalentwicklung in der Rhein-Neckar-Region ist es, die Vorgänge zwischen Behörden und Unternehmen möglichst einfach und effizient zu gestalten. Auf dem Weg hin zu einer wirtschaftsfreundlichen Vergabepraxis ist ein weiterer Meilenstein erreicht: Seit heute ist die neue und optimierte E-Vergabeplattform für die Metropolregion Rhein-Neckar verfügbar. Diese erlaubt Behörden und Unternehmen, ihre Vergabevorgänge einfach und effizient zu gestalten. Bau- und Handwerksbetriebe aber auch Lieferanten und Dienstleister (z.B. IT-Spezialisten, Architekten) finden künftig unter www.auftragsboerse.de wieder eine Fülle von Ausschreibungen öffentlicher Auftraggeber wie Kommunen und Kreise sowie deren Unternehmen (z.B. Stadtwerke und Eigenbetriebe).
auftragsboerse.de spart Unternehmen Zeit, Geld und Nerven
Der zentrale Zugang zu öffentlichen Ausschreibungen spart den Betrieben Zeit. Durch die Informationsbündelung im Internet müssen diese sich nicht mehr an verschiedenen Stellen (z.B. Amtsblätter, Internetportale der Kommunen) über öffentliche Ausschreibungen informieren. Zudem spart die Online-Auftragsbörse den Betrieben Geld, weil die hinterlegten Ausschreibungsunterlagen kostenlos abrufbar sind. Der größte Vorteil für die Wirtschaft liegt jedoch in der vollständigen elektronischen Abwicklung des Vergabeprozesses. Das System führt die Bieter durch alle Schritte: von der Recherche über die Erstellung bis hin zur papierlosen Übermittlung des Angebots. Dies reduziert die Komplexität des Verfahrens und schließt Formfehler weitgehend aus.
"Das Volumen der öffentlichen Aufträge beträgt bundesweit 350 Milliarden Euro pro Jahr, europaweit sogar zwei Billionen Euro. Jedoch scheuen insbesondere kleinere Unternehmen diesen attraktiven Markt, da die Suche nach Ausschreibungen und die Angebotserstellung sehr aufwändig sind. Die regionale E-Vergabeplattform erleichtert und beschleunigt die Bearbeitung enorm", sagt Dr. Wolfgang Niopek, Geschäftsführer der IHK Rhein-Neckar. Die Kammern in der Rhein-Neckar-Region waren bei der Konzeption ebenso beteiligt wie Vertreter kommunaler Vergabestellen. Für die Umsetzung der neuen E-Vergabeplattform ist die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH im Rahmen des Modellvorhabens "Kooperatives E-Government in föderalen Strukturen" verantwortlich.
Optimierung der Abläufe in den Verwaltungen
Das System besteht aus zwei Komponenten: dem Vergabeassistenten und dem Vergabemanagementsystem. Mit Hilfe des Vergabeassistenten können Verwaltungen ihren Informationspflichten nachkommen, indem sie Ausschreibungen im Internet veröffentlichen, die Vergabeunterlagen online zur Verfügung stellen und Angebote elektronisch entgegennehmen. Das Vergabemanagementsystem ermöglicht effizientere Verfahrensabläufe innerhalb der Behörden. Der Nutzer wird automatisch durch alle Stufen des Vergabeprozesses geführt: von der Erstellung der Leistungsverzeichnisse bis zur Erteilung des Zuschlags. Die E-Vergabe wird durch den Ausschreibungsdienst der Staatsanzeiger für Baden Württemberg GmbH (Stuttgart) umgesetzt, der in einer europaweiten Ausschreibung mit dem wirtschaftlichsten Angebot überzeugte. Die Vergabesoftware stammt von der Administration Intelligence AG (Würzburg).
Auftakt mit über 150 Teilnehmern bei der IHK Rhein-Neckar
Beim heutigen Auftakt in den Räumlichkeiten der IHK Rhein-Neckar in Mannheim mit über 150 Vertretern aus rund 70 kommunalen Vergabestellen wurden Herausforderungen des neuen EU-Vergaberechts sowie die anstehenden Schritte zur Einführung der neuen Softwarelösung besprochen. Die teilnehmenden Kommunen erhalten nun individuelle Schulungen durch den Ausschreibungsdienst des Staatsanzeigers, um das neue System kennenzulernen und künftig wieder das öffentliche Auftragswesen über www.auftragsboerse.de abzuwickeln. Bereits in den kommenden Wochen werden 45 Gemeinden, Städte und Kreise der Rhein-Neckar-Region die neue einheitliche Softwarelösung einführen. "Ich hoffe, dass viele weitere folgen und die E-Vergabe bald flächendeckend in der Region besteht", sagte Ralph Schlusche, Direktor des Verbandes Region Rhein-Neckar, bei der Auftaktveranstaltung. "Bei EU-weiten Ausschreibungen wird die E-Vergabe verpflichtend. Verwaltungen und Unternehmen sollten sich daher schon jetzt mit dem Thema vertraut machen und ihre Abläufe anpassen. Die Vorteile einer gesamtregionalen Vorgehensweise liegen auf der Hand: Verwaltungen müssen sich nicht individuell und aufwändig in das Thema E-Vergabe einarbeiten. Unternehmen erhalten eine zentrale Anlaufstelle und länderübergreifend einheitliche Abläufe. Das ist gelebte Metropolregion", so Schlusche.